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2013-22 - beim LSO

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alv Aargau<br />

Der alv findet die Abschaffung von Wahl- und Freifächern falsch. Foto: Fotolia.<br />

Vernehmlassungsantwort verabschiedet<br />

8Schulblatt AG/SO · <strong>22</strong>/<strong>2013</strong><br />

alv-Verbandsrat. Der alv hatte zweimal<br />

die Gelegenheit, seine Anliegen und<br />

Überlegungen zum Lehrplan 21 einzubringen.<br />

Der Lehrplan 21 war denn auch<br />

hauptthema der herbst-Sitzung des<br />

Verbandsrats.<br />

Ende September verabschiedete der<br />

Verbandsrat eine Vernehmlassung zuhanden<br />

des Kantons. Eine weitere Antwort<br />

erhielt der Dachverband Lehrerinnen<br />

und Lehrer Schweiz Lch, der neben<br />

den offiziellen Fragestellungen weitere<br />

differenzierende Fragen formulierte. Der<br />

alv bereitete seine Stellungnahme während<br />

längerer Zeit vor. Bereits in der<br />

ersten Jahreshälfte wurden grundsätzliche<br />

Fragestellungen diskutiert und die<br />

Vorgehensweise für die Bearbeitung der<br />

Fragen festgelegt.<br />

hier braucht es Überarbeitung<br />

Der alv begrüsst grundsätzlich das Projekt<br />

Lehrplan 21. Einige Punkte erfordern<br />

aus Sicht des alv aber doch eine weitere<br />

Diskussion oder gar eine Überarbeitung.<br />

Der Harmonisierungsauftrag, wie er aus<br />

dem Bildungsrahmenartikel der Bundesverfassung<br />

hervorgeht, ist ungenügend<br />

erfüllt. Die folgenden Punkte müssen harmonisiert<br />

werden:<br />

• gemeinsame Stundentafel<br />

• gleicher Fremdsprachenunterricht<br />

(gleicher Beginn der gleichen Fremdsprachen)<br />

• Verpflichtung auf integrale Übernahme<br />

des Lehrplans 21 durch die Kantone<br />

• gemeinsame Schulschrift<br />

• gemeinsames Leistungsüberprüfungskonzept,<br />

das bis dato gänzlich fehlt.<br />

Die Kompetenzorientierung ist grundsätzlich<br />

richtig, aber ihre umfassende<br />

Anwendung zielt an einem sinnvollen<br />

Bildungsverständnis vorbei. Es gibt Lerninhalte,<br />

die als Wissen für sich allein<br />

wichtig sind, nicht zuletzt als Voraussetzung<br />

für die teilhabe an unserer Kultur.<br />

Der alv vermisst einen umfassenden<br />

Bildungsbegriff und verweist gerne auf<br />

Peter Bieri und seine Grundsatz-Ausführungen<br />

zu einem umfassenden Bildungsverständnis.<br />

Überforderung für viele Kinder<br />

und Jugendliche<br />

Den wesentlichsten Kritikpunkt am LP21<br />

sieht der alv in der Überforderung für<br />

viele Kinder und Jugendliche. Seit Jahren<br />

wird den Schülerinnen und Schülern immer<br />

mehr aufgebürdet (mehr Fächer,<br />

mehr Inhalte, höhere Erwartungen), obwohl<br />

man gleichzeitig weiss, dass das<br />

Gegenteil passieren müsste. Lernen kann<br />

nur auf der Basis von Freude erfolgen.<br />

Werden die Kinder überfordert, werden<br />

Phänomene wie Schulverleider, Stress<br />

oder Absentismus zunehmen. Dies wird<br />

auch die Arbeit der Lehrpersonen negativ<br />

beeinflussen. Der alv möchte allerdings<br />

nicht die Ansprüche in allen Fächern und<br />

Fachbereichen generell reduzieren, sondern<br />

einzelne Kompetenzen streichen. Es<br />

soll genug Zeit vorhanden sein, eine kleinere<br />

Anzahl von Kompetenzen zu erwerben,<br />

diese aber in anspruchsvoller tiefe.<br />

Abschaffung von Wahl- und Freifächern<br />

Die Abschaffung von Wahl- und Freifächern<br />

und freiwilligen Praktika ist falsch.<br />

Diese zusätzlichen Angebote stellen eine<br />

hervorragende Begabungsförderung dar.<br />

Der alv erwartet daher, dass diese Angebote<br />

weiterhin bestehen.<br />

Das Prinzip der Akzeleration ist aus der<br />

Sicht der schnell Lernenden sinnvoll.<br />

Wenn man dieses Prinzip aber über alle<br />

drei Zyklen konsequent anwendet, erhöht<br />

sich die ohnehin schon grosse heterogenität<br />

nochmals. Das Klassenmanagement<br />

wird sehr schwierig, Der alv sieht die<br />

Lösung in vertiefenden und ergänzenden<br />

Angeboten für schnell Lernende.<br />

Weiter vermisst der alv eine Antwort des<br />

LP21 auf die unterschiedliche Leistungsfähigkeit<br />

der Jugendlichen in den verschiedenen<br />

Leistungszügen im 3. Zyklus.<br />

Über alle zwei oder drei Leistungszüge<br />

hinweg die gleichen Mindestanforderungen<br />

zu formulieren, verkennt die reale<br />

Situation. Sollten die genannten Mindestanforderungen<br />

für die lernschwächsten<br />

Schülerinnen und Schüler gemeint<br />

sein, wären dies Ziele, die diese in der<br />

Regel nicht erreichen könnten.<br />

Kathrin Scholl, stv. Geschäftsführerin alv<br />

Die vollständige Vernehmlassungsantwort<br />

des alv ist auf der alv-Website unter «News»<br />

aufgeschaltet: www.alv-ag.ch.

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