Newsletter Gesunde Schule 2013 - Landesschulrat für Oberösterreich
Newsletter Gesunde Schule 2013 - Landesschulrat für Oberösterreich
Newsletter Gesunde Schule 2013 - Landesschulrat für Oberösterreich
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> OÖ<br />
NEWSLETTER 2_Oktober<br />
<strong>2013</strong><br />
<strong>Newsletter</strong> zum Thema Lehrer/innen-Gesundheit<br />
Eine Initiative des Landes OÖ, der <strong>Oberösterreich</strong>ischen Gebietskrankenkasse,<br />
des Institutes <strong>für</strong> Gesundheitsplanung und des <strong>Landesschulrat</strong>es <strong>für</strong> OÖ<br />
Liebe Leserinnen und Leser!<br />
Es besteht kein Zweifel daran, dass berufliche Belastungen und Ressourcen einen erheblichen Einfluss auf das allgemeine<br />
gesundheitliche Befinden der Lehrerinnen und Lehrer haben. Daher stellt die Förderung der Gesundheit von<br />
Lehrerinnen und Lehrern vermehrten Handlungsbedarf dar. In diesem <strong>Newsletter</strong> möchten wir ein Stück weit die<br />
Frage „Was hält Lehrerinnen und Lehrer gesund?“ beantworten.<br />
Neben Artikeln von Expertinnen und Experten zum Thema finden Sie auch Praxisbeispiele aus <strong>Schule</strong>n, die sich<br />
bereits intensiv mit der Gesundheitsförderung <strong>für</strong> Lehrkräfte auseinander gesetzt und entsprechende Maßnahmen<br />
nachhaltig in den Schulalltag integriert haben.<br />
Angelika Mittendorfer-Jusad, OÖ Gebietskrankenkasse<br />
Im Umgang mit<br />
beruflichen Belastungen gesund bleiben<br />
Inhalt<br />
Im Umgang mit beruflichen Belastungen gesund bleiben 1<br />
Lehrerrolle und psychische Gesundheit 3<br />
Ein Beitrag zur Gesundheit von Lehrkräften – aus Sicht<br />
einer Schulärztin und Arbeitsmedizinerin in der <strong>Schule</strong> 4<br />
Praxisbeispiele5<br />
Angebote in <strong>Oberösterreich</strong> 11<br />
Literaturempfehlungen, Wissenswertes 12<br />
Termine13<br />
Wir unterstützen Sie auf dem Weg<br />
zur „<strong>Gesunde</strong>n <strong>Schule</strong> OÖ“ 14<br />
Herausgeber: <strong>Oberösterreich</strong>ische Gebietskrankenkasse,<br />
Gruberstraße 77, 4021 Linz, www.ooegkk.at<br />
Gestaltung und Produktion: <strong>Oberösterreich</strong>ische Gebietskrankenkasse,<br />
Direktionsbüro und Kommunikation<br />
Für den Inhalt verantwortlich: Arbeitskreis „<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> OÖ“,<br />
Institut <strong>für</strong> Gesundheitsplanung, Weißenwolffstraße 5, 4020 Linz<br />
Es wird immer wichtiger, ein Augenmerk auf die persönliche<br />
Befindlichkeit und Belastbarkeit von Lehrer/<br />
innen zu richten, denn die Verantwortung <strong>für</strong> das<br />
Gelingen von Lernprozessen sowie die pädagogische<br />
Kompetenz, ist mit der Person des Lehrenden eng<br />
verbunden. Schwieriges Schülerverhalten, die Balance<br />
halten zwischen persönlicher Nähe und sachlicher<br />
Distanz, zwischen Fördern und Fordern, lässt Lehrer/<br />
innen an ihre Grenzen stoßen, wenn der Ausgleich<br />
zwischen Anforderung und Entlastung fehlt.<br />
Um als Lehrerin und Lehrer arbeitsfähig und gesund zu<br />
bleiben, sollte der Fokus vom Bedarf der Schüler/innen<br />
zwischendurch auch auf den Bedarf der Lehrkraft gerichtet<br />
sein. Dies erfordert die Bereitschaft und Fähigkeit zur<br />
Selbstwahrnehmung der eigenen emotionalen Befindlichkeit<br />
und Situation, von Möglichkeiten und Grenzen eigener<br />
Handlungsfähigkeit und Erwartungen. Diese Selbstreflexion<br />
gelingt dort, wo bereits psychische Belastungen als körperliche<br />
Symptome spürbar werden, meist nur mit externer<br />
Unterstützung. Umso wichtiger erscheint es, frühzeitig<br />
negative Gefühle des Unbehagens zu thematisieren und<br />
durch rechtzeitige Entlastung schädigenden Risikomustern<br />
vorzubeugen.<br />
Im Lebens- und Arbeitsraum <strong>Schule</strong> sind Initiativen zur<br />
Förderung und Erhaltung psychischer Gesundheit und<br />
Arbeitszufriedenheit ein zunehmend wichtiger Aspekt.<br />
Wenn man bedenkt, wie viel Tageszeit Lehrer/innen und<br />
Schüler/innen an ihrem Arbeitsplatz <strong>Schule</strong> verbringen,<br />
so kann man sich gut vorstellen, dass die soziale Qualität<br />
und zeitliche Quantität von Schul- und Klassenklima auf<br />
alle einwirken. So wurde das Thema „Schulhauskultur“ als
NEWSLETTER<br />
2_Oktober <strong>2013</strong><br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> OÖ<br />
Ansatz zur psychosozialen Gesundheitsförderung aufgegriffen.<br />
Es umfasst ein weites Spektrum und reicht vom<br />
grundlegenden präventiven Schwerpunkt im Schulprogramm<br />
über förderliche pädagogische Leitsätze und Haltungen<br />
bis hin zu Teamentwicklung und Psychohygiene.<br />
Schüler/innen wird zugestanden, den Umgang mit ihren<br />
negativen Gefühlen erst lernen zu müssen. Von Pädagog/<br />
innen wird erwartet, eigene Gefühle unter Kontrolle zu<br />
haben, professionell zu agieren und die Bedürfnisse anderer<br />
voranzustellen. Das entspricht einer Helferhaltung in<br />
Sozialberufen. Um auftauchende eigene Gefühle von<br />
Überforderung, Hilflosigkeit, Kränkung oder Erschöpfung<br />
in den Griff zu bekommen, brauchen auch „Helfer“<br />
manchmal eine Unterstützung. Leichter gelingt eine Problemanalyse<br />
zur Selbstdistanzierung außerhalb der beruflichen<br />
Stresssituation, um ein angekratztes Selbstbild positiv<br />
aufzufüllen und neue Kräfte zu sammeln. Die emotionale<br />
Selbstregulation betrifft ja nicht nur die Lehrerrolle,<br />
sondern auch andere Lebensbereiche in denen jeweils der<br />
„ganze Mensch“ gefordert ist.<br />
Daher ist auch die Verflechtung von persönlicher und<br />
beruflicher Biografie zu beachten. Den Berufsanfänger<br />
und Junglehrer werden andere Fragen beschäftigen als<br />
nach langjähriger Unterrichtstätigkeit und Routine. Auch<br />
die Zusammenarbeit im Team und wechselnde Situationen<br />
in der Klasse verlangen flexible Veränderung. Um<br />
diese Arbeit langfristig leisten zu können, ohne auszubrennen,<br />
sollte die Energiebilanz zwischen Geben und<br />
Erhalten stimmen. Daher lohnt sich auch im Beratungsgespräch<br />
die Bestandsaufnahme von aktuellen Belastungen<br />
(„Energieräubern“) und nutzbringenden Entlastungen<br />
(„Energiequellen“) in den folgenden vier Bereichen:<br />
Körper<br />
und<br />
Gesundheit<br />
Partnerschaft<br />
und<br />
Familie<br />
persönliches<br />
soziales<br />
Netzwerk<br />
Arbeit<br />
und<br />
Beruf<br />
Die psychische Energiebalance sollte in diesen vier<br />
Bereichen kompensatorisch zu einem Ausgleich kommen.<br />
Ein Missverhältnis oder Defizit in einem Bereich stört<br />
durch seinen Mangel andere Rollen und Sozialkontakte,<br />
die vernachlässigt werden. So wirkt eine ständige berufliche<br />
Überlastung wie ein mit nach Hause genommener<br />
Rucksack, voll mit Gedanken und Sorgen über ungelöste<br />
Probleme, nicht förderlich <strong>für</strong> den Privatbereich. Dasselbe<br />
leidige Thema taucht bei Tag und Nacht auf, beeinträchtigt<br />
die Beziehung in der Familie oder die Erholung im<br />
Schlaf. Wobei sich natürlich auch umgekehrt private Sorgen<br />
beruflich auswirken, speziell wenn sie über längere<br />
Zeit viel Einsatz verlangen.<br />
Die Wahrnehmung und Verarbeitung von Stress, die psychische<br />
Resilienz, ist ähnlich der Schmerzempfindung je<br />
Person sehr unterschiedlich. Was der Eine noch als durchaus<br />
normalen Stresspegel empfindet und bewertet, kann<br />
<strong>für</strong> den Anderen schon überdurchschnittlich viel Negativstress<br />
bedeuten. Die eigene Einschätzung, Erwartung<br />
und Bewertung der Situation spielt also auch eine Rolle<br />
im Umgang mit alltäglichen Herausforderungen. Normalerweise<br />
wird Ärger oder psychische Verstimmung ein<br />
Anlass <strong>für</strong> entlastende Gespräche mit Kollegen, Freunden<br />
und Partnern sein, wobei eigener Frust sich relativiert und<br />
rechtzeitig ein Ausgleich und die Wiederherstellung der<br />
Energiebilanz möglich wird. Kollegiale Beratung ist hierbei<br />
durchaus hilfreich.<br />
In manchen Fällen gelingt diese Problemdistanzierung<br />
aber nicht, wenn persönliche Verstrickungen in alten<br />
Verhaltensmustern und negative Haltungen unbewusst<br />
Wirkung zeigen. Hierbei kann psychologische Beratung<br />
helfen, systemische Zusammenhänge und Selbstbeteiligung<br />
zu klären und so Wege zur Neuorientierung öffnen.<br />
Dr. Hannelore Lensing, Schulpsychologin i. R.<br />
2
NEWSLETTER<br />
2_Oktober <strong>2013</strong><br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> OÖ<br />
Lehrerrolle und psychische Gesundheit<br />
Lehrerinnen und Lehrer sind Kontaktberufler und keine reinen Wissensvermittler.<br />
Demzufolge soll der Wissenserwerb gleichzeitig die Personwerdung<br />
und Persönlichkeitsbildung von Schülerinnen und Schülern fördern.<br />
Erst wer diese Grundlage <strong>für</strong> sich als Lehrkraft beachtet, kann:<br />
1. Wichtiges von Unwichtigem auseinanderhalten, Berufsalltag und Motivation<br />
zusammenhalten und authentisch in Kontakt mit Schüler/innen sein.<br />
2. Statt „Ich mache Unterricht“ braucht es das Bewusstsein: „Wir machen<br />
<strong>Schule</strong>“. Dies schließt gegenseitige Unterstützung von Lehrkräften und<br />
Hospitationen, Veränderung des fächer- und stundenzerteilten Unterrichts<br />
zu vernetzten Lernprojekten ebenso ein, wie eine kommunikative<br />
wertschätzende Feedback-Kultur zwischen Lehrer/innen, Schüler/innen<br />
und Eltern.<br />
3. Aussortieren und sieben kann jeder. Die Kunst des Pädagogen ist es, sie<br />
alle durchzubringen. „Alle“ geht nur mit der Kenntnis des Einzelnen.<br />
Lernprozesse im Klassenverband sollten die Ausnahme darstellen. „Lernbüros“,<br />
die individualisierten Lerntempi und autonomes, altersgemischtes<br />
Voneinanderlernen erlauben und wo Lehrer/innen als Mentoren und<br />
Coaches wirken, schaffen Möglichkeiten, die Schüler/innen einzeln wahrzunehmen<br />
und sie individuell beim Lernen zu unterstützen.<br />
4. Motivierte Schüler/innen und die Persönlichkeit der Lehrer/innen machen<br />
80 Prozent eines guten Lernprozesses aus. Diese beiden Größen können<br />
in jeder Art von <strong>Schule</strong> verwirklicht werden. Nun könnte dies vermuten<br />
lassen, dass es gar nicht so wichtig sei, WIE <strong>Schule</strong> organisiert wird. Ist<br />
es doch! Denn die Organisation der <strong>Schule</strong> bestimmt, wie häufig es zu<br />
der guten Paarung: Schülermotivation & Lehrerpersönlichkeit kommt, das<br />
heißt, ob es die Ausnahme an der <strong>Schule</strong> oder die Regel ist.<br />
Die vier Punkte skizzieren eine Lehrerrolle, die im Entstehen ist. Sie richten<br />
sich an die inneren Haltungen, um zur sinnvollen Veränderung der <strong>Schule</strong><br />
zu ermutigen. Dadurch wachsen Berufszufriedenheit und seelisches Wohlbefinden<br />
im Beruf, die beide Schlüssel <strong>für</strong> die seelische Gesundheit darstellen.<br />
<br />
MMag. Andreas Girzikovsky<br />
3
NEWSLETTER<br />
2_Oktober <strong>2013</strong><br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> OÖ<br />
Schulärztlicher Dienst LSR OÖ<br />
Ein Beitrag zur Gesundheit von Lehrkräften – aus Sicht<br />
einer Schulärztin und Arbeitsmedizinerin in der <strong>Schule</strong><br />
Als Arbeitsmedizinerin und Schulärztin in einer allgemeinbildenden höheren<br />
<strong>Schule</strong> habe ich großen Einblick in das physische und psychische Befinden<br />
von Schülerinnen und Schülern und auch von Pädagoginnen und Pädagogen,<br />
da ich <strong>für</strong> beide zuständig bin.<br />
Meine Aufgabe als Arbeitsmedizinerin ist es, das Lehr- und Verwaltungspersonal<br />
vor krankmachenden Faktoren zu schützen, wobei es vor allem auch<br />
um Burnout-Prophylaxe geht.<br />
Als Schulärztin bin ich <strong>für</strong> jährliche Untersuchungen der Kinder zuständig,<br />
aber unter anderem auch z. B. <strong>für</strong> Fragen zur hygienischen und gesundheitsfördernden<br />
Ausstattung der <strong>Schule</strong> und <strong>für</strong> die Mitarbeit bei gesundheitsfördernden<br />
Projekten.<br />
Die psychischen Belastungen im Lehrberuf nehmen stark zu und oft entwickeln<br />
sich daraus längere Krankheitsausfälle. Durch die regelmäßige,<br />
mehrmals wöchentliche Anwesenheit in der <strong>Schule</strong> im Rahmen der schulärztlichen<br />
Tätigkeit, bekommt man natürlich auch einen sehr guten Kontakt<br />
zum Schulpersonal und sehr viel Einblick in aktuelle Belastungssituationen,<br />
Ängste und Sorgen und kann dadurch frühzeitig auf notwendige Gegenmaßnahmen<br />
hinweisen und Hilfsangebote setzen. Grundlage <strong>für</strong> die sehr<br />
offene Gesprächskultur ist natürlich das Vertrauen, das ich mir im Laufe meiner<br />
Tätigkeit als Schulärztin schon erwerben konnte, denn mit der geringen<br />
Einsatzzeit als Arbeitsmedizinerin allein würde das nicht gelingen.<br />
Oft gibt es auch Hinweise von den Lehrerinnen und Lehrern, wenn sie<br />
sich um Schülerinnen und Schüler sorgen. Da geht es z. B. um unklare<br />
Verhaltensänderungen, Leistungsabfall in der <strong>Schule</strong>, verminderte Aufmerksamkeit,<br />
Aggressionen, Verschlossenheit, was ich bei der einmal jährlichen<br />
Untersuchung nicht feststellen könnte. Eine rasche weitere Abklärung wird<br />
dadurch möglich.<br />
Die Möglichkeit, gleichzeitig <strong>für</strong> die Kinder und das Schulpersonal zuständig<br />
zu sein, ist optimal, da ich sozusagen die Belastungen und Probleme von beiden<br />
Blickpunkten aus sehe, die Zusammenhänge dadurch besser erkennen<br />
und eine Lösung finden kann, die sowohl <strong>für</strong> die Schülerinnen und Schüler<br />
als auch <strong>für</strong> die Lehrerinnen und Lehrer hilfreich ist.<br />
Meine Arbeit an dieser <strong>Schule</strong> freut mich sehr und ich hoffe, dass ich mit<br />
meiner Tätigkeit auch etwas zum guten Schulklima beitrage.<br />
<br />
<br />
Dr. Claudia Marek, Schulärztin und Arbeitsmedizinerin<br />
E-Mail: office@asz.at<br />
4
NEWSLETTER<br />
2_Oktober <strong>2013</strong><br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> OÖ<br />
Beispiele aus der Praxis<br />
Beispiele aus der Praxis<br />
Nahezu alle „<strong>Gesunde</strong>n <strong>Schule</strong>n OÖ“ haben bereits Maßnahmen gesetzt,<br />
um die Gesundheit der Lehrkräfte zu stärken. Nachstehend finden Sie<br />
einige Anregungen zu diesem Thema.<br />
VS 8 Wels Vogelweide<br />
Gütesiegel<br />
„<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> OÖ“ seit 2009<br />
Nicht nur Schülerinnen und Schüler, die sich wohlfühlen,<br />
bringen bessere Leistungen, auch Lehrerinnen und Lehrer<br />
können ihre anspruchsvolle Tätigkeit nur erfüllen, wenn<br />
sie selbst auf ihre Gesundheit achten.<br />
<strong>Gesunde</strong> und leistungsfähige Lehrkräfte sind eine wesentliche<br />
Grundbedingung da<strong>für</strong>, dass sich alle in der <strong>Schule</strong><br />
wohlfühlen und ihren Beitrag leisten können.<br />
Es kann aber nicht davon ausgegangen werden, dass in<br />
einem Kollegium ein einheitliches Gesundheitsbewusstsein<br />
vorherrscht, geschweige denn alle Beteiligten an Gesundheitsförderung<br />
interessiert sind.<br />
Deshalb haben wir bei der Planung unseres Projektes zwar<br />
darauf geschaut, dass auch Angebote <strong>für</strong> die Lehrerinnen<br />
und Lehrer nicht zu kurz kommen, diese Angebote sind<br />
aber nicht verpflichtend, um zu vermeiden, dass die gutgemeinte<br />
Gesundheitsförderung erst wieder zum Stressfaktor<br />
<strong>für</strong> einige Kolleginnen und Kollegen wird.<br />
Seit dem Schuljahr 2011/12 gibt es daher folgende Aktivitäten<br />
und Angebote:<br />
• Eine regelmäßige Nordic-Walking-Runde, die eine gute<br />
Gelegenheit bietet, sich auszutauschen oder auch privat<br />
besser kennen zu lernen.<br />
• Einmal jährlich nutzen wir ein Angebot aus dem Programm<br />
der LKUF, im Vorjahr war das „Wirbelsäulentraining<br />
im Alltag“, <strong>für</strong> dieses Schuljahr ist „Qi Gong“<br />
geplant. Hier werden an einem Nachmittag in der<br />
<strong>Schule</strong> neue Möglichkeiten zur Gesundheitsförderung<br />
vorgestellt.<br />
• Eine Gruppe von Kolleginnen trifft sich wöchentlich<br />
beim Zumba, eine andere im Fitness-Studio.<br />
• Regelmäßige Treffen am Stammtisch, Geburtstagsfeiern,<br />
etc. runden das „Wohlfühlprogramm“ <strong>für</strong> die<br />
Lehrkräfte ab.<br />
Wie wichtig regelmäßige außerschulische Tätigkeiten im<br />
Hinblick auf das Zusammengehörigkeitsgefühl aller Kolleginnen<br />
und Kollegen einer <strong>Schule</strong> sind, hört man in<br />
Gesprächen immer wieder. „So lange wir gemeinsam<br />
lachen können, geht es uns gut!“<br />
Wir bemühen uns im Kollegium, uns gegenseitig bei Problemen<br />
zur Seite zu stehen, <strong>für</strong>einander da zu sein und<br />
psychische Belastungen ernst zu nehmen.<br />
Ich selber bemühe mich als Schulleiterin sehr, immer ein<br />
offenes Ohr <strong>für</strong> mein Team zu haben und ihnen das Gefühl<br />
zu geben, dass sie jederzeit und in jeder schwierigen Situation<br />
auf mich zählen können und meine Unterstützung<br />
haben. Wie wichtig es <strong>für</strong> Lehrkräfte ist, eine Schulleitung<br />
zu haben, die nicht zum zusätzlichen Stressfaktor wird,<br />
habe ich in meiner Zeit als Lehrerin erfahren. Deshalb ist<br />
es mir ein großes Anliegen, dass mein Team weiß, dass ich<br />
hinter ihnen stehe und sie sich auf mich verlassen können.<br />
<br />
Die Nordic-Walking-Runde der VS 8 Wels<br />
Dir. Mag. Ulrike Fellinger<br />
5
NEWSLETTER<br />
2_Oktober <strong>2013</strong><br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> OÖ<br />
Beispiele aus der Praxis<br />
PTS Pregarten<br />
Gütesiegel<br />
„<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> OÖ“ seit <strong>2013</strong><br />
Auf gemeinsame Bewegung als Beitrag zur Förderung der<br />
Gesundheit von Lehrer/innen setzt die PTS Pregarten.<br />
Lehrersporttag (einmal pro Schuljahr): Bei diesem Sporttag<br />
wurde letztes Jahr eine neue Trendsportart ausprobiert:<br />
Segways. Heuer wird nach einer Wanderung Fischen<br />
ausprobiert. Zwei Lehrer beherrschen den Fischsport und<br />
zeigen dies den Kolleginnen und Kollegen. Ziel des Lehrersporttages<br />
ist ein gutes Klima im Kollegium zu behalten<br />
und neue Sportarten auszuprobieren bzw. sich gemeinsam<br />
fit zu halten. Nach der sportlichen Aktivität setzen sich<br />
alle noch gemütlich zu einer gemeinsamen Jause zusammen<br />
und lassen den Abend ausklingen. Bei Konferenzen<br />
wird der Lehrersporttag besprochen und die Planung von<br />
einem/r Kolleg/in übernommen. Ort und Zeit sind jedes<br />
Jahr variabel, jedoch findet dieser Tag in der Freizeit statt.<br />
Durch Gespräche wird bekannt, ob Sportarten noch einmal<br />
ausprobiert wurden, Wanderwege nochmals gegangen<br />
wurden.<br />
<br />
Dir. Monika Pirkelbauer M.A<br />
Spaß und Teamgeist beim Lehrersporttag<br />
VS 43 Stadlerschule<br />
Die VS 43 ist eine <strong>Schule</strong> mit sportlichem Schwerpunkt –<br />
ein seit 25 Jahren bewährtes Konzept, das von den Pädagoginnen<br />
immer weiter entwickelt wird.<br />
Offenheit, Fairness und gegenseitige Wertschätzung leben<br />
Kinder und Pädagoginnen gemeinsam im Schulalltag.<br />
Diese Werte sind auch das Grundprinzip der Elternarbeit<br />
und Schulpartnerschaft.<br />
Gütesiegel<br />
„<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> OÖ“ seit <strong>2013</strong><br />
Gemeinsame Ausflüge und Feiern stärken das Teamgefüge<br />
der Pädagoginnen!<br />
<br />
Dir. Angelika Filzmoser<br />
Das Team der VS 43 zeigt eine sehr gute Gemeinschaft.<br />
Fähigkeiten und Stärken jeder einzelnen Pädagogin werden<br />
gefördert und diese Ressourcen werden auch gezielt<br />
eingesetzt.<br />
Soziale Unterrichtseinheiten werden genützt, um die<br />
Teamarbeit in den einzelnen Klassen zu stärken und bei<br />
Konflikten gemeinsam faire Lösungen zu finden.<br />
Die Qualität der pädagogischen Arbeit verbessern die<br />
Lehrerinnen im „Kollegialen Teamcoaching“, das mit einer<br />
schriftlichen, „Wertschätzenden Begutachtung“ abgeschlossen<br />
wird. Wir lernen gerne voneinander! Ebenso<br />
wird die offene Aussprache bei Mitarbeitergesprächen<br />
sehr geschätzt!<br />
Wir sind ein TEAM, auch wenn wir nicht immer einer<br />
Meinung sind!<br />
6
NEWSLETTER<br />
2_Oktober <strong>2013</strong><br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> OÖ<br />
Beispiele aus der Praxis<br />
BRG/BORG Schloss Traunsee Gütesiegel<br />
„<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> OÖ“ seit 2012<br />
Auch im BRG/BORG Schloss Traunsee wurde die Gesundheit<br />
von Lehrer/innen durch unterschiedliche Maßnahmen<br />
gefördert:<br />
n Förderung des Sozialklimas und der Arbeitszufriedenheit<br />
im Kollegium<br />
n Erarbeitung von Maßnahmen zu einer konstruktiven<br />
Zusammenarbeit<br />
n Maßnahmen zur Erhaltung und Pflege eines intakten<br />
sozialen Klimas innerhalb des Kollegiums<br />
n Schulinterne Lehrerfortbildungen – eine davon fix zweitägig<br />
in der letzten Sommerferienwoche<br />
n Regelmäßige ARGE-Sitzungen der diversen Fachrichtungen<br />
n Rege Arbeitstätigkeit der Kolleg/innen des Koordinationsteams<br />
n Betriebsausflüge (ein- bis zweimal jährlich)<br />
n Weihnachts- und Schulabschlussfeier<br />
n Schulfest<br />
n Neu gestalteter Sozialraum<br />
n Sozial- und Umkleideräume <strong>für</strong> Lehrer/innen, Verwaltungs-<br />
und Reinigungspersonal<br />
n Faires Miteinander, gegenseitige Hilfestellung und Achtung<br />
innerhalb der Lehrerschaft<br />
n Lehrerchor<br />
n Regelmäßige Wanderungen (ca. alle drei Wochen)<br />
n Möglichkeit eines Beratungsgespräches mit der Schulpsychologin<br />
einmal im Monat an unserer <strong>Schule</strong>.<br />
<br />
Dir. Ostr. Prof. Mag. Manfred Stockhammer<br />
Gemeinsam unterwegs – Das Team des BRG/BORG Schloss Traunsee<br />
7
NEWSLETTER<br />
2_Oktober <strong>2013</strong><br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> OÖ<br />
Beispiele aus der Praxis<br />
HLT Bad Leonfelden<br />
Die HLT Bad Leonfelden hat sich sehr intensiv mit der<br />
Gesundheitsförderung von Lehrkräften beschäftigt und<br />
auf unterschiedlichen Ebenen Aktivitäten durchgeführt:<br />
Bewegungs- und Sportangebote <strong>für</strong> Lehrkräfte:<br />
Lehrer/innen arbeiten nicht nur miteinander sondern<br />
betreiben auch gemeinsam Sport.<br />
Lehrer/innen spielen (auch mit den Kolleg/innen vom<br />
BORG) gemeinsam jeden Donnerstag Volleyball.<br />
Die gemeinsame Aktivität erfreut sich konstanter Beliebtheit<br />
und trägt neben dem sportlichen und gesundheitlichen<br />
Nutzen auch wesentlich zu einem guten Arbeitsklima<br />
bei. Besonderen Widerhall findet auch die an unserer<br />
<strong>Schule</strong> gestartete Initiative einer Lehrer-Volleyball-Stadtmeisterschaft.<br />
Jährlich rittern hier Lehrerteams aller Bad<br />
Leonfeldner <strong>Schule</strong>n um den Titel.<br />
Gütesiegel<br />
„<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> OÖ“ seit 2012<br />
An unserem Arbeitsplatz wollen wir nicht nur gemeinsam<br />
arbeiten, sondern ein Stück weit auch gemeinsam leben.<br />
Runde Geburtstage oder andere Anlässe werden von uns<br />
gemeinsam befeiert. Auch der Lehrerfasching oder andere<br />
gemeinsame Aktivitäten, wie das Eisstockschießen, sind<br />
hier zu erwähnen. Zum besseren Austausch finden auch<br />
fachgruppenspezifische Stammtische, etwa der Praxislehrer,<br />
statt.<br />
Gemeinsame Aktivitäten, frei von Zwang, schaffen ein besseres<br />
Klima <strong>für</strong> ein gutes Miteinander. Die gemeinsamen<br />
Feiern werden gerne angenommen und gut besucht.<br />
Das schulinterne Krisenteam soll bei Problemen auch <strong>für</strong><br />
Kolleg/innen Anlaufstelle sein. Das Krisenteam vermag<br />
aufgrund verschiedener Zusatzausbildungen der einzelnen<br />
Mitglieder eine grobe Einschätzung der jeweiligen<br />
Problemsituation vorzunehmen und an die bevorzugten<br />
Stellen weiter zu verweisen. Das schulinterne Krisenteam<br />
unterhält Kontakte zu den psychologischen und psychosozialen<br />
Beratungsstellen in der Region. Kolleg/innen<br />
mit speziellen Anliegen können somit leichter an die <strong>für</strong><br />
sie „richtige“ Adresse weitergeleitet werden. Für diesen<br />
Bereich ist es schwierig, eine Einschätzung abzugeben.<br />
Die Tatsache, dass wir als Kolleg/innen miteinander sind,<br />
macht ein Gespräch oft nicht sehr einfach. Dennoch finden<br />
beratende Gespräche, gerade auch im Bereich einer<br />
ersten Burn-Out-Prophylaxe, immer wieder statt.<br />
Rahmenbedingungen <strong>für</strong> Lehrer/innen verbessern:<br />
Wir wollen mehr Möglichkeiten schaffen, um einen Rückzugsort<br />
<strong>für</strong> Lehrer/innen in den Pausen und Freistunden<br />
zu haben. Schon im nächsten Jahr wird es mehr Sozialbzw.<br />
Rückzugsräume <strong>für</strong> Lehrer/innen geben. Rückzugsorte<br />
sind wichtig, um wieder gelassener in den Unterricht<br />
gehen zu können.<br />
Die Angebote der Arbeitsmediziner werden bewusst nach<br />
unseren Interessen und Bedürfnissen ausgewählt und<br />
in Anspruch genommen. Wir schätzen die Angebote<br />
sehr und wählen nach Bedarf aus. Der Bedarf wird in<br />
Konferenzen am Schulbeginn und in Befragungen zwischendurch<br />
erhoben.<br />
<br />
Dir. Dr. Herbert Panholzer<br />
Lehrkräfte der HLT Bad Leonfelden beim gemeinsamen<br />
Volleyballtraining<br />
8
NEWSLETTER<br />
2_Oktober <strong>2013</strong><br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> OÖ<br />
Beispiele aus der Praxis<br />
BRG Kirchdorf/Krems<br />
Auch dem BRG Kirchdorf an der Krems ist die Gesundheit<br />
der Lehrkräfte ein großes Anliegen.<br />
Supervision <strong>für</strong> Lehrer/innen<br />
Durch Gespräche unter Kolleg/innen ist die Idee entstanden,<br />
eine Gruppensupervision zu besuchen. Der Schulalltag<br />
bringt immer wieder Situationen mit sich, die den<br />
Einzelnen an die Grenzen bringen oder überfordern. So<br />
ist das Bedürfnis bei einigen Kolleg/innen immer größer<br />
geworden, einen passenden Rahmen – in Form einer<br />
Supervision – zu finden, wo unsere Probleme und Sorgen<br />
zur Sprache kommen können.<br />
Seit Herbst 2009 gibt es zwei Supervisionsgruppen, die<br />
sich mit einer/m Supervisor/in ca. alle vier bis sechs<br />
Wochen treffen. Themen sind bei diesen Sitzungen unter<br />
anderem: Reflexion, Konfliktmanagement, Stärkung der<br />
eigenen Ressourcen, sorgsamer und effizienter Umgang<br />
mit Zeit, etc. Ein großer Teil der Kosten wird von der neuen<br />
Beratungsstelle <strong>für</strong> Lehrerinnen und Lehrer der Diözese<br />
Linz übernommen.<br />
Supervision ist <strong>für</strong> die teilnehmenden Lehrkräfte sicherlich<br />
ein wesentlicher Beitrag zur psychosozialen Gesundheit<br />
am Arbeitsplatz <strong>Schule</strong> geworden. Um langfristig qualitativ<br />
und motiviert unterrichten zu können, gilt es besonders<br />
auf die eigenen Ressourcen und Fähigkeiten zu achten,<br />
um sowohl den immer komplexer werdenden Bedürfnissen<br />
unserer Schüler/innen, als auch unseren eigenen<br />
Bedürfnissen gerecht werden zu können.<br />
Gütesiegel<br />
„<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> OÖ“ seit 2012<br />
Für die Lehrerinnen und Lehrer des BRG/BORG Kirchdorf/Krems<br />
wurde ein Arbeits- und Lagerraum in einen<br />
Pausenraum umgewandelt. Dieser unmittelbar an das<br />
Konferenzzimmer angeschlossene Raum steht nunmehr<br />
allen Lehrkräften als Erholungs- und Gemeinschaftsraum<br />
zur Verfügung. Der Pausenraum vereint mehrere Möglichkeiten,<br />
um den beruflichen Alltag der Lehrerinnen und<br />
Lehrer erholsamer und ausgeglichener zu gestalten.<br />
Vorrangig dient der Raum als beliebter Treffpunkt in den<br />
Pausen und als notwendiges Rückzugsgebiet zur Regeneration<br />
und Entspannung. Während das Konferenzzimmer,<br />
in dem sich in den Pausen ständig etwa 60 Lehrkräfte aufhalten,<br />
von einer sehr aktiven, lauten und stressgeladenen<br />
Atmosphäre geprägt ist, bietet der Pausenraum einen<br />
abgetrennten Bereich der Ruhe und des Abschaltens. Zwei<br />
große Tische mit gemütlichen Sitzgelegenheiten stehen<br />
den Lehrerinnen und Lehrern zur unverbindlichen und<br />
lockeren Zusammenkunft zur Verfügung. Für das gemeinschaftsförderliche<br />
„An-einem-Tisch-Sitzen“ gäbe es ohne<br />
den Pausenraum keine Gelegenheit.<br />
Außerdem wird der Raum gerne <strong>für</strong> kleinere Besprechungen<br />
genutzt, da solche im Konferenzzimmer nicht<br />
problemlos durchzuführen sind. Als Forum gegenseitiger<br />
Wertschätzung im Kollegium finden Jubiläums- und<br />
Geburtstagsfeiern statt, der Pausenraum ist auch hier<strong>für</strong><br />
der ideale Ort.<br />
Der Pausenraum ist mit einer Kaffeemaschine und einer<br />
Miniküche ausgestattet. Kühlschrank und Mikrowellenherd<br />
wurden angeschafft, um Speisen und Getränke <strong>für</strong><br />
den Genuss aufzubereiten. Mehrere Pflanzen sorgen <strong>für</strong><br />
ein angenehmes und gesundes Raumklima, sie begünstigen<br />
den Erholungsfaktor.<br />
Von besonderer Bedeutung ist auch die Wandgestaltung,<br />
die „Lehrergalerie“. Bei der Lehrergalerie handelt es sich<br />
um eine wechselnde Präsentation von Malereien und<br />
Zeichnungen von Lehrerinnen und Lehrern, angedacht ist<br />
auch, herausragende Schülerarbeiten dort zu präsentieren<br />
und so entsprechend zu würdigen.<br />
Der Pausenraum ist seit seiner Einrichtung nicht mehr<br />
wegzudenken und <strong>für</strong> die psychosoziale Gesundheit der<br />
Lehrerinnen und Lehrer von nicht geringer Bedeutung<br />
geworden.<br />
Ein Raumwechsel geht zumeist mit einem Befindlichkeitswechsel<br />
einher – dieser wird im positiven Sinne durch den<br />
Pausenraum möglich.<br />
<br />
HR Dir. Mag. Wilhelm Zillner<br />
Pausenraum <strong>für</strong> Lehrkräfte<br />
Der Pausenraum und die Kaffeküche laden ein zum<br />
Austausch<br />
9
NEWSLETTER<br />
2_Oktober <strong>2013</strong><br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> OÖ<br />
Beispiele aus der Praxis<br />
AHS/HLW<br />
Kreuzschwestern Linz<br />
In der AHS/HLW Kreuzschwestern Linz werden regelmäßig<br />
Schwerpunkte gesetzt, um die Gesundheit der Lehrkräfte<br />
zu fördern.<br />
Fortbildungen<br />
Im Rahmen der schulinternen Fortbildung (SCHILF) werden<br />
regelmäßig die Themenschwerpunkte Kommunikation,<br />
Konfliktlösung, gehirngerechtes Lernen, neue Lehr- und<br />
Lerntechniken vermittelt.<br />
Ziel ist die Förderung der gegenseitigen Offenheit, Wertschätzung<br />
und Fairness im Umgang Miteinander.<br />
Gütesiegel<br />
„<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> OÖ“ seit 2011<br />
Ein Fixpunkt ist der jährliche Lehrer/innen-Ausflug, der<br />
ein gemeinschaftliches Erlebnis abseits des Schulalltages<br />
darstellt. Vergangenes Schuljahr führte uns der Ausflug<br />
nach Kirchschlag, wo es entweder galt, im Hochseilgarten<br />
die Herausforderung und das Abenteuer anzunehmen,<br />
Grenzen zu erleben und zu sprengen oder eine etwas<br />
ausgefallenere Sportart, das Bogenschießen, das Spaß mit<br />
Konzentration vereint, kennenzulernen.<br />
Außerdem gab es eine gemütliche Spazierrunde; ein geselliger<br />
Abend rundete den Tag ab und das Kollegium stellte<br />
fest, dass gemeinsames Erleben verbindet.<br />
Konferenz zur Fehlerkultur<br />
Im Rahmen der pädagogischen Konferenz wird regelmäßig<br />
auf transparente Leistungsbeurteilung eingegangen.<br />
Ziel ist das Bewusstmachen der Bedeutung eines wertschätzenden<br />
Umgangs mit den Schüler/innen, das Begreifen<br />
von Fehlern als Chance.<br />
Berücksichtigung der Belastung von Lehrkräften<br />
Bei der Erstellung von Stundenplänen und Lehrfächerverteilung<br />
wird auch auf die Belastbarkeit der Lehrer/innen<br />
Rücksicht genommen, insbesondere bei familiären oder<br />
gesundheitlichen Problemen. Ziel ist der Schutz vor Burn-<br />
Out.<br />
Fachgerechte Räumlichkeiten gestalten<br />
<br />
Dir. Mag. Gottfried Dangl<br />
Bei bevorstehenden Umbaumaßnahmen (Neubau und<br />
Erweiterung von Fachräumen) werden die betroffenen<br />
Lehrkräfte in die Planungsarbeiten eingebunden.<br />
Gerüstet <strong>für</strong> das gemeinsame Abenteuer<br />
10
NEWSLETTER<br />
2_Oktober <strong>2013</strong><br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> OÖ<br />
Angebote in <strong>Oberösterreich</strong><br />
Angebote in <strong>Oberösterreich</strong><br />
Wir möchten Ihnen hier einen Auszug der Angebote zur Gesundheitsförderung von Lehrkräften in <strong>Oberösterreich</strong><br />
vorstellen und darauf hinweisen, dass dies keine vollständige Aufzählung der Angebote darstellt.<br />
Schulpsychologie – LSR OÖ<br />
Auf Grund des allgemeinen Arbeitsansatzes der Schulpsychologie (lösungsorientierte Beratung und Intervention) wurde<br />
in den vergangenen Jahren der Arbeitsschwerpunkt vermehrt auf „unterstützende Lehrerberatung“ gelegt.<br />
Das Angebot psychologisch-präventiver Einzelberatung versteht sich als berufsbezogene Gesundheitspsychologie und<br />
ist auf den individuellen und aktuellen Bedarf von Lehrerinnen und Lehrern abgestimmt. Durch telefonische Selbstanmeldung<br />
ist dieser Dienst niederschwellig leicht verfügbar.<br />
Im Unterschied zur klinisch-therapeutischen Behandlung, die defizitorientiert kurativ Fehler, Mängel und Störungen<br />
beseitigen soll, stellt der ressourcenorientierte Blick auf Stärken und Fähigkeiten die Begleitung von positiven selbsterzeugten<br />
Entwicklungen in den Mittelpunkt.<br />
Neben berufsbegleitender psychologischer Beratung, Einzelcoaching und Supervision <strong>für</strong> Lehrer/innen und Leiter/innen,<br />
gibt es auch schulpsychologische Teamberatung an <strong>Schule</strong>n in den Bezirken, als Kooperation an den regionalen SPZ,<br />
oder in Form von Fortbildungsangeboten. Die Themenbereiche befinden sich als Checkliste unter „<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> –<br />
Psychosozialer Bereich“ auf der Homepage des LSR OÖ.<br />
Für Kontakte zur Schulpsychologie genügt eine vorherige telefonische Anmeldung zur Terminvereinbarung.<br />
Nähere Informationen: www.lsr-ooe.gv.at/schulpsychologie/<br />
Pädagogische Hochschule der Diözese<br />
Beratungszentrum <strong>für</strong> Lehrer/innen und <strong>Schule</strong>n<br />
Ein berufsorientiertes Angebot <strong>für</strong> Lehrer/innen, Schulleiter/innen und <strong>Schule</strong>n:<br />
Neben der vertraulichen personorientierten und teamorientierten Beratung soll mit innovativen Angeboten zur <strong>Schule</strong>ntwicklung<br />
ein Klima <strong>für</strong> Wachstum und Wandlung in unseren <strong>Schule</strong>n gefördert werden.<br />
Für Sie sind hier Expert/innen wie zertifizierte Supervisor/innen, Mediator/innen, systemische Coaches und Organisationsentwickler/innen<br />
tätig.<br />
Nähere Informationen: Tel: 0732/77 26 66-46 00 (Sekretariat), 0676/87 76 46 05 (Beratungsteam),<br />
E-Mail: beratung@ph-linz.at<br />
LKUF<br />
Die OÖ. Lehrer-, Kranken- und Unfall<strong>für</strong>sorge war sich schon immer der großen Bedeutung der rechtzeitigen Vorsorge<br />
im Gesundheitsbereich bewusst und hat daher bereits im Jahr 2002 die Initiative ergriffen und „VITAfit – Seminare <strong>für</strong><br />
Körper, Geist & Seele” zur Gesundheitsförderung gegründet.<br />
Ziel ist es, berufsspezifische Probleme der Kollegenschaft zu erkennen und vorbeugende Maßnahmen anzubieten. Die<br />
Leistungspalette spiegelt den Präventivgedanken wider.<br />
Nähere Informationen: Telefon 0732/66 82 21, E-Mail: post@lkuf.at, Website: www.lkuf.at<br />
Arbeitsmedizinische Betreuung an Bundesschulen<br />
Zentrum <strong>für</strong> Arbeitsmedizin und Sicherheitsmanagement<br />
Ärztliche Leitung Dr. Hanna Mayrhofer<br />
Nähere Informationen: E-Mail: office@asz.at, Website: www.asz.at<br />
Weitere Informationen finden Sie unter nachstehenden Links:<br />
http://www.edugroup.at/service/suche/detail/lehrerinnengesundheit.html<br />
http://daten.eduhi.at/index.php?url=kategorien&kthid=12033<br />
http://give.or.at/index.php?id=39<br />
11
NEWSLETTER<br />
2_Oktober <strong>2013</strong><br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> OÖ<br />
Literatur, Wissenswertes<br />
Literaturempfehlungen:<br />
Freitag, Marcus: Was ist eine gesunde <strong>Schule</strong>?<br />
Einflüsse des Schulklimas auf Schüler- und Lehrergesundheit / Marcus Freitag. Weinheim [u.a.]: Juventa-Verl., 1998.<br />
272 Seiten. 3-7799-1183-3 kart. S 321.00. - (Gesundheitsforschung)<br />
Gerich, Joachim: Auswirkungen von Belastungen und Ressourcen auf die Gesundheit von LehrerInnen<br />
Aspekte der betrieblichen Gesundheitsförderung in oberösterreichischen allgemein bildenden höheren <strong>Schule</strong>n / Joachim<br />
Gerich und Sarah Sebinger. Linz: OÖ. Gebietskrankenkasse, 2006. 259 Seiten. 3-900581-48-7 kart. (Gesundheitswissenschaften;<br />
31)<br />
Schaefer, Klaus: So schaffen Sie den Schulalltag<br />
Ein Überlebenshandbuch <strong>für</strong> Lehrer; Zeitgestaltung, Arbeitstechnik, seelische Gesundheit / Klaus Schaefer. 7. Auflage.<br />
Münster: Aschendorff, 2001. 307 Seiten. 3-402-04330-0 kart.<br />
Sedelmaier, Birgit: Zum Phänomen des Burnouts bei Lehrerinnen und Lehrern<br />
Eine Annäherung an das Problem / eingereicht von Birgit Sedelmaier, 2006. 64 Bl.<br />
Barth, Anne-Rose: Burnout bei Lehrern<br />
Theoretische Aspekte und Ergebnisse einer Untersuchung / von Anne-Rose Barth. Göttingen [u.a.]: Hogrefe, Verl. f.<br />
Psychologie, 1992. 268 Seiten. 3-8017-0619-2<br />
Besser-Scholz, Birgit: Burnout – Gefahr im Lehrberuf / Birgit Besser-Scholz<br />
1. Auflage. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2007. 144 Seiten. 978-3-525-40002-9<br />
Wissenswertes<br />
Handbuch „Gesundheitsförderung <strong>für</strong> Lehrerinnen und Lehrer“, 2. Auflage<br />
Ganzheitliche Gesundheitsförderung in <strong>Schule</strong>n umfasst sowohl das Thema „Schüler/innengesundheit“<br />
als auch die Förderung der Gesundheit von Lehrer/innen. Mit der Herausgabe der<br />
1. Auflage des Handbuches „Gesundheitsförderung <strong>für</strong> Lehrerinnen und Lehrer“ wurde ein<br />
umfangreicher Leitfaden entwickelt, der <strong>Schule</strong>n dabei unterstützt, Projekte und Prozesse zum<br />
Thema „Lehrer/innengesundheit“ zu initiieren und umzusetzen. Nun wurde das Handbuch überarbeitet<br />
und praxisorientierter gestaltet. So findet man im Handbuch neben einem Überblick über<br />
die wichtigsten theoretischen Grundlagen auch einige praxisorientierte Checklisten, sowie ein<br />
Modell <strong>für</strong> Kleinschulen. Die 2. Auflage des Handbuches ist bereits erschienen.<br />
Nähere Informationen zum Thema „Lehrer/innen-Gesundheit“: Sabine Fischer, Christina<br />
Fürst MA<br />
gesundheitsfoerderung@bva.at, www.bva.at<br />
Download unter: www.ooegkk.at/schule im Bereich Unterstützungsleistung und Wissenswertes<br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> OÖ – Checkliste Lehrer/innen-Gesundheit<br />
Um <strong>Schule</strong>n Anhaltspunkte zu geben, auf welche Weise die Gesundheit der Lehrerinnen und Lehrer im Rahmen der<br />
schulischen Gesundheitsförderung beachtet werden kann, wurde im Arbeitskreis „<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> OÖ“ eine Checkliste<br />
zum Thema entwickelt.<br />
Diese Checkliste soll Ihnen Anregungen zur Berücksichtigung der Gesundheit von Lehrkräften in allen Bereichen der<br />
schulischen Gesundheitsförderung geben und Sie dabei unterstützen die Gesundheit von Lehrkräften an Ihrer <strong>Schule</strong><br />
nachhaltig zu fördern.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
http://www.lsr-ooe.gv.at/gesunde_schule<br />
http://www.ooegkk.at/schule<br />
Besuchen Sie die neue Homepage „<strong>Gesunde</strong>s <strong>Oberösterreich</strong>“: http://www.gesundes-oberoesterreich.at/index_DEU_HTML.htm<br />
12
NEWSLETTER<br />
2_Oktober <strong>2013</strong><br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> OÖ<br />
Termine<br />
Termine<br />
1. Vernetzungstreffen „<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> OÖ“<br />
Schwerpunkt „Psychische Gesundheit“, Vorträge und Workshops, erstmalige Verleihung der Plakette<br />
„<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> OÖ“ an alle <strong>Schule</strong>n mit dem Gütesiegel<br />
Wissensturm Linz, Kärntner Straße 26, 24. Oktober <strong>2013</strong> nur mit Einladung<br />
Information und Anmeldung: sladjana.mikulic@ooegkk.at<br />
Informationsveranstaltung „<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> OÖ“<br />
Erstinformation <strong>für</strong> <strong>Schule</strong>n, die sich <strong>für</strong> das Gütesiegel „<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> OÖ“ interessieren<br />
LSR OÖ, Sonnensteinstraße 20, 4040 Linz, 19. November <strong>2013</strong>, 14.00 – 17.00 Uhr.<br />
Information und Anmeldung: annemarie.thallner@lsr-ooe.gv.at<br />
13
NEWSLETTER<br />
2_Oktober <strong>2013</strong><br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> OÖ<br />
Wir unterstützen Sie<br />
Wir unterstützen Sie auf dem Weg zur „<strong>Gesunde</strong>n <strong>Schule</strong> OÖ“<br />
OÖ Gebietskrankenkasse<br />
Angelika Mittendorfer-Jusad<br />
Beratung und Prozessbegleitung im Bereich der schulischen Gesundheitsförderung,<br />
Vorbegutachtung des Ansuchens zum Gütesiegel.<br />
Tel: 05 78 07 - 10 35 15<br />
E-Mail: angelika.mittendorfer-jusad@ooegkk.at<br />
OÖ Gebietskrankenkasse<br />
Sladjana Mikulic<br />
Organisation und Beratung im Bereich der schulischen Gesundheitsförderung<br />
Tel: 05 78 07 - 10 35 11<br />
E-Mail: sladjana.mikulic@ooegkk.at<br />
<strong>Landesschulrat</strong> OÖ<br />
FI Annemarie Thallner<br />
Pädagogische Betreuung von der Anmeldung bis zur Einreichung des Gütesiegels<br />
Vorbegutachtung des Ansuchens zum Gütesiegel<br />
Tel: 0732/70 71 - 10 41<br />
E-Mail: annemarie.thallner@lsr-ooe.gv.at<br />
Institut <strong>für</strong> Gesundheitsplanung<br />
Elena Madlschenter<br />
Organisation der Gütesiegelverleihung, Einreichung des Ansuchens<br />
Tel: 0732/78 40 36-11<br />
E-Mail: institut@gesundheitsplanung.at<br />
Wenn Sie Fragen zur „<strong>Gesunde</strong>n <strong>Schule</strong> OÖ“ oder zu schulischer Gesundheitsförderung haben, rufen Sie uns einfach<br />
an oder schicken Sie uns eine E-Mail. Wir unterstützen Sie auch gerne beim Ansuchen bzw. während des Prozesses zur<br />
Erreichung der Voraussetzungen.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
http://www.lsr-ooe.gv.at/gesunde_schule, http://www.ooegkk.at/schule