nur 16,98 - Märkischer Markt
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<strong>16</strong> <strong>Märkischer</strong> <strong>Markt</strong><br />
11./12. Dezember 2013/Fra<br />
Die Auslosungs-Würfel sind<br />
gefallen. Spätestens jetzt ist es<br />
Zeit für die Deutschen, sich in<br />
Vorbereitung der WM im kommenden<br />
Jahr mit dem Gastgeberland<br />
zu beschäftigen.<br />
Regis St. Louis, Reisejournalist,<br />
liefert dafür die fast perfekte<br />
Vorlage. „Brasilien“<br />
heißt sein<br />
Band, in dem er<br />
auf knapp 300 Seiten<br />
Land und Leute<br />
vorstellt. Der Fokus<br />
liegt dabei ganz<br />
klar auf dem Bild.<br />
Gut 500 haben in<br />
dem hochwertigen<br />
Band Verwendung<br />
gefunden. Nicht alle stammen<br />
von St. Louis, der seit mehr als<br />
zehn Jahren kreuz und quer<br />
durch das Land am Amazonas<br />
reist. Denn für das einführende<br />
Kapitel zur Geschichte Brasiliens<br />
fanden viele historische<br />
Aufnahmen, aber auch Abbildungen<br />
und Stiche vergangener<br />
Jahrhunderte Verwendung.<br />
Neben den großen Namen, die<br />
für die Entdeckung und Eroberung<br />
des Landes stehen, rücken<br />
dabei immer wieder die<br />
■ Erschreckend schön<br />
Sklaven in den Mittelpunkt.<br />
Mehr als drei Millionen wurden<br />
insgesamt von Afrika aus<br />
verschifft. So leben heute <strong>nur</strong><br />
in Nigeria mehr Menschen afrikanischer<br />
Abstammung, als in<br />
Brasilien. Neben diesem dunklen,<br />
geschichtlichen Kapitel,<br />
lebt auf den großformatigen<br />
Seiten<br />
aber vor allem das<br />
bunte und multikulturelle<br />
heute.<br />
Samba, Karneval,<br />
Fußball und mutige<br />
Architektur<br />
sind die beherrschenden<br />
Themen.<br />
Daneben beeindrucken<br />
aber auch die vielen einzigartigen<br />
Aufnahmen der einmaligen<br />
Fauna und Flora. Das<br />
Amazonasgebiet gilt nach wie<br />
vor noch als fast unentdeckt.<br />
Nicht zuletzt finden die Favelas<br />
einen ihnen gebührenden<br />
Platz. So ist „Brasilien“ wie<br />
das Land, eine Ansammlung<br />
von Widersprüchen, schön,<br />
aufregend und erschreckend<br />
zugleich.<br />
Brasilien<br />
Regis St. Louis<br />
■ Hobbit auf extralanger Reise<br />
Alle Tolkien-Fans, die jetzt<br />
zum zweiten Teil von „Der<br />
Hobbit“ ins Kino stürzen, haben<br />
zugleich die Möglichkeit,<br />
sich den von Peter Jackson neu<br />
geschnittenen ersten<br />
Teil fürs Heimkino zu<br />
holen. Um 13 Minuten<br />
hat der Kultregisseur<br />
das Fantasiestück<br />
erweitert. Nicht<br />
jeder wird es sogleich<br />
merken. Das spricht<br />
für das harmonische<br />
Einfügen der zusätzlichen<br />
Szenen. Diejenigen, denen<br />
das Spektakel bisher schon<br />
zu lang war, werden auch weiterhin<br />
einen Bogen um den<br />
Hobbit machen. Alle anderen<br />
dürfen sich an einem referenzwürdigen<br />
Bild erfreuen, das in<br />
Sachen Farbtiefe, Schärfe und<br />
National Geographic<br />
Kontrast keine Wünsche offenlässt.<br />
Die „Extended Edition“ bietet<br />
aber mehr als zusätzliche Szenen.<br />
So sind die drei BluRays<br />
neben den 183 Minuten<br />
Film zusätzlich<br />
mit Bonusmaterial<br />
vollgepackt. Das<br />
summiert sich auf fast<br />
neun Stunden. Ein<br />
durchgängiger Audiokommentar<br />
von Peter<br />
Jackson über die gesamte<br />
Filmlaufzeit ist<br />
dabei <strong>nur</strong> ein Schmankerl. Einblicke<br />
gibt es vom Drehort Neuseeland<br />
über die Handelnden,<br />
die Schauplätze bis hin zu den<br />
Liedern, die im Hobbit gern angestimmt<br />
werden.<br />
Der Hobbit – Eine unerwartete Reise<br />
WHV<br />
Es ist angerichtet. Sony und<br />
Microsoft haben jeweils ihre<br />
neuen Spielekonsolen auf dem<br />
<strong>Markt</strong> und nun ist es an den<br />
Gamern, sich für ein System<br />
zu entscheiden. Wobei, wer<br />
schnell und noch vor Weihnachten<br />
in neue Spielewelten<br />
eintauchen will, hat gar nicht<br />
so eine freie Wahl. Denn die<br />
Playstation 4 sei so gut wie ausverkauft,<br />
heißt es. Offensichtlich<br />
haben die Japaner hier die<br />
erste Runde gegen Microsoft<br />
gewonnen, deren XBox One<br />
selbst in der begehrten Day-<br />
One-Edition noch in Elektronikfachmärkten<br />
liegt.<br />
Andererseits wundert es<br />
wieder nicht, spricht doch<br />
die PS4 vor allem die Gamer<br />
an. Und jene sind offensichtlich<br />
eher bereit, sich ein neues<br />
Gerät zuzulegen, als Familien,<br />
die mit einer Home-Entertainment-Maschine<br />
wie der XBox<br />
vorerst noch nicht zuviel anfangen<br />
können. Schließlich wird der<br />
neuen Playstation mehr Rechenleistung<br />
zugeschrieben, wovon<br />
sich vor allem die Zocker bessere<br />
Grafik und<br />
flüssigere Darstellung<br />
versprechen.<br />
Schließlich wäre<br />
da noch der Preisunterschied<br />
von<br />
100 Euro, wobei<br />
die teurere XBox<br />
als Komplettpaket daherkommt<br />
und mit Kinect die Sprach- und<br />
Gestensteuerung gleich mitbringt.<br />
Wer schon Erfahrungen mit der<br />
Playstation hat und nun zur vierten<br />
Generation greift, wird sich<br />
umstellen müssen. Weniger das<br />
überraschend schlanke Design<br />
im Vergleich zur Ur-PS3 ist es.<br />
Auch wenn deren aktuellste Version<br />
im Slim-Format fast schon<br />
grazil daherkommt, mag die PS4<br />
hier noch einen drauflegen. Viel<br />
kleiner als gedacht und schicker<br />
als auf ersten Fotos, ohne<br />
sichtbare Knöpfe oder Schal-<br />
■Unterhaltung<br />
Schöne neue Spielewelt<br />
Leise, schnell und<br />
bildgewaltig, streamt<br />
aber nicht<br />
ter steht sie da,<br />
dem Kubismus<br />
verpflichtet mit<br />
dazu schrägen<br />
Ebenen. Die<br />
Lade ist wieder<br />
verschwunden,<br />
die BluRay-Disc<br />
wird wie schon<br />
beim Vorgänger<br />
zu Beginn durch<br />
einen<br />
Schlitz<br />
eingesaugt.<br />
Der zweite Aufmerksamkeitspunkt<br />
gehört der Akustik.<br />
Während die Konsole in früheren<br />
Ausgaben deutlich vernehmbar<br />
die Platinen kühlte, herrscht<br />
jetzt Stille. Nur beim einlesen der<br />
Disc sind wirklich Arbeitsgeräusche<br />
zu vernehmen.<br />
Optik und Sound sind aber eher<br />
nebensächlich im Vergleich zur<br />
Handhabung. Und auch hier gibt<br />
es Neuigkeiten.<br />
So hat Sony die<br />
bewährte Cross-<br />
Media-Bar als<br />
Benutzeroberfläche,<br />
na sagen wir<br />
mal, stark modifiziert.<br />
Ob gewollt<br />
oder nicht, die jetzt vorherrschende<br />
Kacheloptik ähnelt<br />
doch irgendwie sehr der neuen<br />
Windows-Oberfläche. Irgendwie<br />
kurios. Und wirklich neu ist auch<br />
der Dual-Shock-Controller, auch<br />
wenn es auf den ersten Blick<br />
nicht so aussieht. Neben verbesserter<br />
Ergonomie – und er liegt<br />
tatsächlich satter in der Hand –<br />
sind es vor allem neue Knöpfe,<br />
die Aufmerksamkeit verlangen.<br />
Start- und Select-Taste gehören<br />
der Vergangenheit an. Unweit deren<br />
ehemaliger Lage finden sich<br />
zwei neue Buttons. Da wäre zum<br />
einen Share, was die volle Einbindung<br />
der<br />
PS4 in soziale Netzwerke manifestiert.<br />
Die Maschine zeichnet<br />
immer die letzte Viertelstunde<br />
des Spielens auf und lädt per<br />
Knopfdruck einzelne Bilder oder<br />
ganze Clips hoch. So kann man<br />
seine Highlights mit anderen teilen.<br />
Allerdings liegt dieses Material<br />
nicht in HD vor und man<br />
hat auch keinen direkten Zugriff<br />
auf Fotos und Videos. Über dem<br />
Für Kenner des<br />
PS-Universums ist<br />
umgewöhnen angesagt<br />
zweiten Knopf<br />
steht „Options“,<br />
was im Prinzip<br />
alles erklärt.<br />
Gewöhnungsbedürftig<br />
ist allerdings,<br />
dass<br />
das Spiel durch<br />
die Betätigung der Taste nicht<br />
pausiert wird, sondern im Hintergrund<br />
weiterläuft. Wer also<br />
wirklich unterbrechen will, muss<br />
die PS-Taste drücken, die zum<br />
Hauptbildschirm führt.<br />
Schließlich verfügt der Controller<br />
noch über ein Touchpad, dessen<br />
voller Funktionsumfang sich<br />
erst mit entsprechenden Games<br />
entfalten wird. Gleiches gilt für<br />
den Minilautsprecher, der sich<br />
im Eingabegerät findet.<br />
Sony hat, wie übrigens auch Konkurrent<br />
Microsoft, eine 500-GB-<br />
Festplatte in der Konsole verbaut.<br />
Die bei der PS4 kann aber<br />
auch leicht gewechselt werden.<br />
Ein durchaus nützliches Feature,<br />
da die Playstation der besseren<br />
Performance wegen die Games<br />
gern komplett installiert. Bei bis<br />
zu 30 GB pro Spiel könnte es so<br />
bald eng<br />
werden<br />
auf dem<br />
festen<br />
Datenträger.<br />
Dabei<br />
scheint<br />
die Vollinstallation<br />
derzeit<br />
n o c h<br />
nicht notwendig. Denn die<br />
aktuellen Games laufen sämtlich<br />
auch ohne bemerkenswert<br />
flüssig. Und sehen dabei verdammt<br />
gut aus. „Killzone: Shadow<br />
Fall“, „Battlefield 4“ oder<br />
„Need for Speed: Rivals“ zeigen<br />
schon einmal, wozu die Konsole<br />
grafisch in der Lage ist. Im direkten<br />
Vergleich zum Vorgänger legt<br />
die PS 4 deutlich mehr Details<br />
und Struktur offen, wie man anhand<br />
von „Assissan‘s<br />
Creed: Black<br />
Flag“ sehr gut erkennen<br />
kann.<br />
Beim vielen Licht<br />
wird es aber für<br />
so manchen auch<br />
Schatten geben.<br />
Denn in Sachen Vielseitigkeit<br />
hat Sony die Maschine leider beschnitten.<br />
Streamen von Fotos,<br />
Videos und Musik ist so nicht<br />
mehr möglich. Hier zeigt die<br />
Ausrichtung auf die reine Spielkonsole<br />
ihre Nachteile. Und wer<br />
gern 3-D-Filme sieht, muss (bisher)<br />
ebenso auf ein anderes Gerät<br />
zurückgreifen.<br />
Auf der anderen Seite unterstützt<br />
die PS4 die Nutzung von Zweitbildschirmen.<br />
Ob PS Vita, Smartphone<br />
oder Tablet – unter bestimmten<br />
Voraussetzungen wird<br />
hier das Spielergebnis erweitert.<br />
Stefan Klug<br />
■ Bild & Ton<br />
Es gibt Dinge, die sind auf<br />
ewig mit einem Namen verbunden.<br />
So wie die Film-Melodie<br />
von „Spiel mit das Lied<br />
vom Tod“. Das eingängige<br />
Mundharmonika-Stück aus<br />
dem Sergio-Leone-Western<br />
prägt unser Bild vom Komponisten.<br />
Und tatsächlich<br />
ist Ennio Morricone damit<br />
berühmt geworden. Große<br />
Stücke zu großen Hollywood-Streifen,<br />
sei es „Für<br />
eine Handvoll Dollar“, „Kill<br />
Bill“ oder „Django Unchained“.<br />
Doch <strong>nur</strong> 30 seiner 500<br />
Kompositionen waren Filmmusiken.<br />
Der heute 85-jährige<br />
war weitaus vielseitiger,<br />
als viele annehmen.<br />
Einen guten Einblick in sein<br />
Schaffen vermittelt das ear-<br />
BOOK „Ennio Morricone“,<br />
auch wenn der Schwerpunkt<br />
hier wieder auf den<br />
Filmmusiken liegt. Mit vielen<br />
Film-Stills reist der Betrachter<br />
optisch durch die<br />
großen Kinoerfolge, während<br />
die meist bekannten<br />
Melodien von einer der insgesamt<br />
vier CDs ertönt. Auf<br />
den 132 Seiten ist aber auch<br />
ein unbekannter Künstler zu<br />
entdecken. Denn viele private<br />
Aufnahmen runden die<br />
Übersicht ab.<br />
Drei CDs sind randvoll mit<br />
insgesamt 48 Filmthemen<br />
gepackt. Die vierte Scheibe<br />
beinhaltet moderne klassische<br />
Kompositionen aus der<br />
Feder des berühmten Italieners.<br />
Ennio Morricone<br />
earBOOK<br />
edel