2013-22 - beim LSO
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BKS Aargau<br />
Die Abteilung Volksschule hat die einzelnen Massnahmen sorgfältig geprüft. Foto: Kanton Aargau.<br />
Die leistungsanalyse geht in die Anhörung<br />
Schulblatt AG/SO · <strong>22</strong>/<strong>2013</strong><br />
16<br />
Anhörung. Am 11. November ist die<br />
Anhörung zur Leistungsanalyse gestartet.<br />
Im Interview gibt Christian Aeberli,<br />
Leiter der Abteilung Volksschule im<br />
Departement BKS, Auskunft über die<br />
Massnahmen im Bereich Volksschule.<br />
Aufgrund sich abzeichnender struktureller<br />
Defizite hat die Aargauer Regierung<br />
eine Aufgaben- und Leistungsanalyse<br />
lanciert. Insgesamt hat der Regierungsrat<br />
rund 200 Entlastungsmassnahmen beschlossen<br />
und diese der Öffentlichkeit am<br />
28. August vorgestellt. 17 Massnahmen<br />
betreffen den Bereich Volksschule, 5 davon<br />
liegen in der Kompetenz des Grossen<br />
Rats, weil sie die Anpassung von Gesetzen<br />
und Dekreten erfordern. Die Anhörung<br />
zu den Massnahmen in Kompetenz<br />
des Grossen Rats läuft vom 11. November<br />
bis 14. Februar 2014.<br />
SChuLBLAtt: Kritiker der Massnahmen im<br />
Volksschulbereich behaupten, diese seien<br />
rein finanzpolitisch motiviert entstanden.<br />
Was sagen Sie dazu?<br />
Christian Aeberli: Der Regierungsrat<br />
hat die Departemente beauftragt, sämtliche<br />
Leistungen einer Aufgaben- und<br />
Leistungsüberprüfung zu unterziehen.<br />
In der Abteilung Volksschule wurde nach<br />
bestimmten Kriterien geprüft, welche<br />
Aufgaben weiterhin zu erfüllen sind, und<br />
bei welchen Aufgaben Abstriche vorgenommen<br />
werden können und die hohe<br />
Qualität der Volksschule trotzdem weiterhin<br />
gewährleistet werden kann.<br />
und wie sehen diese Kriterien aus?<br />
Erstens wurde geprüft, ob auf eine Aufgabe<br />
verzichtet werden kann, ohne dass<br />
der Grundauftrag der Volksschule tangiert<br />
wird. Dann ist die Qualität der Aufgabenerfüllung<br />
analysiert worden, indem<br />
gefragt wurde: Ist es möglich, die Ausgaben<br />
zu reduzieren ohne bei der Qualität<br />
zu stark abzubauen? Zudem ist die Aufgabenerfüllung<br />
im interkantonalen Vergleich<br />
betrachtet worden. Ein weiterer<br />
Faktor waren laufende Entwicklungen<br />
im Schulbereich, wie beispielsweise die<br />
geplante umsetzung des Lehrplans 21.<br />
Wie können Sie das Massnahmenpaket, das<br />
den Volksschulbereich betrifft, vertreten?<br />
Jede einzelne Massnahme wurde nach den<br />
genannten Kriterien sorgfältig geprüft und<br />
intensiv diskutiert. Auch nach umsetzung<br />
der Massnahmen verfügt der Aargau über<br />
eine leistungsfähige Volksschule.<br />
Ist der Kanton Aargau nach der umsetzung<br />
der Volksschulmassnahmen mit den anderen<br />
Kantonen noch konkurrenzfähig?<br />
Absolut. Wie bereits erwähnt haben wir<br />
jede Massnahme auch einem interkantonalen<br />
Vergleich unterzogen. Dabei haben<br />
wir festgestellt, dass zum Beispiel viele<br />
Kantone keine Einschulungsklassen mehr<br />
haben oder dass wir im Kanton Aargau<br />
vergleichsweise über ein hohes logopädisches<br />
Angebot verfügen. Auch ist der<br />
Wahlfachunterricht im Aargau stärker<br />
ausgebaut als in anderen Kantonen. Zentral<br />
ist, dass wir an den Angeboten zur<br />
Erfüllung des Grundauftrags festhalten.<br />
Die Pflichtstundenzahl der Schülerinnen<br />
und Schüler wurde nicht angetastet.<br />
Wieso wurden die direkt Betroffenen<br />
nicht früher in den Prozess einbezogen?<br />
Dies war aufgrund der Auftragsformulierung<br />
durch die Regierung nicht möglich.<br />
Stellen Sie sich vor, wie schwierig<br />
es geworden wäre, wenn in der geforderten<br />
kurzen Zeit über alle Aufgabenbereiche<br />
betrachtet die Anspruchsgruppen<br />
von rund 200 Massnahmen<br />
von Anfang an hätten mitreden können.<br />
Dies wäre schlichtweg nicht machbar<br />
gewesen.