Ausgabe 1/13 - made in LEVERKUSEN

ELITESCHULE von Michael Zeihen
Blicken auf erfolgreiche zehn Jahre Eliteschule zurück (von links):
Jürgen Beckmann (Schirmherr Eliteschule), Heinz Klaus Strick (damaliger Schulleiter LLG),
Klaus Beck (TSV-Vorsitzender), Michael Bramhoff (Schulleiter LLG),
Anne Wingchen (damalige Teilinternats-Leiterin), Meinolf Sprink (erster Schirmherr Eliteschule),
Jutta Wellmann (Koordinatorin LLG), Peter Gatermann (Koordinator LLG),
Dieter Böcker (Initiator des Systems).
René Adler 2011
im Trikot der Nationalmannschaft
Landrat-Lucas-Gymnasium: in Opladen
Eliteschule
des Sports
Was haben unter anderem Fußballprofi
René Adler, die 2008er Paralympics-
Goldmedaillengewinnerin über 200 m
Katrin Green, die Handball-Nationalspielerinnen
Clara Woltering und Anne
Müller, die Beachvolleyball-Größen Laura
Ludwig und Sarah Goller oder Leichtathletik-As
Robin Schembera gemeinsam?
Na klar, alles sind Sportler, die in
ihren Disziplinen zu den besten des Landes
gehören. Aber sonst?
Fragt man an der Eliteschule des Sports in
Leverkusen nach, so würde die Antwort
eindeutig ausfallen: Alle waren Absolventen
dieser Einrichtung, die in diesem Jahr ihr
10-jähriges Bestehen feiert.
René Adler, der mittlerweile beim Hamburger
SC seine Brötchen verdient und auf
einem guten Weg zurück ins Tor der Nationalmannschaft
ist, war ein Schüler der ersten
Stunde der Eliteschule. Adler setzte seine
Schullaufbahn in Leverkusen 17-jährig
mit dem Eintritt in die im Jahr 2002 vom
Deutschen Sportbund ernannte und ans
Landrat-Lucas-Gymnasium angelehnte Einrichtung
fort. 2004 schloss der Ex-Bayer 04-
Keeper dort mit dem Abitur ab.
Der Torhüter ist sicherlich der prominenteste
Absolvent des Leistungszentrums,
an dem schulische und sportliche
Förderung exzellent unter einem Dach
betrieben werden.
Interessanter Sportler-Talk, hier mit dem Paralympics-Sieger über 100 Meter,
Heinrich Popow (links), und Sprinter Aleixo-Platini Menga.
Auch wenn in diesem Jahr das 10-jährige
Bestehen gefeiert wird, die Ursprünge
der Eliteschule liegen noch länger
zurück. Denn es ist nicht nur das Landrat-Lucas-Gymnasium,
das dieses Qualitätssiegel
verdient, sondern die Kooperation
zwischen dem TSV Bayer 04 Leverkusen
und dem im Opladen beheimateten Gymnasium,
die im Verbund miteinander wirken.
1995 waren es knapp zehn Bayer-Sportler
und Lucas-Schüler, die unter schulischer
Aufsicht gemeinsam ihre Hausaufgaben
machten. Initiator dieser Entwicklung war
damals Dieter Böcker, der nicht nur als Abteilungsleiter
Fechten beim TSV Bayer 04
sondern auch als Lehrer am Landrat-Lucas-
Gymnasium fungierte. Im Wesentlichen
war es das Konzept des Teilinternats von
Böcker, das 1996 dazu führte, dass man sich
am „Lucas“ über die Ernennung zur Partnerschule
des Leistungssports freuen durfte.
Fortan wurde die Zusammenarbeit zwischen
Verein und Schule zur weiteren Förderung
der sportlichen Talente weiter optimiert;
2002 folgte schließlich die Adelung:
Man wurde Eliteschule des Sports.
Was ist überhaupt eine Eliteschule
des Sports? Die eher trockene aber fachlich
korrekte Antwort lautet: Darunter ist eine
Fördereinrichtung zu verstehen, die im kooperativen
Verbund von Leistungssport,
Schule und Wohnen gewährleistet, dass
sich talentierte Nachwuchsathleten auf
künftige Spitzenleistungen im Sport bei
gleichzeitiger Wahrung ihrer schulischen
Bildungschancen vorbereiten können. Dazu
gehören auch qualifizierte Trainer oder
hochwertige Trainingsstätten.
All dies wird in Leverkusen gewährleistet.
Das Landrat–Lucas-Gymnasium bietet
dabei Sportklassen und den Sportleistungskurs,
die schulische Betreuung und
schulische Wettkampfmannschaften im Rahmen
des Wettbewerbs „Jugend trainiert für
Olympia“ an.
Die Beiträge des TSV Bayer 04 Leverkusen
innerhalb des Verbundsystems liegen
ebenfalls auf der Hand: Dort sind die Trainer
angestellt, die sich um die sportliche Förderung
der Athleten kümmern. Zudem verfügt
der Verein über optimale Sportstätten und
schafft die strukturellen Voraussetzungen in
den Bereichen Schule-Training-Wohnen.
Hier gibt es die Unterscheidung zwischen
dem Teilinternat und dem Vollinternat (Sozialpädagogisch
Betreute Sportlerwohngemeinschaften).
Im Teilinternat wohnen die
Talente noch bei ihren Eltern, werden aber
extern bei ihren Hausaufgaben unterstützt.
In Wohngemeinschaften leben dagegen
die im Vollinternat angemeldeten
Schüler. „Das hat also nichts mit der klassischen
Vorstellung eines Internats zu tun“,
betont Jens Schmitt, einer der beiden Internatsleiter.
Derzeit leben an die 20 Schüler in den
Wohngemeinschaften.
Natürlich tragen aber noch weitere Kooperationspartner
zum Gelingen des Dualen
Systems, in dem Sport und Schule gleichermaßen
gefördert werden, in Leverkusen
bei. Herausragend dabei sind sicherlich
die Bayer AG sowie die Sparkasse Leverkusen.
So äußerte sich erst unlängst auf der Geburtstagsfeier
zum 10-jährigen Bestehen
Jürgen Beckmann, seines Zeichens Sportkoordinator
der Bayer AG und Schirmherr
der Eliteschule, positiv über die beidseitige
Förderung: „Besonders die jungen Sportler
heutzutage stehen vor immensen Herausforderungen.
Um diese zu meistern, sind
gut funktionierende Systeme wie in Leverkusen
eine große Hilfe“, erklärte Beckmann.
Von einigen der zukünftigen Absolventen
der Eliteschule des Sports Leverkusen wird
man zukünftig sicherlich auch etwas hören
oder lesen. Ob es Marie Gülich (Basketball),
Lukas Bellmann (Fechten), Franziska
Kappes oder Daniel Domes (beide
Leichtathletik), Laura Leluschko oder
Anna Klink (beide Fußball), Pia Adams
(Handball) oder Janina Beune (Judo) sein
werden, wird die Zeit zeigen. Auf jeden Fall
finden alle Eliteschüler die besten schulischen
und sportlichen Rahmenbedingungen
vor, um aus ihrem Talent mehr zu machen.
Während die vielleicht zukünftigen Sportstars
noch im Ungewissen ob möglicher Titel
stehen, wartet auf das Landrat-Lucas-
Gymnasium bereist die nächste (sportliche)
Auszeichnung: Ab September diesen Jahres
darf sich die Schule auch NRW-
Sportschule nennen.
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DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 1/2013
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