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GESCHÄFTSBERICHT 2012-2013 - beim LSO

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4.6 Fraktion der Sekundar-Lehrpersonen<br />

Abschied von alten Strukturen: Die alte Struktur der Sekundarstufe I ist endgültig Geschichte. Am<br />

5. Juli <strong>2013</strong> wurden die letzten Schüler und Schülerinnen der Werkklasse, Ober-, Sekundar- und<br />

Bezirksschule aus der Schulpflicht entlassen. Seit August wird die Sekundarstufe einheitlich nach<br />

den neuen Vorgaben geführt. Vor allem die Neukonzeption des 9. Schuljahres forderte für alle<br />

Schulteams viel Zeit für die Planung und wird in der konkreten Umsetzung eine grosse Herausforderung<br />

darstellen.<br />

Spezielle Förderung auf der Sekundarstufe I: Der Schulversuch Spezielle Förderung geht dem<br />

Ende zu. Zähe Verhandlungen im Spannungsfeld zwischen Finanzen und genügend Ressourcen<br />

haben damit ein vorläufiges Ende. Immerhin konnte man den Pensenpool für alle Stufen mindestens<br />

erhalten. Trotzdem blieb die Umsetzung der Speziellen Förderung gerade auf der Sekundarstufe<br />

I nach wie vor äusserst anspruchsvoll. Insbesondere problematisch waren die teilweise beachtlich<br />

hohen Klassengrössen auf der Sek B, die eine gezielte Förderung der Schülerinnen und<br />

Schüler mit SF kaum mehr zulassen. So wurden Klassenzüge auf der Sek B geführt, deren Heterogenität<br />

ein Mass angenommen hat, das vom ehemaligen Sonderschüler bis zum schwächeren<br />

Sekundarschüler reichte. Die damit verbundenen Ansprüche nach einer gezielten Berufsorientierung<br />

konnten damit wohl kaum erfüllt werden. Namhafte Bildungswissenschaftler zeigten zudem<br />

auf, dass die angesprochenen Jugendlichen im Bereich der beruflichen Integration zunehmend<br />

an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Diesem Umstand wirkten nun einige<br />

Schulträger bereits wieder entgegen, in dem sie die Parallelklassen niveaumässig unterteilten, um<br />

so die Heterogenität in erträglichen Grenzen zu halten.<br />

Mathematikkompetenzen Sek I – II: Seit Januar <strong>2012</strong> wurden in einem Pilotprojekt an der GIBS<br />

Olten zusammen mit Vertretern der Sek I die Mathematikkompetenzen für den Übergang Sek I<br />

zur Sek II definiert. So soll für jeden Beruf ein Raster zur Verfügung stehen, in welchem jene<br />

Kompetenzen markiert sind, auf welche zu Beginn der Lehrzeit gebaut wird. Dazu wurde eine<br />

Sammlung von konkreten Übungsaufgaben mit Lösungen aufgeschaltet.<br />

Hauswirtschaft: Entgegen der Ankündigung vor einem Jahr führte die Netzgruppe doch wieder<br />

eine kleine Aktion zum Tag der Hauswirtschaft durch: Eine Postkarte mit Informationen zu den<br />

Arbeiten in einem Haushalt wurde erstellt, welche die Schüler und Schülerinnen beschriften und<br />

per Post versenden konnten.<br />

Von Corinne Senn-Keller, PH FHNW, wurde eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, welche einerseits<br />

den Austausch zwischen Praxis und Ausbildung und andererseits auch spezifische Anliegen<br />

thematisierte. Jeweils zwei Hauswirtschaftslehrpersonen vertraten die vier Nordwestschweizer<br />

Kantone AG, BS, BL, SO. Aus dem Kanton Solothurn nahmen Silvia Stuppan und Yvonne Stampfli<br />

Einsitz.<br />

Berufswahl: Im Schnittstellenbereich Sek I-Sek II pflegte der <strong>LSO</strong> den langjährigen und regelmässigen<br />

Austausch mit dem kantonalen Amt für Berufsbildung ABMH. Während die Lehrstellensituation<br />

weiter positiv und entspannter zu beurteilen war, bereiteten Einsparungen im Bereich Berufsberatung<br />

Sorgen. Wertvoll war, wie sich Branchen und Verbände ungebrochen für eine hochstehende<br />

berufliche Grundbildung engagierten, obwohl eine Begleitung der jungen Auszubildenden<br />

nicht einfacher wurde. Hier waren Firmen und Ausbildner froh um Unterstützung. Als<br />

wichtig manifestierte sich das hohe Engagement der Lehrpersonen im Berufswahlbereich: Der<br />

passende Berufswahlentscheid blieb wichtige Grundlage. Es wäre fatal, wenn aufgrund einer<br />

entspannteren Lehrstellensituation vorschnell Verträge unterzeichnet werden. Das kurze Glücksgefühl<br />

der geregelten Anschlusslösung weicht sehr schnell der Realität der Anforderungen von<br />

Betrieb und Berufsschule. Offen blieb noch immer eine vergleichbare Berufswahlabdeckung in<br />

der Sek P. Auch mit der Strukturreform fehlte den stärkeren Schülern ein vertiefter Einblick in das<br />

heimliche Hauptfach der Oberstufe. Projekte wie die ib-live <strong>2013</strong>, die Tischmessen für 2jährige<br />

Grundbildungen sowie die Bewerbungswerkstatt Olten ermöglichten Jugendlichen, Eltern, Lehrpersonen,<br />

Ausbildnern und Betrieben einen willkommenen Austausch.<br />

Jokertage: Ein Ärgernis der besonderen Art stellten die vor einem Jahr relativ überraschend eingeführten<br />

Jokertage dar. So hatten die Schülerinnen und Schüler nun auch im Kanton Solothurn<br />

die Möglichkeit, an bis zu vier Halbtagen ohne Begründung in der Schule zu fehlen. Von dieser<br />

Möglichkeit machten viele Jugendliche primär im Sommerquartal regen Gebrauch, so dass ausgerechnet<br />

Ende Mai und Anfangs Juni viele Klassen nur sehr selten vollzählig waren. Dieses eher<br />

fragwürdige Ausnützen einer sehr kulant formulierten Passage im Schulgesetz löste bei vielen<br />

Lehrpersonen und Schulleitern grosses Kopfschütteln aus. Zusammen mit dem Schulleiterverband<br />

suchte die Fraktionskommission das Gespräch mit dem VSA, um solche Auswüchse künftig etwas<br />

in die Schranken weisen zu können.<br />

Hannes Lehmann<br />

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