Vortrag: "Beweidungsprojekt Zeitzer Forst (Sachsen)"
Vortrag: "Beweidungsprojekt Zeitzer Forst (Sachsen)"
Vortrag: "Beweidungsprojekt Zeitzer Forst (Sachsen)"
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Halboffene Weidelandschaft im<br />
<strong>Zeitzer</strong> <strong>Forst</strong><br />
Chancen für Eremit und Hirschkäfer<br />
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Jan Stegner<br />
StegrierPlan'| Büro für Ländschaftsplanung und Naturschutz
Halboffene Weidelandschaften:<br />
Warum eigentlich?<br />
■ Heutige Landbewirtschaftung (incl. politischer,<br />
rechtlicher und finanzieller Rahmenbedingungen)<br />
führt zu konsequenter Separation von<br />
Nutzungsarten (z.B. Landwirtschaft, <strong>Forst</strong>wirtschaft)<br />
■ Zahlreiche Pflanzen- und Tierarten sind auf<br />
halboffene Landschaften angewiesen<br />
■ Naturschutz (incl. Umsetzung NATURA 2000), v.a.<br />
Artenschutz in manchen Fällen nur durch extensive<br />
Beweidung (incl. Waldweide) möglich<br />
StegnerPlan<br />
Büro für Landschaftsplanung und Naturschutz<br />
Halboffene Weidelandschaft im <strong>Zeitzer</strong> <strong>Forst</strong><br />
Chancen für Eremit und Hirschkäfer
Halboffene Weidelandschaften:<br />
Grundsätzliche Ansätze<br />
■ Simulation (prä)historischer Wald-Offenland<br />
Mosaike mit großen Weidetieren (Elch, Wisent,<br />
Wildpferd)<br />
■ Beweidung mit rezenten, robusten Nutztierrassen,<br />
z.B. Heckrind, Schottisches Hochlandrind<br />
(Auerochse), Wisent, Konik (Wildpferd, Tarpan)<br />
■ Möglichst ganzjährige Beweidung ohne Zufütterung<br />
(allenfalls sehr beschränkt bei hohem Schnee)<br />
■ Kombination verschiedener Weidetierarten mit<br />
unterschiedlichem Fressverhalten<br />
StegnerPlan<br />
Büro für Landschaftsplanung und Naturschutz<br />
Halboffene Weidelandschaft im <strong>Zeitzer</strong> <strong>Forst</strong><br />
Chancen für Eremit und Hirschkäfer
Halboffene Weidelandschaften:<br />
Grundsätzliche Ansätze
<strong>Zeitzer</strong> <strong>Forst</strong>:<br />
Grundlagen<br />
■ <strong>Zeitzer</strong> <strong>Forst</strong>: großer Teil seit 1990 aus der<br />
militärischen Nutzung entlassen<br />
■ wegen Munitionsbelastung keine wirtschaftliche<br />
Nutzung<br />
■ beginnende Verbuschung/Bewaldung (v.a. Birke,<br />
Espe) offener, artenreicher Flächen<br />
■ seit 2009 Einrichtung von 200 ha Weidefläche<br />
■ seither Ganzjahresbeweidung<br />
StegnerPlan<br />
Büro für Landschaftsplanung und Naturschutz<br />
Halboffene Weidelandschaft im <strong>Zeitzer</strong> <strong>Forst</strong><br />
Chancen für Eremit und Hirschkäfer
<strong>Zeitzer</strong> <strong>Forst</strong>:<br />
Grundlagen<br />
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StegnerPlan<br />
Büro für Landschaftsplanung und Naturschutz<br />
Halboffene Weidelandschaft im <strong>Zeitzer</strong> <strong>Forst</strong><br />
Chancen für Eremit und Hirschkäfer
2<br />
<strong>Zeitzer</strong> <strong>Forst</strong>:<br />
Ziele<br />
■ Sicherung von FFH-Gebiet und Vogelschutzgebiet<br />
mit wertgebenden Lebensraumtypen und Arten<br />
■ Monitoring (Entwicklung von Biotopen, Flora und<br />
Fauna, Raumnutzung durch Weidetiere)<br />
■ Naturbeobachtung (Aussichtsturm) und<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
StegnerPlan<br />
Büro für Landschaftsplanung und Naturschutz<br />
Halboffene Weidel<br />
Chancen für Eremit
<strong>Zeitzer</strong> <strong>Forst</strong>:<br />
Beweidung<br />
■ Kombination zweier Arten:<br />
■ 26 Koniks (Stand 2011):<br />
■ stark auf Gräser spezialisiert (incl. Schilf, Pfeifengras,<br />
Land-Reitgras); auch überständiges, strohiges Gras<br />
■ daneben Wurzeln, Rinde, Zweige<br />
■ 15 Schottische Hochlandrinder (Stand 2011):<br />
■ Süßgräser, Kräuter, verholzte Pflanzenteile<br />
■ v.a. im Winter: Stauden, Gehölze<br />
■ sehr gut geeignet, um aufkommende Bäume und<br />
Sträucher zu beschränken<br />
StegnerPlan<br />
Büro für Landschaftsplanung und Naturschutz<br />
Halboffene Weidelandschaft im <strong>Zeitzer</strong> <strong>Forst</strong><br />
Chancen für Eremit und Hirschkäfer
<strong>Zeitzer</strong> <strong>Forst</strong>:<br />
Beweidung
<strong>Zeitzer</strong> <strong>Forst</strong>:<br />
Wirkungen<br />
■ weitere Ausdehnung von Wald wurde verhindert,<br />
Vorwaldbereiche wurden zurückgedrängt<br />
■ artenarme Grasflächen (v.a. Landreitgras)<br />
verdrängt bzw. Entwicklung zu artenreicherem<br />
Grünland<br />
■ Kraut- und Strauchschicht in älteren<br />
Waldbereichen wurde ausgedünnt<br />
■ kleinflächige Sonderstandorte (Rohboden,<br />
Trittrasen, Schlammfluren) durch die Aktivität der<br />
Weisetiere entstanden<br />
StegnerPlan<br />
Büro für Landschaftsplanung und Naturschutz<br />
Halboffene Weidelandschaft im <strong>Zeitzer</strong> <strong>Forst</strong><br />
Chancen für Eremit und Hirschkäfer
<strong>Zeitzer</strong> <strong>Forst</strong>:<br />
Wirkungen
<strong>Zeitzer</strong> <strong>Forst</strong>: Beispiele geförderter Arten<br />
mit positiver Bestandsentwicklung<br />
■ Pflanzen: Bienen-Ragwurz, Mücken<br />
Händelwurz, Sumpf-Quendel, Raue Nelke<br />
■ Amphibien: Laubfrosch<br />
■ Vögel: Wendehals, Wiesenpieper,<br />
Sperbergrasmücke, Raubwürger, Grauammer,<br />
Ortolan, Wiedehopf<br />
■ Insekten: Dungkäfer<br />
■ ^ in der Folge: Fledermäuse<br />
StegnerPlan<br />
Büro für Landschaftsplanung und Naturschutz<br />
Halboffene Weidelandschaft im <strong>Zeitzer</strong> <strong>Forst</strong><br />
Chancen für Eremit und Hirschkäfer
2<br />
<strong>Zeitzer</strong> <strong>Forst</strong>: Beispiele geförderter Arten<br />
mit positiver Bestandsentwicklung<br />
StegnerPlan<br />
Büro für Landschaftsplanung und Naturschutz<br />
Halboffene Weidelandschaft<br />
Chancen für Eremit und HirschP
Halboffene Weidelandschaften:<br />
Chancen für FFH-relevante Käferarten<br />
Hirschkäfer:<br />
■ Freihaltung von lichten Waldrandbereichen<br />
(besonnte Paarungsbäume, Flugbereiche)<br />
■ Freihaltung des Umfeldes von Stubben (frühere<br />
Baumfällungen, natürlicherweise gestürzte<br />
Bäume) ^ Besonnung (Temperaturanspruch<br />
Larven)<br />
StegnerPlan<br />
Büro für Landschaftsplanung und Naturschutz<br />
Halboffene Weidelandschaft im <strong>Zeitzer</strong> <strong>Forst</strong><br />
Chancen für Eremit und Hirschkäfer
Halboffene Weidelandschaften:<br />
Chancen für FFH-relevante Käferarten
Halboffene Weidelandschaften:<br />
Chancen für FFH-relevante Käferarten<br />
Eremit:<br />
■ Freihaltung von lichten Waldrandbereichen<br />
(besonnte Höhlenbäume, Flugbereiche)<br />
■ Freihaltung des Umfeldes von Solitärbäumen<br />
^ Besonnung (Temperaturanspruch Larven)<br />
■ Entwicklung von weit ausladenden Bäumen mit<br />
starken Stämmen (anders als im Wald)<br />
StegnerPlan<br />
Büro für Landschaftsplanung und Naturschutz<br />
Halboffene Weidelandschaft im <strong>Zeitzer</strong> <strong>Forst</strong><br />
Chancen für Eremit und Hirschkäfer
Halboffene Weidelandschaften:<br />
Chancen für FFH-relevante Käferarten
Halboffene Weidelandschaften:<br />
Chancen für FFH-relevante Käferarten<br />
Ziel für beide Käferarten:<br />
■ sehr lichte Altholzbestände und mächtige<br />
Solitärbäume (Hudebestände)<br />
aber: Biotoptradition beachten:<br />
■ einzelne neue Bäume bzw. kleine Baumgruppen<br />
zulassen, um auch in Jahrzehnten/<br />
Jahrhunderten geeignete Althölzer zu haben<br />
■ ^ nur geringe Zahl an Weidetieren<br />
(
Halboffene Weidelandschaften:<br />
Chancen für FFH-relevante Käferarten
Halboffene Weidelandschaften: Ein<br />
sinnvoller Schutzansatz auch für Käferarten.<br />
Diskutieren wir darüber!<br />
StegnerPlan<br />
Büro für Landschaftsplanung und Naturschutz<br />
Dr. Jan Stegner<br />
Bitterfelder Straße 24<br />
D-04849 Bad Düben<br />
www.stegnerplan.de<br />
www.osmoderma.info<br />
www.artenreiches-gruenland.de