Gastroenterologie: Case Management - Luzerner Kantonsspital
Gastroenterologie: Case Management - Luzerner Kantonsspital
Gastroenterologie: Case Management - Luzerner Kantonsspital
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Frühlingszyklus Dpt. Medizin 2010<br />
<strong>Case</strong> Marathon <strong>Gastroenterologie</strong><br />
1<br />
19j. Fachangestellte für Gesundheit i.A.<br />
Fall 1<br />
19j. Frau<br />
Fachangestellte für Gesundheit i.A.<br />
Dr. D. Criblez<br />
Prof. A. Schmassmann<br />
FA<br />
! bland<br />
PA<br />
! Neurodermitis seit Kindheit<br />
! 12/07 Hypermenorrhoe, Eisenmangel<br />
- 10x 100 mg Venofer („Eisenklinik“)<br />
- IUD (Mirena ® )<br />
! 11/08 Rückenbeschwerden<br />
- MRI (Dr. S. Marugg) : Diskusprotrusion L5/S1 …<br />
- Hepatomegalie (kraniokaudaler Durchmesser 19 cm)<br />
- hausärztliches Routinelabor unauffällig<br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
1<br />
19j. Fachangestellte für Gesundheit i.A.<br />
1<br />
19j. Fachangestellte für Gesundheit i.A.<br />
JL<br />
! Zuweisung zur Abklärung der Hepatomegalie<br />
! Mutter (Hebamme) & Patientin (FAGE) beunruhigt<br />
! Punkto Leber asymptomatisch<br />
- keine ikterischen Episoden, kein generalisierter Pruritus<br />
- normale Leistungsfähigkeit<br />
! RDS-Beschwerden vom Obstipationstyp<br />
! leichte Rückenbeschwerden<br />
! Nikotinabsus (1 P. Zig. tgl.)<br />
! Alkohol: „ganz selten“, kleine Mengen<br />
! Medi: Dafalgan, Olfen i.R.<br />
Klinischer Befund<br />
! völlig gesund wirkende, schlanke junge Frau<br />
! klinischer Abdominalbefund bland<br />
Oberbauch-Sonographie<br />
! Leber leicht vergrössert, ansonsten unauffällig<br />
! Splenomegalie (13.2 cm Längsdurchmesser)<br />
! kein Aszites<br />
! keine anderweitig pathologischen Befunde<br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
1<br />
19j. Fachangestellte für Gesundheit i.A.<br />
1<br />
19j. Fachangestellte für Gesundheit i.A.<br />
Oberbauch-Sonographie<br />
PROVISORISCHE BEURTEILUNG<br />
! Zufallsbefund einer mässiggradigen<br />
Hepatosplenomegalie bei einer ansonsten gesunden<br />
jungen Frau<br />
! Beunruhigung; medizinischer Background<br />
Prozedere<br />
! hepatologisches Labor<br />
! falls erwartungsgemäss normal ! Beruhigung und<br />
Abbruch der Übung<br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
1
1<br />
19j. Fachangestellte für Gesundheit i.A.<br />
1<br />
19j. Fachangestellte für Gesundheit i.A.<br />
Labor<br />
Labor<br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
1<br />
19j. Fachangestellte für Gesundheit i.A.<br />
1<br />
19j. Fachangestellte für Gesundheit i.A.<br />
REVIDIERTE BEURTEILUNG<br />
! Zufallsbefund Hepatosplenomegalie bei ansonsten<br />
gesunder junger Frau<br />
! pathologische Transferrinsättigung<br />
- verdächtig auf genetische Hämochromatose<br />
! homozygote C282Y-Mutation<br />
- vereinbar mit genetischer Hämochromatose<br />
DISKUSSIONSPUNKTE<br />
! Penetranz der genetischen Hämochromatose bei<br />
der Frau ?<br />
! Indikationen zur Leberbiopsie bei<br />
Hämochromatose-Verdacht<br />
! Ist der Zufallsbefund einer Hepatosplenomegalie<br />
abklärungsbedürftig (aus GE-Sicht)<br />
! anamnestisch Eisenmangel<br />
- Eiseninfusionen in Eisenklinik<br />
Im konkreten Fall:<br />
! Leberbiopsie ??<br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
Genetische Hämochromatose<br />
Zufallsbefunde bei einer jungen Patientin<br />
mit medizinischem Hintergrund<br />
Genetische Hämochromatose (C282Y-C282Y-Mutation)<br />
Geringe, asymptomatische Hepatosplenomegalie<br />
Prävalenz: Hoch (200-500/100 000)<br />
Pathophysiologie:<br />
Erkrankungen:<br />
Erhöhte Eisenresorption im Dünndarm,<br />
erhöhtes Plasmaeisen (Transferrin-Sättigung)<br />
erhöhtes Gewebeeisen (Ferritin),<br />
Organschädigung (GPT, Glukose, Testosteron)<br />
Leberzirrhose, HCC, Diabetes mellitus,<br />
Arthropathie, Impotenz, Müdigkeit,<br />
Kardiopathie, Hautverfärbungen<br />
Penetranz:<br />
Vor allem bei Männern > 40 Jahre<br />
2
Penetranz der Hämochromatose<br />
Stadium der Erkrankung<br />
Transferrinsättigung (15-45%) 74% und 80%<br />
Ferritin (15 – 150 !g/L)<br />
GPT (< 35 U/L)<br />
81 und 86 !g/L<br />
< 20 U/L<br />
Erhöhtes Plasmaeisen bei normalem Gewebeeisen ohne<br />
Zeichen einer Organschädigung.<br />
Indikation zur Aderlasstherapie<br />
- Männer > 300 !g/L und Frauen > 200 !g/L<br />
Penetranz bei C282Y-C282Y Mutation<br />
Genetische Diagnostik der Hämochromatose<br />
Geschlecht: M:F 25:1<br />
Alter:<br />
Selten < 40 Jahren<br />
Eisenspeicherung " Eisentherapie<br />
Hysterektomie/Menopause<br />
# Regelmässige Blutspende<br />
Penetranz bei 40-59-jährigen Männern: 25%<br />
bei 40-59-jährigen Frauen: 1%<br />
Transferrinsättigung > 45% (und/oder erhöhtes Ferritin)<br />
und fehlender sekundäres Eisenüberladung:<br />
HFE-Genotypisierung: C282Y und H63D<br />
Pathologisch: C282Y/C282Y, H63D/H63D, C282Y/H63D<br />
Fragl./nicht path.:<br />
Normal:<br />
C282Y oder H63D Heterozygotie<br />
Wild Typ/Wild Typ<br />
Genetik der Hämochromatose<br />
Leberbiopsie bei Hämochromatose<br />
Falls Ferritin > 1000 !g/L<br />
Leberbiopsie:<br />
• Diagnose einer Eisenüberlagerung<br />
• Quantitative Eisenbestimmung<br />
Diagnose einer Leberzirrhose relevant für<br />
• Prognose<br />
• Therapie<br />
• Screening für hepatozelluläres Karzinom<br />
3
Ist der Zufallsbefund einer Hepatosplenomegalie<br />
abklärungsbedürftig (aus GE-Sicht)<br />
Hepatomegalie<br />
Hepatomegalie:<br />
• Wie gross ist die Leber?<br />
• Echostruktur pathologisch?, fokaler Leberbefund?<br />
• Sind die laborchemischen Leberwerte normal?<br />
Splenomegalie:<br />
• Wie gross ist die Milz?<br />
• Liegen fokale Milzbefunde vor?<br />
• Sind die hämatologischen Laborwerte normal?<br />
Keine weiteren gastroenterol. Abklärungen bei diskreter<br />
Hepatospenomegalie ohne wegweisende Befunde.<br />
Ggf. sonographische Verlaufskontrolle.<br />
Ursachen:<br />
• Lebersteatose<br />
• Gestaute Leber bei Herzinsuffizienz<br />
• Hepatitis<br />
• Speicherkrankheiten<br />
• Neoplasien<br />
• Parasiten<br />
• Systemerkrankungen (Polycythaemia vera, etc.)<br />
US-Buch: Empfehlungen zur Lebergrösse<br />
Splenomegalie<br />
Bei entsprechender Erfahrung kann die Lebergrösse als<br />
normal oder grösser geschätzt werden. Messungen sind<br />
wegen der konstitutionellen Schwankungen<br />
problematisch; bei asthenischen Menschen können zu<br />
grosse Werte gemessen werden.<br />
Anatomische Varianten sind häufig (z. B. Riedel Lappen =<br />
zungenförmige Extension des rechten Leberlappens (bis<br />
ins kleine Becken) (cave: Keine Hepatomegalie).<br />
Ursachen:<br />
• Portale Hypertension<br />
• Hämatologische Erkrankungen (z. B. Sphärozytose,<br />
Polyzythämia vera)<br />
• Infektionen (z. B. EBV, Malaria, etc.)<br />
• Rheumatologische Grunderkrankungen<br />
• Speicherkrankheiten (z. B. M. Gaucher)<br />
• Neoplasien (z. B. Metastasen)<br />
Hepatomegalie ???<br />
US-Buch: Empfehlungen zur Milzgrösse<br />
Diskrete weitere Pathologien<br />
Sonographisch kann von einer Milzvergrösserung<br />
gesprochen werden, wenn mindestens zwei<br />
Ausdehnungsrichtungen (Länge > 12 cm, Tiefe > 4 cm<br />
und Breite > 7 cm) die Normwerte überschreiten.<br />
Bei dieser schlanken Patientin ist die Länge leicht<br />
pathologisch.<br />
Konklusion: Es liegt vermutlich nur eine diskrete<br />
Splenomegalie vor.<br />
Leukozyten (2.6 – 7.8 G/L)<br />
8.5 G/L<br />
Erythrozyten (3.7 -5.0 T/L)<br />
5.2 T/L<br />
Hämoglobin (115 - 148 g/L)<br />
158 g/L<br />
Hämatokrit (0.34 - 0.43) 0.45%<br />
(bei Raucherin ohne Lungenpathologie)<br />
EW-Elektrophorese<br />
- Beta-Globuline (9-16%) 7.6%<br />
Leichte Polyzythaemie<br />
4
Myeloproliferatives Syndrom?<br />
Im konkreten Fall: Leberbiopsie?<br />
Leichte Polyzythämie (Lc: 8.5 G/L, Er: 5.2 T/L)<br />
V. a. leichte Hepatosplenomegalie<br />
DD: Myeloproliferatives Syndrom<br />
(speziell Erythrozythaemia vera)<br />
Vorschlag: JAK-2 Mutationsanalyse (peripheres Blut)<br />
ggf. Stammzellkulturen (peripheres Blut)<br />
ggf. Erythropoetin (ggf. KM-Punktion)<br />
Indikation zur Leberbiopsie bei C282Y/C282Y-Mutation<br />
- Ferritin > 1000 !g/L<br />
- pathologische Leberwerte<br />
- Alter bei Männern > 40 Jahre (ohne Therapie)<br />
- Zusätzliche Leberpathologie (Alkohol, chronische<br />
Hepatitis B oder C, etc.)<br />
Eine 19-jährige Patientin ohne pathologische Leberwerte<br />
benötigt keine Leberbiopsie<br />
Falls unauffällig: Kontroll-US in 3 Monaten<br />
Take-Home message<br />
Die genetische Hämochromatose (typisch: C282Y-C282Y<br />
Mutation) ist häufig.<br />
Die Penetranz beträgt 25% bei den Männern und 1% bei den Frauen.<br />
Aderlasstherapie notwendig sobald Ferritinwerte<br />
pathologisch (Männer > 300 !g/L und Frauen > 200 !g/L)<br />
Hepatosplenomegalie:<br />
Laborwerte pathologisch?<br />
Falls nein: Sonographische Kontrolle<br />
1<br />
19j. Fachangestellte für Gesundheit i.A.<br />
Portalfeld<br />
DISKUSSIONSPUNKTE<br />
! Penetranz der genetischen Hämochromatose bei<br />
der Frau ?<br />
! Indikationen zur Leberbiopsie bei<br />
Hämochromatose-Verdacht<br />
! Ist der Zufallsbefund einer Hepatosplenomegalie<br />
abklärungsbedürftig (aus GE-Sicht)<br />
Im konkreten Fall:<br />
! Leberbiopsie<br />
! dringend von Patientin gewünscht<br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
Zentralvene<br />
Eisenfärbung<br />
5
1<br />
19j. Fachangestellte für Gesundheit i.A.<br />
1<br />
19j. Fachangestellte für Gesundheit i.A.<br />
Ultraschallgezielte Leberbiopsie<br />
! ohne Sedoanalgesie durchgeführt<br />
! ruckartiges Ausweichmanöver während<br />
Punktionsvorgang<br />
! bis auf passagere lokale Flankenschmerzen<br />
unauffällige postinterventionelle Überwachung<br />
! meldet sich am Abend mit starken Schmerzen<br />
! sofortige Hospitalisation<br />
Verlauf nach Leberbiopsie<br />
! ausgedehntes subkapsuläres Hämatom mit<br />
partieller Ruptur und intraperitonealer Blutung<br />
! Substitutionsbedarf 3 EK, 9 FFP<br />
! laparoskopische Spüldrainage<br />
! 4 Tage IPS<br />
! 10 Tage Hospitalisation<br />
! kein bleibende Schädigung<br />
Der Fluch<br />
der bösen b<br />
Tat…<br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
Frühlingszyklus Dpt. Medizin 2010<br />
<strong>Case</strong> Marathon <strong>Gastroenterologie</strong><br />
2<br />
39-j. Frau, 11. SSW<br />
Fall 2<br />
39j. Frau<br />
11. SSW<br />
22.07.08 Notfallmässige Hosp. Chirurgie<br />
JL<br />
! stärkste krampfartige Oberbauchschmerzen<br />
! 4x erbrochen<br />
! vorgängig rezidivierendes Erbrechen und<br />
diffuse Oberbauchbeschwerden während<br />
2-3 Wochen<br />
Dr. D. Criblez<br />
Prof. A. Schmassmann<br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
2<br />
39-j. Frau, 11. SSW<br />
2<br />
39-j. Frau, 11. SSW<br />
22.07.08 Notfallmässige Hosp. Chirurgie<br />
PA<br />
12/2002 Hosp. Chirurgie wegen symptomatischer<br />
Cholelithiasis<br />
! rezidivierende typische Gallekoliken<br />
! Labor: leichte Cholostase-Zeichen<br />
! Sonographie: Cholezystolithiasis; GW nicht dilatiert<br />
! ERCP (ohne Papillotomie): keine Choledocholithiasis<br />
(spontaner Steinabgang wahrscheinlich)<br />
! LAPAROSKOPISCHE CHOLEZYSTEKTOMIE<br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
6
2<br />
39-j. Frau, 11. SSW<br />
2<br />
39-j. Frau, 11. SSW<br />
Abdomen-Ultraschall 24.07.08:<br />
• Gallenwege nicht erweitert<br />
• St.n. Cholezystektomie<br />
• diskrete Hinweise auf Lebersteatose<br />
• übriges unauffällig<br />
BEURTEILUNG<br />
• Oberbauchkoliken mit pathol. Leberwerten<br />
- Rezidiv-Choledocholithiasis ?<br />
- Hepatitis… ?<br />
- Fitz-Hugh-Curtis-Syndrom ??<br />
• St.n. Cholezystektomie<br />
• 11. SSW<br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
2<br />
39-j. Frau, 11. SSW<br />
2<br />
39-j. Frau, 11. SSW<br />
Tag 2 Tag 3 Tag 4 Tag 6<br />
Endosonographie 29.07.08 (Dr. M. Engelmann)<br />
• solitäres Choledochuskonkrement (6,5 mm Ø)<br />
• Ductus choledochus nicht erweitert<br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
2<br />
39-j. Frau, 11. SSW<br />
Beurteilung<br />
• 11. Schwangerschaftswoche<br />
• solitäres Choledochuskonkrement (6,5 mm Ø)<br />
• St. n. Cholezystektomie<br />
• nach durchgemachter Kolik nun wieder beschwerdefrei<br />
• leichte Cholostasezeichen im Labor<br />
Diskussion: Choledocholithiasis (in der Schwangerschaft)<br />
• exspektativ?<br />
• ERCP ?<br />
• medikamentöse Steinauflösung ?<br />
• andere Möglichkeiten ?<br />
Stark symptomatische Choledocholithiasis<br />
(ohne Komplikationen)<br />
bei Zustand nach laparoskopischer Cholezystektomie<br />
bei Zustand nach erfolgreicher ERCP-Untersuchung<br />
ohne Papillotomie<br />
in der Schwangerschaft<br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
7
Expektativ<br />
Steingrösse: relativ grosser Stein (6.5 mm)<br />
Steintyp: Rezidivstein im Gallengang nach lap. CHE<br />
Spontanverlauf: Kein Steinabgang innerhalb von<br />
6 Tagen; im Labor 2. Episode mit Gallengangsobstruktion<br />
Verbleibende SS-Dauer: Relativ früh in der SS; günstig<br />
für Intervention, ungünstig für expektatives Vorgehen<br />
Expektativ<br />
ERC und Papillotomie<br />
Pro<br />
Contra<br />
• Sedation (oder Narkose) in der Schwangerschaft:<br />
Gut möglich und etabliert (Anästhesie-Standby)<br />
• Keine Beschwerden<br />
• Intervention<br />
• Sedation<br />
• Narkose<br />
• Strahlenbelastung<br />
• Iatrogene Kompl.<br />
• Starke Beschwerden<br />
• Alternativen<br />
vorhanden<br />
• Cholangitis?<br />
• Pankreatitis?<br />
• Verschlussikterus?<br />
• Strahlenbelastung: ERC ohne Strahlenbelastung<br />
möglich; in der Regel ERC mit geringer<br />
Strahlenbelastung<br />
• ERC-Erfolgsrate: Hoch (Zustand nach erfolgreichem<br />
ERC), Choledocholithiasis<br />
• ERC-Komplikationsrate: Mittel (ungünstig: Geschlecht,<br />
rel. tiefes Alter)<br />
ERC und Papillotomie<br />
OP und lap. GW-Revision<br />
Pro<br />
• Hohe Erfolgschance<br />
• Kurze Hosp. Zeit<br />
• Rel. geringes<br />
Komplikationsrisiko<br />
(Cave: Junge Frau)<br />
Contra<br />
• Sedation<br />
• Aspirationsgefahr<br />
• Perforationsgefahr<br />
• Pankreatitis<br />
• Strahlenbelastung<br />
• Gefahr für ein Abort<br />
• Missbildungen beim<br />
Kind (fast nie kausal)<br />
• Narkose und laparoskopische Chirurgie in der<br />
Schwangerschaft etabliert<br />
• In der Regel keine (oder geringe) Strahlenbelastung<br />
• Identischer Zugang wie bei laparoskopischer<br />
Cholezystektomie<br />
8
OP (lap. GW-Revision)<br />
Gallenwegssteinauflösung<br />
Pro<br />
• Identischer Zugang<br />
wie bei der lap. CHE<br />
• Ggf. keine<br />
Strahlenbelastung<br />
Contra<br />
• Vollnarkose<br />
• Operativer Eingriff<br />
• Hohe lokal Expertise<br />
notwendig<br />
• Längere Hosp. Zeit<br />
(im Vergleich zum<br />
ERCP)<br />
Oral: Ursodeoxycholsäure.<br />
Bei Gallenwegssteinen nicht wirksam<br />
Über naso-biliäre Sonde: MTBE (methyl tert-butyl ether)<br />
oder Mono-Octanoin.<br />
Mässig wirksam, hohe Nebenwirkungsrate<br />
(wird kaum noch eingesetzt)<br />
Andere Möglichkeiten<br />
Take Home message<br />
• PTC and externe Gallenwegsdrainage: Relativ hohe<br />
Komplikationsrate bei nicht dilatierten Gallenwegen.<br />
Relevante Strahlenbelastung.<br />
• ESWL: Ohne Papillotomie, bzw. Gallenwegsdrainage<br />
nicht sinnvoll<br />
• Tendenziell eher Zurückhaltung mit GI Endoskopien in<br />
der Schwangerschaft.<br />
• Bei klarer Indikation (persistierende<br />
Choledocholithiasis) kann eine therapeutische ERCP<br />
mit Papillotomie in der Schwangerschaft mit hoher<br />
Erfolgsrate und geringer Nebenwirkungsrate<br />
durchgeführt werden.<br />
• Abwartendes Verhalten ist mit relevanten Gefahren<br />
verbunden (Schmerzen, Cholangitis, Pankreatitis, etc.).<br />
ERCP während der Schwangerschaft<br />
! galt bis 1990 als Tabu<br />
! seither mehrere kleine Studien<br />
! grösste Single-Center-Serie *) mit n=15<br />
- mittlere DL-Zeit 3.2 Minuten (Range 1.1-6.1 Min.)<br />
- errechnete fetale Strahlendosis weit unterhalb der<br />
kritischen Grenze<br />
- 1x milde Post-ERCP-Pankreatitis (7%)<br />
- keine Auswirkungen auf das Kind<br />
*) Tham TCK, Am J Gastroenterol 2003;98:308-11<br />
Baillie J, Am J Gastroenterol 2003;98:237-8<br />
Willimas EJ, Gut 2008;57;1004-1021 (BSG-Guideline)<br />
Strahlendosis und fetales Risiko<br />
< 50 mSv keine Hinweise für Risiko$<br />
(fetale Anomalien, Retardierungen,<br />
Mortalität)<br />
10-20 mSV Neoplasie-Inzidenz $<br />
Tierversuche (insbesondere Leukämien)<br />
Flug Zürich - New York<br />
Thorax Röntgen ap<br />
CT Thorax<br />
0,05 mSv<br />
0,1 mSv<br />
4,3 mSv<br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
9
Kritische Phase für<br />
Strahlenschädigung<br />
bis 14 Tage nach Konzeption<br />
"Alles oder nichts": Schäden repariert oder<br />
Abort<br />
bis 16. SSW (Organogenese!)<br />
Fehlbildungen (v.a. ZNS) und intrauterine<br />
Wachstumsretardierung<br />
ab 17. SSW (Organogenese abgeschlossen)<br />
punkto Fehlbildungen weniger riskant<br />
2<br />
39-j. Frau, 11. SSW<br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
Durchleuchtungszeit: 6 Sekunden !<br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
2<br />
39-j. Frau, 11. SSW<br />
2<br />
39-j. Frau, 11. SSW<br />
< 50 mSv keine Hinweise für Risiko$<br />
(fetale Anomalien, Retardierungen,<br />
Mortalität)<br />
10-20 mSV Karzinominzidenz $<br />
Tierversuche (insbesondere Leukämien)<br />
Flug Zürich - New York<br />
Thorax Röntgen ap<br />
CT Thorax<br />
0,05 mSv<br />
0,1 mSv<br />
4,3 mSv<br />
Errechnete Uterus-Strahlendosis<br />
(Dr. B. Leemann, Medizinalphysiker)<br />
0.13 mSv<br />
Durchleuchtungszeit: 6 Sekunden !<br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
Frühlingszyklus Dpt. Medizin 2010<br />
<strong>Case</strong> Marathon <strong>Gastroenterologie</strong><br />
3<br />
51j. Mann<br />
! Anamnese:<br />
Fall 3<br />
51-j. Mann<br />
Matthias Engelmann<br />
Médecin adjoint<br />
Abteilung <strong>Gastroenterologie</strong>/Hepatologie<br />
<strong>Luzerner</strong> <strong>Kantonsspital</strong><br />
- Seit 3 Monaten Heiserkeit<br />
- morgendlicher unproduktiver Reizhusten<br />
- keine offensichtlichen Infekte der oberen Luftwege<br />
- keine B-Symptome<br />
- HNO: fiberoptisch Stimmbandparese links, keine<br />
Hinweise für Hypopharynxkarzinom<br />
- Nikotinabusus ca. 50 py<br />
- St.n. Lungentuberkulose vor ca. 15 Jahren<br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
10
3<br />
51j. Mann<br />
3<br />
51j. Mann<br />
! Zusammenfassung:<br />
- Maligne mediastinale Raumforderung aort.-pulm.<br />
Fenster<br />
- V.a. Lymphknotenmanifestation eines<br />
Bronchuskarzinoms ohne erkennbaren Primärtumor<br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
3<br />
51j. Mann<br />
3<br />
51j. Mann<br />
! Diagnostisches Ziel:<br />
! Diagnostische Optionen:<br />
- Gewebegewinnung zur Diagnosesicherung<br />
- Entscheidend für therapeutisches Vorgehen:<br />
Unterscheidung<br />
Kleinzeller<br />
Nichtkleinzeller<br />
- aufgrund Lokalisation kein bronchoskopischer<br />
Zugang<br />
- weitere Möglichkeiten:<br />
- Mediastinoskopie<br />
(chir. Intervention)<br />
- obere Endosonographie mit Feinnadelpunktion<br />
(minimal invasiv)<br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
3<br />
51j. Mann<br />
3<br />
51j. Mann<br />
ÖS<br />
PA<br />
LK<br />
AO<br />
ÖS<br />
AO<br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
11
3<br />
51j. Mann<br />
3<br />
51j. Mann<br />
! Zytologie:<br />
! aufgrund cT4-Stadium mit Recurrensparese:<br />
- atypische Zellen, V.a. Adenokarzinom<br />
- molekularpathologische Zusatzuntersuchungen<br />
(FISH):<br />
- Bestätigung eines nicht kleinzelligen<br />
Lungenkarzinoms<br />
- initial palliative Chemotherapie<br />
- Rekurrensparese fortbestehend<br />
- ergänzend palliative Bestrahlung<br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
Endosonographische<br />
Feinnadelpunktion (FNP)<br />
FNP: Indikationen<br />
! Möglichkeit der zytologischen Gewebegewinnung<br />
! von Oesophagus, Magen, Duodenum oder Rektum aus<br />
! 22 Gauge Nadel = 0.6 mm<br />
! sehr geringes Komplikationsrisiko (~0,3%)<br />
! Pankreas:<br />
! Malignitätsbeweis von irresektablen<br />
Pankreasraumforderungen vor palliativer Therapie<br />
! Ausschluss anderer, möglicherweise behandelbarer,<br />
Tumorentitäten wie Lymphom, NET etc.<br />
! Diagnostik zystischer Pankreasveränderungen<br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
FNP: Indikationen<br />
FNP: Indikationen<br />
! Mediastinum:<br />
! Weiteres:<br />
! Punktion von suspekten mediastinalen Lymphknoten im<br />
Rahmen des Tumorstaging bei Oesophaguskarzinom<br />
! Abklärung von Raumforderungen des hinteren<br />
Mediastinums<br />
! Staging des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms mit<br />
Punktion mediastinaler Lymphome<br />
! Staging des Rektumkarzinoms mit Lymphknotenpunktion<br />
! Diagnostik von intramuralen/submukösen RF des GI-<br />
Traktes (GIST etc.)<br />
! Punktion der linken Nebenniere bei unklaren<br />
Raumforderungen<br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
12
Endosonographisch gestützte<br />
Feinnadelpunktion (FNP)<br />
Frühlingszyklus Dpt. Medizin 2010<br />
<strong>Case</strong> Marathon <strong>Gastroenterologie</strong><br />
! Komplikationsrate mit ca. 0,3% sehr niedrig (z.B.<br />
Infektionen zystischer Läsionen, Blutungen, akute<br />
Pankreatitis)<br />
! Untersuchung kann ambulant durchgeführt werden<br />
! ASS- und/oder Plavix möglichst eine Woche vor<br />
Intervention pausieren<br />
! Am Tag der Untersuchung keine NMH<br />
! OAK rechtzeitig Stop, Zielquick > 65%<br />
Fall 4<br />
58-j.<br />
verh., Buchhalterin<br />
Dr. D. Criblez<br />
Prof. L. Degen<br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
4<br />
58-j. verh., Buchhalterin<br />
4<br />
58-j. verh., Buchhalterin<br />
FA<br />
! Mutter 70j. an Darmtumor operiert (keine Einzelheiten bekannt)<br />
PA<br />
! 1974 Sectio, gesunder Sohn; keine Geburten<br />
! 2003 Trommelfellperforation mit Q-Tip<br />
! 2003 Hosp. atypische Thoraxschmerzen<br />
! 2005 Op. & Radiotherapie Mammakarzinom in situ<br />
! 2006 Trigeminusneuralgie…<br />
! 2008 Ischialgie, Osteochondrose…<br />
! 2008 Depression<br />
! 2008 Obstruktives Schlafapnoesyndrom (?)<br />
GE-Anamnese<br />
! im Kindesalter Appendektomie, Nabelhernienop.<br />
! seit 1968 / 17j. Laxantieneinnahme<br />
- „alles durchprobiert“<br />
! 1999 Koloskopie wegen Stuhlverhalt seit 3 Wo<br />
- Normalbefund<br />
! 2006 erneute Koloskopie (ausw.) wegen Obstipation<br />
- Dolichokolon mit starker Schlingenbildung<br />
- dorsale & ventrale Rektozelen<br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
4<br />
58-j. verh., Buchhalterin<br />
4<br />
58-j. verh., Buchhalterin<br />
JL<br />
! 0-1x/Wo Stuhlgang, muss stark pressen<br />
! harte Stuhlkonsistenz, „Bölleli“<br />
! manipuliert sporadisch<br />
! nach Dulcolax & Midro-Tee ! flüssiger Stuhl<br />
! kein Gefühl der inkompletten Evakuation<br />
! Blähungen +++, fühlt sich unwohl<br />
! ausreichende Trinkmenge<br />
! ausreichende körperliche Aktivität<br />
! ausgewogene Ernährung<br />
! KG 67 kg/157 cm, zunehmend<br />
Befunde<br />
Klinischer Befund<br />
! unergiebig<br />
Labor (beim HA)<br />
! Hämatogramm<br />
! Na, K, Creat, GPT, alk. Phos.<br />
! CRP<br />
! Ferritin<br />
! Blutzucker, HbA1c<br />
! TSH<br />
im Normbereich<br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
13
4<br />
58-j. verh., Buchhalterin<br />
4<br />
58-j. verh., Buchhalterin<br />
Kolontransitzeit<br />
(Marker-Studie)<br />
! unter Verzicht auf Dulcolax<br />
! alle 2 Tage Stuhl<br />
(„harte Bölleli“)<br />
Verlauf<br />
! Verzicht auf Dulcolax<br />
! CleanPrep bis 1 lt bei Bedarf<br />
Befund<br />
! 60 Marker x2.4 = 144 Std.<br />
(Norm
5<br />
83-j. rüstige Witwe<br />
5<br />
83-j. rüstige Witwe<br />
Klinischer Befund<br />
! untergewichtig (44 kg/160 cm, BMI 16.4 kg/m 2 )<br />
! ansonsten unergiebig<br />
Labor<br />
Kolontransitzeit<br />
(Marker-Studie)<br />
! Verzicht auf Laxantien<br />
! Tag 1-3: minim Stuhl<br />
! Tag 4-6: kein<br />
! Hämatogramm<br />
! K, Creat, GPT, alk. Phos.<br />
! CRP<br />
! Eiweisselektrophorese<br />
! Blutzucker<br />
im Normbereich<br />
Befund<br />
! 54 Marker x2.4 = 130 Std.<br />
(Norm 25% der Zeit)<br />
• Pressen beim Stuhlgang<br />
• Klumpiger u/o harter Stuhl<br />
• Unvollständige Entleerung<br />
• Anorektale Obstruktion/Blockierung<br />
• Manuelle Manöver zur Defäkation<br />
• < 3 Stuhlgänge pro Woche<br />
2. Ohne Laxativum kein weicher Stuhlgang<br />
3. Kein Reizdarmsyndrom<br />
Rom III Kriterien<br />
Mind. 3 Tage/Monat während !3 der letzten 6 Monate<br />
- Abdominelles Unbehagen / abdominelle Schmerzen<br />
+<br />
- 2 der folgenden Kriterien:<br />
" Erleichterung durch Defäkation<br />
" Beginn assoziiert mit Änderung der Stuhlfrequenz<br />
" Beginn assoziiert mit Änderung der Stuhlkonsistenz<br />
Longstreth et al., Gastroenterology 2006<br />
Longstreth et al., Gastroenterology 2006<br />
15
Rom III Kriterien<br />
Reizdarmsyndrom mit<br />
• Obstipation<br />
• Diarrhö<br />
Slow Transit Obstipation<br />
Definition<br />
Obstipations- Beschwerden assoziiert<br />
mit einer verlängerten Kolontransitzeit<br />
Diagnose<br />
Röntgendichte Marker<br />
Szintigraphie<br />
Longstreth et al., Gastroenterology 2006<br />
Dolichokolon<br />
Definition<br />
- elongiertes, nicht dilatiertes Kolon<br />
Länge Frauen Männer<br />
- Autopsie 137 cm 142 cm<br />
- Autopsie 157 cm 180 cm<br />
- Chirurgie 115 cm 114 cm<br />
Dolichokolon<br />
Ursache einer Obstipation?<br />
Nutzen einer operativen „Sanierung“?<br />
Keine Evidenz!<br />
- Radiologie 167 # 28 cm<br />
- In vivo 95-125 cm<br />
Wald, Am J Gastroenterol 2005<br />
Stimulantien / Irritantien<br />
Nebenwirkungen<br />
Anthraquinone<br />
Diphenylmethan<br />
Fettsäure<br />
- Senna<br />
- Aloe<br />
- Kaskara<br />
- Frangula<br />
- Danthron<br />
- Bisacodyl<br />
- Natriumpicosulfat<br />
- Phenolphtalein<br />
- Rizinusöl<br />
Pseudomelanosis coli<br />
Colon proximal > distal<br />
reversibel über Monate<br />
Harmloser Indikator<br />
Funktionelle / strukturelle Störungen ??<br />
Plexus myentericus<br />
Wald, J Clin Gastroenterol 2003<br />
16
Subtotale Kolektomie<br />
Indikation<br />
- Therapie refraktäre, schwere Obstipation<br />
Voraussetzung<br />
- Erfolglose medikamentöse Therapie<br />
- isolierter „Slow Transit“ des Kolons<br />
Resultat und GI- Transitverzögerung<br />
Erfolg<br />
Stuhlgang Follow-up<br />
Kolon 90% 3/Tg 7.5 J<br />
(N=21)<br />
Panenterisch 88% 3/Tg 6 Mt<br />
(N=16)<br />
Nach 2 Jahren<br />
Obstipation 56%<br />
Schwere Diarrhö 19%<br />
Redmond et al., Am J Gastroenterol 1995<br />
Funktionelle Resultate<br />
Funktionelle Resultate<br />
Bei adäquater präoperativer Abklärung<br />
Prä-OP Post-OP<br />
Schmerzen (N=44) 98% 71%<br />
Blähungen (N=28) 86% 82%<br />
- Stuhlgang erfolgreich korrigierbar<br />
- Begleitsymptome (z.B. Blähungen,<br />
Schmerzen) persistieren häufig!<br />
Yoshioka, Kweighley, Br J Surg 1989<br />
Kamm et al., Gut 1988<br />
Frühlingszyklus Dpt. Medizin 2010<br />
<strong>Case</strong> Marathon <strong>Gastroenterologie</strong><br />
Zugabe: Fall 6<br />
Frau X.Y., geb. 1977<br />
kfm. Angestellte<br />
Dr. D. Criblez<br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
6<br />
Frau X.Y., geb. 1977<br />
kfm. Angestellte<br />
! 07/99 (22j.) koloproktologische Sprechstunde<br />
- chronische Obstipation, Laxantienkonsum<br />
- psych. auffällig, überprotektiver Vater<br />
- Abklärung: „Anismus“ (paradoxe Puborektaliskontraktion)<br />
- Empfehlung zur Biofeedbacktherapie<br />
! 2000 (23j.) Abklärung in London (Middlesex Hosp.)<br />
- Kolon-Transitzeit, Analmanometrie, Ballonexpulsionstest,<br />
Pudenduslatenzzeit:<br />
alles normal !<br />
! 2000 (23j.) Second Opinions durch CH-Experten<br />
- „Analsphinkterdysplasie“<br />
- „Dolichokolon“<br />
<strong>Gastroenterologie</strong><br />
17
Einschluss:<br />
Test:<br />
Chronische Obstipation:<br />
Subjektive Wahrnehmung<br />
Resultate:<br />
6 Defäk./Wo<br />
normale<br />
Kolontransitzeit<br />
Zuweisung in Referenzzentrum<br />
"therapierefraktäre re Obstipation"<br />
4 Wochen Stuhlprotokoll<br />
Kolon-Transitzeitbestimmung<br />
51% 49%<br />
Ashraf W, Am J Gastroenterol 1996;91:26-32<br />