Ausgabe 1/12 - made in LEVERKUSEN
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KUNST von Helga Würfel-Ellmann<br />
Versuchsanordnung<br />
KUNST<br />
„ars-viva“-Preisträger stellen im Bayer Kulturhaus aus.<br />
Ist das Atelier e<strong>in</strong>es Künstlers<br />
mit e<strong>in</strong>em Labor vergleichbar, wo<br />
Wissenschaftler bemüht s<strong>in</strong>d,<br />
durch komplizierte Versuchsanordnungen<br />
auf das gewünschte<br />
Ergebnis zu kommen? Immerh<strong>in</strong><br />
ähneln sich die kreativen Prozesse <strong>in</strong><br />
den Künsten und den Wissenschaften –<br />
wenn auch mit unterschiedlichem Ausgang.<br />
So versucht der Wissenschaftler,<br />
den Zufall so weit wie möglich auszuschließen,<br />
obwohl es oft genug gerade<br />
Zufälligkeiten s<strong>in</strong>d, die regelmäßig zu<br />
Erf<strong>in</strong>dungen und bahnbrechenden Erkenntnissen<br />
führen. Dagegen hat der<br />
Zufall Künstlern schon immer als Inspirationsquelle<br />
gedient, sei es <strong>in</strong> Form<br />
e<strong>in</strong>es äußeren Anstoßes oder als Pr<strong>in</strong>zip<br />
schlechth<strong>in</strong>, wie se<strong>in</strong>erzeit bei den<br />
Dadaisten. Innerhalb der zeitgenössischen<br />
Kunst hat sich vor geraumer Zeit<br />
e<strong>in</strong>e Bewegung formiert, die sich dem<br />
Spannungsfeld von Kunst und Wissenschaft<br />
bewusst widmet. Sie entdeckt<br />
geme<strong>in</strong>same Fragestellungen und Arbeitsweisen<br />
und setzt theoretisch begründetes<br />
Wissen künstlerisch um – <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er „Versuchsanordnung Kunst“ sozusagen.<br />
So lautet auch der Titel, unter dem<br />
Bayer Kultur ab 4. März <strong>in</strong> das Erholungshaus<br />
zu e<strong>in</strong>er Ausstellung e<strong>in</strong>lädt,<br />
die <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem Kulturkreis<br />
der deutschen Wirtschaft im<br />
Bundesverband Deutscher Industrie<br />
(BDI) entstand. Die von Rike Zoebele<strong>in</strong><br />
kuratierte Schau vere<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e eigens für<br />
Leverkusen zusammengestellte Werksauswahl<br />
der „ars-viva“-Preisträger<br />
2010/2011 Klara Hobza, Markus<br />
Zimmermann und Andreas<br />
Zybach.<br />
Die drei Künstler haben ihre Ateliers<br />
zu Laboren erklärt und wenden zum<br />
Teil e<strong>in</strong>e Systematik an, die e<strong>in</strong>er wissenschaftlichen<br />
Versuchsanordnung<br />
Morse Code –<br />
e<strong>in</strong>e Installation von Klara Hobza<br />
Der Kulturkreis der deutschen<br />
Wirtschaft im BDI, dem die<br />
Bayer AG als Gründungsmitglied<br />
angehört, vergibt seit 1953 jährlich<br />
den „ars-viva“-Preis an drei<br />
bis vier junge Künstler mit Wohnsitz<br />
<strong>in</strong> Deutschland. 2010/2011<br />
stand die Auszeichnung unter dem<br />
Motto „Labor/Laboratory“ und<br />
g<strong>in</strong>g an N<strong>in</strong>a Canell, Klara Hobza,<br />
Markus Zimmermann und Andreas<br />
Zybach. Bayer Kultur hat drei der<br />
Künstler e<strong>in</strong>geladen, erstmals <strong>in</strong><br />
Leverkusen auszustellen und dafür<br />
e<strong>in</strong>e Werkauswahl zusammenzustellen.<br />
Erholungshaus, Nobelstraße 37,<br />
Vernissage 4. März, 11 Uhr,<br />
bis 29. April<br />
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 1/20<strong>12</strong> >>>>>>>>> 43