28.04.2014 Aufrufe

specken - Männer vom Morgenstern

specken - Männer vom Morgenstern

specken - Männer vom Morgenstern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Niederdeutsches Heimatblatt – Nr. 222 – Juni 1968<br />

DIE INSTANDHALTUNG DER „SPECKEN“ WAR EINE<br />

GEMEINSCHAFTSAUFGABE<br />

Die „Specken“ sind alte Verbindungswege zwischen einigen Wurster Kirchspielen<br />

und dem Geestrand. Der Padingbütteler Ortschronist und Lehrer<br />

a.D. Johann Bösch hat alte Schriftstücke entdeckt, aus denen viele Einzelheiten<br />

über die mühevolle Unterhaltung der mit Buschwerk, Grassoden und<br />

Bohlen „gespickten“ Erddämme zu ersehen sind. Das „Dorumer Specken-<br />

Register“ von 1739 ist mit seinen Namenangaben zugleich eine Quelle für die<br />

Familienforschung.<br />

Die erste planmäßige Besiedlung des Landes Wursten erfolgte in<br />

größerem Umfange im zweiten Jahrhundert vor Christi Geburt. Die Grabungen<br />

auf der Feddersen Wierde, die dort seit 1955 ausgeführt wurden, haben<br />

darüber Klarheit gebracht.<br />

Zunächst legte man die Siedlungen auf dem Maifeld, dem<br />

gewachsenen Boden an. Aber bald zwang das stärker auflaufende Meerwasser<br />

zur Erhöhung des Bauplatzes, indem man Wurten schuf. Bis zur<br />

Mitte des 5. Jahrhunderts n. Chr. wölbte man fünf Siedlungshorizonte aus<br />

Düngerschichten und Kleierde übereinander und brachte so die Wierden auf<br />

drei bis vier Meter über NN.<br />

Zu dieser Wierdenreihe gehören die von Südwesten nach Nordosten<br />

wie an einer Schnur aufgereihten Wohnplätze Barward, Fallward, Feddersen<br />

und Mulsumer Wierde, Mulsum, Dorum und Alsum. Dass sie gerade an<br />

dieser Stelle gegründet wurden, verdanken sie den damaligen Bodenverhältnissen,<br />

nämlich einer gleich westlich der Orte verlaufenden Strandlinie.<br />

Noch heute läßt sich dieser Strandwall, auch Steinklippe genannt, genau<br />

feststellen. Nach Westen breitete sich vor dieser Linie das Sandwatt unabsehbar<br />

aus, wie es sich noch heute vor der Grodenkante des Außendeichs<br />

zur Ebbezeit den staunenden Blicken darbietet.<br />

Lebensnotwendig war für die Siedlungen das Vorhandensein von<br />

Wasser. Mensch und Vieh benötigten es zum Leben. Daneben hatte man auf<br />

die Entwässerungsmöglichkeit und den Wasserverkehr Bedacht zu nehmen,<br />

weil man mit Booten zum Fischfang fuhr oder in die Feldmark und die Nähe<br />

der Geest, um Erntevorräte oder Feuerungsmaterial ans Haus zu bringen.<br />

Die Wierden trifft man deshalb immer in der Nähe ehemaliger Priele an, die<br />

heute als Wasserlösen für die Entwässerung unentbehrlich sind.<br />

Zwischen den Wierden und der „Hohen Lieth“, dem östlichen Geestrand<br />

des Landes Wursten, dehnt sich das Sietland aus, bekannt vor allem<br />

als „Grauwallgebiet“, das in jeder Hinsicht ein Verkehrshindernis darstellt,<br />

wie es nch jetzt nasse Sommer zur Genüge beweisen.<br />

Die Wierdenbewohner waren aber darauf angewiesen, sich Heide, Torf<br />

und Holz von der Geest zu beschaffen und auch mit den dortigen Bewohnern<br />

Verkehr anzubahnen. Aus Buschwerk, Grassoden und Erde, eventuell auch<br />

aus Bohlen, warfen sie von ihren Wohnsitzen aus in östlicher Richtung nach<br />

der Geest zu Dämme auf, die sie „Specken“ nannten, weil man gleichsam<br />

den Weg „spickte“. Von Süden nach Norden sind es: die Dingener Specken,


die Eicken<strong>specken</strong>, die Wremer, Misselwardener, Wierdener, Mulsumer,<br />

Lewinger, Dorumer und Alsumer Specken.<br />

Mit der einfachen Anlage der Specken war es natürlich nicht getan:<br />

Wichtiger war es, sie dauernd instandzuhalten. In früheren Jahrhunderten<br />

ließ sich eine solche Aufgabe nur als Gemeinschaftarbeit lösen. Weil nun die<br />

„Dorumer Specken“ sowohl von den Einwohnern Dorums als auch Padingbüttels<br />

benutzt wurde, wenn es galt, Feuerungsmaterial von der Geest zu<br />

holen, wurden sämtliche Hausbesitzer dieser beiden Kirchspiele unterschiedslos<br />

zu Instandsetzung herangezogen. Wie weit in die Vergangenheit<br />

diese Einrichtung zurückgeht, ist unbekannt.<br />

Erhalten aber bis heute ist das „Dorumer Specken-Register“ <strong>vom</strong> 2.<br />

August 1739, das die Nummern 1 bis 336 aufweist. Diese Nummern gehen<br />

wiederum auf ältere Speckenregister zurück. Die Interessenten (Wohnhausinhaber)<br />

oder ihre Bevollmächtigten bekannten auf ein diesbezügliche Frage<br />

bei den jährlichen Aufmessungen <strong>vom</strong> 19. Juli 1739 bis zum 2. August<br />

1739, dass ihnen... (jetzt f e h l t eine Zeile)<br />

Das bestätigten unter ihrem Eide mit ihrer Unterschrift Hancke Wübber,<br />

Johann Siebbs (Oberhausen), Hancke Neyhoff (Alsum), Lück Johann Lüeß<br />

und Johann Blom. Protokollführer war der schreibgewandte Hancke<br />

Wübber.<br />

Mit der Numerierung der „Speckenteile“ begann man im Osten, in der<br />

sogenannten „Hörn“ und endete in Dorum bei der „Steinstraße“. Vom Anfang<br />

der „Dorumer Specken“ bis zur „Alsumer Specken“, insgesamt mit 184<br />

Nummern, hatte jeder Speckenteil eine Länge von 22 Fuß, anschließend von<br />

hier bis in den Ort aber nur von 20 Fuß. Ein Fuß war 30,2 Zentimeter lang;<br />

ein Speckenteil somit 6,64 Meter oder 6,04 Meter. Viele Bewohner hatten<br />

mehrere Nummern in Ordnung zu halten, so der Hof Süderwarden 4 oder<br />

Siade Frerß von der Valge 7. Die Zuteilung war natürlich stets im Fluß.<br />

Durch Erbschaften, Verkäufe oder dergleichen änderte sich fortwährend das<br />

Bild. Als zum Beispiel der Quartiermeister Erich von Lehe, Padingbüttel, am<br />

2. Mai 1768 von Johann Hinrich Gerdts, Padingbüttel, ein Haus, eine<br />

Hofstelle und 3 ¾ Jück Landes käuflich erwarb, heißt es dazu im Kaufvertrag:<br />

„So übernimmt er auch das auf solchem Hause haftende und davon<br />

erforderliche Hausgeld nebst „zwei Speckenteilen an der Dorumer Specken<br />

zu erhalten“. Ferner fiel dem gleichen Käufer am 20. Dezember 1787 mit<br />

dem Erwerb des Hofes von Christian Friedrich Harß, Padingbüttel, noch ein<br />

weiterer Speckenteil als Pflicht zu.<br />

Prozeß mit Holßel<br />

Neben diesen Hausbesitzern, die für mehrere Speckenteile aufzukommen<br />

hatten, gab es zahlreiche Bewohner, die nur mit einem halben Speckenteil<br />

belastet waren. Der Ursprung liegt nicht fest. Denkbar ist aber, dass zwei<br />

Partien ein und desselben Hauses (Mieter) für einen Speckenteil aufzukommen<br />

hatten. Maßgebend war jedenfalls nicht die Größe des Grundbesitzes,<br />

sondern die Zahl der zugehörigen Wohnstätten. Wurd ein Haus abgebrochen,<br />

verblieb trotzdem der Speckenteil an der alten Woh- oder Hofstelle.<br />

So heißt es zum Beispiel im Speckenregister: „Obiges Speckenteil lässet sich<br />

Cord Christoph Allers im Padinger Kirchspiel den 14. Februar 1774 zuschreiben<br />

und haftet an der Hofstelle im Süden von seinem Wohnhause.“


Durch Besitzwechsel ging die Pflicht, die betreffenden Speckenteile zu unterhalten,<br />

auf den neuen Besitzer über, selbst wenn dieser in einem anderen<br />

Ort wohnte.<br />

Auf die Gemeinde Dorum entfielen 141 ganze Speckenteile zu 22 Fuß,<br />

50 ganze Speckenteile zu 20 Fuß, 23 halbe Speckenteile zu 11 Fuß und 29<br />

halbe Speckenteile zu 10 Fuß, während auf Padingbüttel 9 ganze Speckenteile<br />

zu 20 Fuß, 2 halbe zu 11 Fuß und 7 halbe zu 10 Fuß kamen.<br />

In Holßel, Wremen, Misselwarden und Cappel war noch je einer für die<br />

Dorumer Specken pflichtig. Dadurch wurde insgesamt eine Wegstrecke von<br />

1,891 Kilometer unterhalten.<br />

Durch einen Prozeß, den die Dorumer Deichgeschworenen gegen die<br />

Dorfschaft Holßel anstrengten, waren die ersten fünf Speckenteile nebst 47<br />

Ruten 5 Fuß Holßel zugefallen. Der Dorumer Anteil begann nunmehr erst<br />

mit Nummer 7. Nach der neuen Deichordnung waren die Dorumer Deichgeschworenen<br />

verpflichtet, acht Tage vor der angesetzten Ausbesserung der<br />

Dorumer Specken der Dorfschaft Holßel un den Interessenten einen entsprechenden<br />

Befehl zukommen zu lassen. Für die Benachrichtigung war<br />

eine Gebühr zu entrichten. Da eine Rute 20 Fuß zählte, betrug der Holßeler<br />

Anteil 318 Meter.<br />

Deichgeschworene führten Aufsicht<br />

Schließlich blieb vor der Steinstraße in Dorum ein Stück von zehn<br />

Metern ungeteilt, weil Evert Tants die Hälfte der Specken mit Steinen gepflastert<br />

hatte und die übrige Hälfte dem Pastorenlande zur Last fiel. Alles in<br />

allem wurden auf diese Weise 2,2 Kilometer der Dorumer Specken dauernd<br />

in Ordnung gehalten.<br />

Die Aufsicht über die Instandhaltung war Aufgabe der Dorumer Deichgeschworenen.<br />

Sie hatten das Speckenregister auf dem laufenden zu halten<br />

und die jährlichen Ausbesserungstermine anzusetzen. Die meisten Umschreibungen<br />

an die neuen Besitzer fanden in den Monaten Januar bis März<br />

statt, so dass im Frühling die Ausbesserung vorgenommen werden konnte.<br />

Im 19. Jahrhundert versahen die Deichgeschworenen ihre Eintragungen<br />

in der Regel mit ihrem Namen, dem sie ihre Eigenschaft als Deichgeschworener<br />

hinzufügten. Nach der folgenden Liste wird mancher einen<br />

seiner Vorfahren feststellen:<br />

1. Eide Müller 1818<br />

2. Siebe Johann Conrad Siers 1818<br />

3. J.W. Müller 1820<br />

4. Eibe Johann Hinrich Allers 1827<br />

5. Bernhard Christian Callenius 1830<br />

6. Johann Heins 1836, 1838<br />

7. J.D. Decker 1837<br />

8. J.D. Ringe 1839<br />

9. B.F. Schmidt 1840, 1841<br />

10. J.H. Siers 1840, 1841<br />

11. Johann Köhne 1841<br />

12. Eibe Allers 1842<br />

13. Peter Hinrich von Lehe 1845<br />

14. Joh. Fr. Blohm 1847<br />

15. D. Ringe 1847


16. H. Siers 1846, 1848 bis 1851, 1853<br />

17. J. Fr. Mangels 1854<br />

18. H.C. Stürken 1854, 1856<br />

19. J.H. Frers 1854<br />

20. H. Icken 1854, 1856<br />

21. Joh. Eide Müller 1856<br />

22. J.H. Allers 1857<br />

23. F. Siers 1857<br />

Familienkundliche Quelle<br />

Als Geschichtsquelle ist das Dorumer Speckenregister von großem Wert. Es<br />

zeigt uns, wer seit 1739 auf der jeweiligen Stelle in Dorum oder Padingbüttel<br />

gewohnt hat und wann die entsprechenden Speckenteile den betreffenden<br />

Hausbesitzern zugeschrieben worden sind. Allein schon die Namen, die ich<br />

auf gut Glück herausgreife, bieten in ihrem Mosaik ein gewichtiges Kulturbild<br />

aus dem 18. und 19. Jahrhundert: Frau Kapitänin Eberhard 1742,<br />

Posthalter Hinrich Ringe 1750, Leutnant Koch 1747, Pastor Holtermann<br />

1781, Obervogt Lübs 1778, Obervogt von Finck 1801, Anwalt Georg Idonius<br />

Siebs 1774, Doktor Köhn 1759, Kanditat Biehl, Advokat Biehl 1789, Frau<br />

Vogtin Haltermann 1799, Herr von Kampen 1799, Leutnant Christoffer Hinrich<br />

Eberhard 1739, Assessor von Borries 1800, Obervogt Dodt 1822, Advokat<br />

Wiebalck 1775, Doktor jur. Wiebalck 1802,Quartiermeister Christian<br />

Henning Franck, Obervogt Hoddersen, Apotheker Hasselbach 1817, Friedrich<br />

Berger 1828, J.H. Rosenbrock 1841, Fähnrich Christian Ludewig Callenius<br />

1830, Dr. med. Lange 1850, Dr. med. Ruge 1820, Anwalt Plate 1773,<br />

Hans Behlers 1788 und Dr. med. Becker 1839.<br />

Wie erfolgte nun die Aufteilung der Speckennummern an die beiden<br />

Gemeinden Dorum und Padingbüttel ? Dorum erhielt die Nummern bis 149<br />

im östlichen Teile der Specken zugewiesen, während im weiteren Verlauf die<br />

Nummern, bunt gemischt, bald dem einen, bald dem anderen Ort zufielen.<br />

Wie es urspünglich war, ist nicht übermittelt. Anzunehmen ist, dass um<br />

1200 – beim Bau der Dorumer Kirche – schon ein Speckenabkommen bestand.<br />

Am 19. Juli 1804 beschloß die Kirchspielversammlung in Dorum<br />

wegen der Speckenteile eine grundlegende Änderung. Bis dahin waren bei<br />

den jährlichen Aufmessungen viele Versehen vorgekommen, weil selten jemand<br />

dasselbe Speckenteil zugwiesen erhielt, das ihm im Jahr vorher<br />

zustand. Um solche Unordnungen zu verhindern, beschloß die Kirchspielversammlung<br />

einstimmig, dass in diesem Jahr die Deichgeschorenen ein für<br />

allemal jedem Interessenten seinen bestimmten Teil zumessen sollten. Bei<br />

der Aufmessung sollte jeder alsdann einen guten Pfahl mit der Nummer bei<br />

seinem Stück aufstellen und stets für dessen Erhaltung sorgen.<br />

„Nachrichtlich wird noch bemerkt, dass die Speckenteile wegen der<br />

Scheidung des halben Grabens jenseits des Grau-Walls unter Nr. 7 ihren<br />

Anfang nehmen, und jedes Speckteil bis an den so genannten Wischhuser<br />

Weg eine Ruthe 1 Fuß 8 Zoll lang ist, von diesen Weg aber nur eine Ruthe<br />

und 7 ¼ Zoll enthält.“<br />

Die Zumessung nach den neuen Vorschriften bescheinigten diesmal<br />

mit ihrer Unterschrift: Nicolaus Schölermann, Christopfer Meyer, Johann


Diederich Husheer, Berend Neuhoff und Bernd Hermann Wübber.<br />

Die letzten Fortschreibungen im Speckenregister datieren <strong>vom</strong> November<br />

1857. Bald darauf setzte die Pflasterung der Specken ein, und damit<br />

hörte die gemeinschaftliche Instandsetzung auf.<br />

Wie vordem die Specken zeitweise beschaffen war, wußten alte vor<br />

mehreren Jahrzehnten noch drastisch zu schildern. Am schlechtesten war<br />

das Stück in der Gegend der alten Ziegelei. Hier erreichte die Specken nach<br />

und nach eine Breite mehr als 50 Meter, weil jeder tunlichst seitwärts<br />

ausbog, um nicht in den Schlaglöchern und tief ausgefahren Wagenspuren<br />

steckenzubleiben. Beim Torffahren benutzte man keine aufgesetzten Hecken,<br />

sondern begnügte sich mit den gewöhnlichen Wagenleitern. Um ein Herunterfallen<br />

der Torfsoden zu verhüten, breitete man geflochtene Strohmatten<br />

über das Fuder.<br />

Feuerungsmaterial war in Wursten schon immer sehr knapp. Viele<br />

Einwohner hatten auch kein Gespann, um Heide, Torf oder Holz von der<br />

Geest zu holen. Sie waren auf die Gefälligkeit ihrer Nachbarn angewiesen.<br />

Wie bescheiden die früheren Verhältnisse selbst noch vor gut 50 Jahren<br />

waren, läßt sich kaum beschreiben. Vorsorglich wurden im Sommer die<br />

Kuhfladen gesammelt und an der Südwand des Hauses zum Trocknen aufgeschichtet.<br />

Im Winter heizte man den Ofen damit. Den beizenden Geruch<br />

mußte man in Kauf nehmen.<br />

Wege waren unbefahrbar<br />

Die Wegeverhältnisse der Marschen – in diesem Fall allerdings Osterstades<br />

– schilderte 1875 der Hauptmann a.D. Biedenweg in einer Beschreibung,<br />

die in einer Nische des Sandstedter Kriegerdenkmals gefunden wurde,<br />

folgendermaßen:<br />

„Durch die Chaussee-Bauten, die hier erst in den letzten 15 Jahren<br />

stattgefunden haben, hat sich das Dorf sehr verschönert. Früher war im<br />

Winter, wenn wir keinen Frost hatten, hier im Dorf nicht zu verkehren. Alles<br />

Fahren war eingestellt, die Wagen auseinandergenommen und an die Seite<br />

gepackt.“<br />

Dass es in Wursten nicht viel anders war, geht aus der Sage von Doktor<br />

Faust hervor, der sich in dem Vertrag mit dem Teufel durch den er diesem<br />

seine Seele verschrieb, dreierlei zusichern ließ: erstens stets klares<br />

Trinkwasser, zweitens jederzeit süße Kirschen und drittens immer eine feste<br />

Straße. Über den letzten Punkt hieß es dabei: „So oft er über das Land ginge<br />

oder ausfahre, müsse stets ein fester, sauberer Weg unter ihm sein. Aber<br />

hinter ihm solle wieder der Weg in Schmutz zerfließen, damit andere Leute<br />

keinen Vorteil davon hätten.“<br />

Quellennachweis:<br />

NIEDERDEUTSCHES HEIMATBLATT<br />

<strong>Männer</strong> <strong>vom</strong> <strong>Morgenstern</strong><br />

NR: 222<br />

Juni 1968<br />

Johann Bösch – Padingbüttel

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!