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Ausgabe 1/12 - made in LEVERKUSEN

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Was s<strong>in</strong>d weitere Vorteile der<br />

Neuorganisation?<br />

Kiehl: Wir kennen den Markt und<br />

verfügen über die notwendige Infrastruktur.<br />

Bei den Geschäftsfeldern<br />

haben wir die Strukturen verschlankt<br />

und s<strong>in</strong>d flexibler geworden.<br />

Was heißt das konkret?<br />

Ste<strong>in</strong>metz: Wenn die AVEA beispielsweise<br />

e<strong>in</strong>en neuen Mülltonnen-Typen<br />

e<strong>in</strong>führen will, s<strong>in</strong>d neben den AVEAeigenen<br />

Gremien alle Entscheidungsgremien<br />

von der Bezirksvertretung bis<br />

zum Stadtrat e<strong>in</strong>gebunden, weil es hierbei<br />

um gebührenrelevante Fragen der<br />

Dase<strong>in</strong>svorsorge geht.<br />

Kiehl: Die RELOGA kann dagegen<br />

kurzfristig und flexibel mit maßgeschneiderten<br />

Lösungen auf den <strong>in</strong>dividuellen<br />

Bedarf reagieren – wenn e<strong>in</strong>e<br />

Firma etwa mehr Conta<strong>in</strong>er benötigt –,<br />

weil die Entscheidungswege kürzer<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Wer s<strong>in</strong>d Ihre Kunden?<br />

Kiehl: Es s<strong>in</strong>d vor allem Gewerbekunden<br />

– Lebensmittelfilialen, Baufirmen,<br />

Kl<strong>in</strong>iken. Man kann aber auch privat<br />

von uns Conta<strong>in</strong>er mieten, etwa für<br />

Bauschutt oder Grünschnitt.<br />

RELOGA will die Aktivitäten<br />

weiter ausbauen. Wie und wo?<br />

Kiehl: Bei der Lenkung von Abfallströmen<br />

<strong>in</strong> der Abfallwirtschaft wollen<br />

wir uns stärker präsentieren. Wir s<strong>in</strong>d<br />

Betreiber beziehungsweise Mitbetreiber<br />

mehrerer Deponien, verfügen über Entsorgungskont<strong>in</strong>gente<br />

<strong>in</strong> verschiedensten<br />

Entsorgungse<strong>in</strong>richtungen. So können<br />

wir auch dazu beitragen, e<strong>in</strong>e<br />

höhere Wertstoffauslese sicherzustellen.<br />

Sie streben im ersten Geschäftsjahr<br />

14 Millionen Euro Umsatz<br />

an. Woh<strong>in</strong> fließen die erhofften<br />

Überschüsse?<br />

Kiehl: Da wir ke<strong>in</strong>e gebührenrelevanten<br />

Aufgaben wie die AVEA haben, werden<br />

unsere erwirtschafteten Erlöse<br />

direkt den Gesellschaftern zufließen.<br />

Diese können frei entscheiden, was<br />

damit im Interesse der Bürger passiert.<br />

Der Bundesrat hat das neue<br />

Kreislaufwirtschaftsgesetz Ende<br />

November <strong>in</strong> den Vermittlungsausschuss<br />

überwiesen, weil das<br />

Gesetz, mit dem die EU-Abfallrichtl<strong>in</strong>ie<br />

<strong>in</strong> deutsches Recht umgesetzt<br />

werden soll, die bisher<br />

zuständigen Städte und Geme<strong>in</strong>den<br />

benachteiligt. Private Entsorger<br />

könnten sich dann die „Rosi-<br />

ENTSORGUNG<br />

nen“ im Abfall-Kuchen herauspicken.<br />

Die Bundesländer wollen<br />

aber kommunalen Betrieben zum<strong>in</strong>dest<br />

beim Hausmüll das<br />

Selbstbestimmungsrecht der<br />

Kommunen und die Organisationshoheit<br />

aufrechterhalten.<br />

Wie stehen Sie zu dem Gesetz?<br />

Kiehl: Wichtig ist uns, dass nicht e<strong>in</strong><br />

Bundesgesetz bestimmt, welches Sammelsystem<br />

wie von wem angeboten<br />

werden darf, sondern die Politik vor<br />

Ort. Auch sollten die Wertstoffe dort<br />

verbleiben, wo sie jetzt s<strong>in</strong>d – bei den<br />

Kommunen. Ansonsten würden die<br />

Kosten der Abfallbeseitigung und -verwertung<br />

sozialisiert, die Gew<strong>in</strong>ne aber<br />

privatisiert.<br />

Ste<strong>in</strong>metz: Nehmen Sie als Beispiel die<br />

Papier-Tonne. Als der Papier-Preis hoch<br />

war, wollten viele Unternehmen am<br />

Altpapier verdienen. Bei e<strong>in</strong>er Privatisierung<br />

der Abfuhr würden Gew<strong>in</strong>ne<br />

aus der Vermarktung nicht wie zurzeit<br />

den Gebührenzahlern gutgeschrieben,<br />

sondern beim privaten Entsorger verbleiben.<br />

Wenn der Papier-Preis s<strong>in</strong>kt,<br />

müsste die Stadt wieder <strong>in</strong> die Bresche<br />

spr<strong>in</strong>gen, die Kosten dafür übernehmen<br />

und an die Steuerzahler weitergeben.<br />

Hier s<strong>in</strong>d sich alle Kommunalpolitiker<br />

e<strong>in</strong>ig, dass dies ke<strong>in</strong> zukunftsweisendes<br />

Modell se<strong>in</strong> kann.<br />

DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 1/20<strong>12</strong> 41

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