2013-22 - beim LSO

BKS Aargau
Gesundheit – (k)ein Stress
Lehrpersonenberatung. Die Bildungsund
die Erziehungsqualität einer
Schule sind von mehreren Faktoren
abhängig. Nebst dem Wohl der Schülerinnen
und Schüler sind die Gesundheit
und das Wohlbefinden der Lehrpersonen
wichtig.
Lehrpersonen, die sich gesund fühlen,
unterrichten nicht nur kompetenter, sondern
tragen auch wesentlich zum Lernund
Schulerfolg ihrer Schülerinnen und
Schüler bei. Gesundheit wird durch individuelle
und arbeitsbezogene Aspekte
beeinflusst.
Individuelle Ansatzpunkte zur
Gesundheitsförderung
Das Arbeitsfeld von Lehrpersonen ist
vielschichtig und komplex. Dementsprechend
wird die Gesundheit einer einzelnen
Lehrperson von Faktoren verschiedener
Ebenen beeinflusst. Einerseits spielt
das Arbeitsumfeld an der Schule eine
Rolle, andererseits aber auch die haltung
der Lehrperson selber. Beide Seiten können
etwas für die Erhaltung der Gesundheit
beitragen. Selbstverständlich sind
gewisse Faktoren einfacher zu verändern
als andere. und – eine einzelne Veränderung
beeinflusst die Dynamik im Gesamtsystem.
Entsprechend der Individualität
der einzelnen Person sind auch die Ansatzpunkte
zur Förderung der Lebensqualität
und Gesundheit individuell. häufig
ist es in einem ersten Schritt jedoch
zielführender, etwas auf der individuellen
Ebene zu verändern, als strukturelle Rahmenbedingungen
ändern zu wollen, die
von externen Faktoren abhängen.
Ideen zur Gesundheitsförderung
Schon hippokrates hat den Menschen
Entwicklungsbereitschaft und Eigenverantwortung
nahegelegt: «Wenn Du nicht
bereit bist, Dein Leben zu verändern,
kann Dir nicht geholfen werden.» In diesem
Sinne werden im Folgenden einige
Ideen dargelegt, mit denen Sie Ihre Gesundheit
beeinflussen können.
• Realistische, zeitnahe Ziele: Setzen Sie
sich kleine, innerhalb einer überschaubaren
Zeitspanne erreichbare Ziele. So
erleben Sie sich speditiv und sehen die
Für die Gesundheit der Lehrpersonen spielt das Arbeitsumfeld an der Schule, aber auch die haltung
der Lehrperson selber eine Rolle. Foto: Dominik Golob.
nächsten Schritte klarer. Dadurch erreichen
Sie häufiger Ihr Ziel, was Ihren
Selbstwert stärkt.
• Vorausschauende, realistische Planung:
Planen Sie vorausschauend und mit
dem Wissen Ihrer Ressourcen. Setzen
Sie Prioritäten: Wie viel Zeit habe ich?
Reichen meine Fähigkeiten aus, das Ziel
in gewünschter Weise zu erreichen?
Brauche ich unterstützung?
• Sich etwas (zu-)trauen: Sie haben viele
Ressourcen und Stärken. Rufen Sie sich
diese ins Gedächtnis. haben Sie den
Mut, etwas zu wagen und auszuprobieren!
• Ansprüche und Erwartungen – Mut zur
Lücke: haben Sie nicht nur mit Ihren
Schülerinnen und Schülern Geduld und
Nachsicht, sondern auch mit sich selbst.
Es muss nicht alles perfekt sein, manchmal
ist «Gut» besser als «Besser».
• Abgrenzen: Sie müssen nicht alles übernehmen
und sind auch nicht für alles
und jede/n verantwortlich. Konzentrieren
Sie sich auch auf Ihr Wohlbefinden,
erledigen Sie Ihre Kernaufgaben gut
und sagen Sie zu anderen auch einmal
«nein».
• Geniessen Sie öfters den Moment:
Leben Sie im hier und Jetzt. Achten Sie
sich nicht nur auf das, was nicht optimal
war, sondern auch darauf, was Sie
gut gemacht haben und was gelungen
ist!
Bewältigung grosser Arbeitsvolumen
Das Wesentliche ist, in kleinen Schritten
voranzugehen und an das Naheliegende
zu denken. Dies umso mehr, als Lehrpersonen
oft ein grosses Arbeitsvolumen zu
bewältigen haben. Da ist es nicht ratsam,
in Riesenschritten etwas bei sich selbst
bewirken zu wollen. Entlastung bringt,
ohne grossen zusätzlichen Aufwand
kleine Verbesserungen in den eigenen
Alltag zu integrieren.
Stefanie Feuz, Lehrpersonenberatung BDAG
Weiterführende Informationen und unterstützung
bietet die lehrpersonenberatung
der ask! – beratungsdienste für Ausbildung
und beruf Aargau. www.bdag.ch →
lehrpersonenberatung.
Schulblatt AG/SO · 22/2013
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