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Einführung in die<br />
<strong>Literaturwissenschaft</strong><br />
16.01.2007<br />
Jan-Oliver Decker
PROGRAMM<br />
1. Rhetorik: Metapher, Metonymie,<br />
Synekdoche<br />
2. Narrativik: histoire-Analyse
Literatur zur Rhetorik:<br />
„Kap. 2.3.1 Rhetorik“, S. 100–111,<br />
„Kap. 2.4 Bildlichkeit – Uneigentlichkeit – Tropen“, S. 129–151<br />
in: Krah, Hans: Einführung in die <strong>Literaturwissenschaft</strong>/Textanalyse,<br />
Kiel: Ludwig 2006.
Um nun beschreiben zu können, worin sich rhetorische<br />
Rede von anderer, alltäglicher Rede unterscheidet,<br />
konstruiert die Rhetorik einen Standard der normalen Rede.<br />
Als normale Rede, als Standard der Rede, gilt dabei der<br />
Rhetorik diejenige Rede, die einen Sachverhalt in der<br />
grammatikalisch und semantisch korrekten und in der<br />
logisch einfachsten und klarsten Form wiedergibt.<br />
Standard der normalen Rede:<br />
Rede, die grammatikalisch und semantisch und logisch am<br />
einfachsten und klarsten Informationen wiedergibt.<br />
Status der rhetorischen Rede:<br />
Sozusagen „rhetorische“ Reden sind diejenigen Reden, die<br />
sprachlich vom Standard abweichen und also sprachliche<br />
Alternativen zur Standardrede ausgewählt haben.
Kontext<br />
Normalsprachliche Formulierung, Figur, Normalsprachliche Formulierung<br />
Abweichung
Figur im allgemeinen Sinn:<br />
Abweichung von der normalsprachlichen Standardrede.<br />
Darunter fallen:<br />
1. Figur im engeren Sinn<br />
Unter Figuren im engeren Sinne versteht man<br />
Formulierungen, die syntaktisch von einem sprachlichen<br />
Standard abweichen.<br />
Figuren können dabei ein mehr oder ein weniger an Ordnung<br />
aufweisen, als die Grammatik verlangt.<br />
2. Tropus (sing. lat. Vertauschung, Wendung)<br />
Unter Tropen versteht man Formulierungen, die semantisch<br />
von einem sprachlichen Standard abweichen.<br />
Beim Tropus wird ein eigentlich gemeinter Ausdruck, der in<br />
der konkreten Formulierung aber nicht anwesend ist, durch<br />
einen uneigentlichen Ausdruck ersetzt, der für den eigentlich<br />
gemeinten Ausdruck steht.
Die allen Tropen zugrunde liegende Operation ist die Substitution<br />
(=Ersetzung, Austauschen):<br />
Ein im gegebenen Kontext eigentlicher Ausgangsterm ‚a‘, der<br />
sprachlich nicht vorhanden ist, wird durch einen Zielterm ‚z‘ ersetzt,<br />
der in diesem sprachlichen Kontext uneigentlich ist. Es entsteht eine<br />
Spannung, eine semantische Differenz zwischen ‚z‘ und dem<br />
sprachlichen Kontext, in dem ‚z‘ steht. Durch den im Verhältnis zu ‚z‘<br />
normalsprachlichen Kontext wird ‚z‘ als uneigentlich markiert. Durch<br />
die semantische Differenz zwischen ‚z‘ und dem ihn umgebenden<br />
sprachlichen Kontext und die Markierung von ‚z‘ als uneigentlich wird<br />
eine Rekonstruktion des eigentlich gemeinten Ausgangsterms ‚a‘<br />
ermöglicht.
1. Durch den gewählten Zielterm ‚z‘ können Merkmale auf den Ausgangsterm<br />
übertragen werden, die ihm eigentlich qua Sprachsystem gar nicht<br />
zukommen. Der Ausgangsterm ‚a‘ kann also um semantische Merkmale aus<br />
einem völlig anderen Objektbereich bereichert werden. Die Bedeutung des<br />
Ausgangsterms ‚a‘ erweitert sich also durch einen Tropus.<br />
2. Durch den gewählten Zielterm ‚z? können selektiv ganz bestimmte Merkmale<br />
von ‚a‘ dominant gesetzt werden. Der Tropus etabliert kann damit eine<br />
semantische Isotopie aufnehmen, wieder aufgreifen oder begründen. In<br />
diesem Sinne kann ein Tropus auf eine für einen Text relevante semantische<br />
Isotopie hinweisen.<br />
3. Durch die semantische Differenz zwischen dem Zielterm ‚z‘ und dem<br />
sprachlichen Kontext, in dem ‚z‘ steht, kann eine grundlegende Ambivalenz<br />
und Mehrdeutigkeit in einem sprachlichen Text etabliert werden. So können<br />
Tropen einer oberflächlichen Bedeutungsebene im normalsprachlichen<br />
Kontext sogar eine ganz entgegen gesetzte Bedeutungsebene als einen<br />
Subtext unterlegen. Dieser Subtext kann im Extremfall die oberflächliche<br />
Textbedeutung gegen den Strich lesen oder aber sogar den Text kryptisch<br />
und hermetisch erscheinen lassen.
Zwei Grundprinzipien, auf denen ein Tropus beruhen kann:<br />
1. Similaritätsbeziehung:<br />
Die Similaritätsbeziehung beruht auf einer semantischen Ähnlichkeit von<br />
sprachlichen Termen. So sind sich z.B. die sprachlichen Terme „sprechen“<br />
und „sagen“ ähnlicher als „sprechen“ und „laufen“. „sprechen“ und<br />
„sagen“ stehen also im Gegensatz zu „sprechen“ und „laufen“ in einer<br />
similaren Relation zueinander, das heißt „sprechen“ und „sagen“ teilen<br />
mehr semantische Merkmale miteinander als „sprechen“ und „laufen“.<br />
2. Kontiguitätsbeziehung:<br />
Die Kontiguitätsbeziehung beruht auf einer semantischen Nachbarschaft von<br />
sprachlichen Termen aufgrund eines gemeinsamen Bezugrahmens. So stehen<br />
z.B. die sprachlichen Terme „Professor“, „Studierende“ und „Examen“<br />
aufgrund des gemeinsamen Bezugrahmens „Universität“ in einer kontigen<br />
Relation zueinander. Die sprachlichen Terme „Professor“, „Studierende“,<br />
„Examen“ berühren einander semantisch aufgrund des übergeordneten<br />
semantischen Bezugrahmens „Universität“. Dagegen fehlt ein gemeinsamer<br />
semantischer Bezugsrahmen für die Begriffe „ Studierende“, „Erdnüsse“,<br />
„Sauna“.
Metapher<br />
Der Tropus, der auf dem Similaritätsprinzip beruht, ist die<br />
Metapher. Der nicht realisierte, eigentlich gemeinte<br />
Ausgangsterm ‚a‘ und der ihn ersetzende, konkrete und<br />
uneigentliche Zielterm ‚z‘ haben einen gemeinsamen<br />
Merkmalsdurchschnitt, das so genannte „tertium comparationis“<br />
(lat. vergleichendes Drittes).<br />
Z<br />
tc<br />
A
C.F. Meyer:<br />
„Alpenlüfte wälzen<br />
Steine<br />
mir vom bangen Busen sacht“<br />
Zielterm ‚z‘ = Steine: [konkret], [nicht-menschlich], [physisch], [schwer]<br />
Ausgangsterm ‚a‘ = Angst: [nicht-konkret], [menschlich], [psychisch], [Belastung]<br />
Gemeinsames semantisches Merkmal ‚tertium comparationis‘: [Schwere/Belastung]
[mutig]<br />
[kräftig]<br />
vs.<br />
[animalisch]<br />
[nicht-lernfähig]<br />
[grausam]<br />
„ Achill ist im Kampf ein Löwe .“
Metonymie<br />
Der Tropus der auf dem Kontiguitätsprinzip beruht, ist die Metonymie. Der nicht<br />
realisierte, eigentlich gemeinte Ausgangsterm ‚a‘ und der konkret gewählte,<br />
uneigentliche Zielterm ‚z‘ besitzen keinen gemeinsamen Merkmalsdurchschnitt.<br />
Ausgangsterm ‚a‘ und Zielterm ‚z‘ berühren sich aber semantisch innerhalb<br />
eines gemeinsamen semantischen Bezugrahmens.<br />
Z<br />
A
Metonymie<br />
„Trink den Becher!“<br />
• Zielterm ‚z‘ = Becher<br />
• Ausgangsterm ‚a‘ = Getränk<br />
• kontige Relation: Gefäß steht für Inhalt<br />
vs.<br />
Metapher<br />
„Er nahm den Kelch mit Wein und sagte: Trink das Blut der Reben!“<br />
• Zielterm ‚z‘ = Blut : [menschlich], [Stoffwechseltransport], [flüssig], [rot]<br />
• Ausgangsterm ‚a‘ = Wein : [Pflanzenprodukt], [alkoholisch], [Genussmittel],<br />
[flüssig], [rot]<br />
• tertium comparationis‘: [flüssig], [rot]<br />
• similare Relation zwischen Blut und Wein. Beide haben trotz aller Unterschiede<br />
den gemeinsamen Merkmalsdurchschnitt [flüssig] und [rot].<br />
• Übertragung eines menschlichen/animalischen Bereichs auf einen botanischen:<br />
Steigerung einer essenziellen Lebenskraft und Vitalität, die mit der Einverleibung<br />
des Weines gleichsam vampirisch dem Trinkenden zufließt.
Typische Beziehungen, auf denen Metonymien beruhen:<br />
Kausalbeziehungen: Ursache statt Wirkung<br />
Material statt Produkt<br />
Produzent statt Produkt<br />
Eigentumsbeziehung: Besitzer statt Besessenes<br />
Semiotische Beziehung: Zeichen statt Bedeutung<br />
Hierarchiebeziehung: Führer statt Geführte<br />
Raumbeziehungen: Gefäß statt Inhalt<br />
Ort statt Bewohner
BEISPIELE FÜR F R METONYMIEN:<br />
„Verona nahm er stürmend in rotem Feuerschein“ (C.F. Meyer)<br />
1. Raumbeziehung: Ort statt Bewohner<br />
2. Hierarchiebeziehung: Führer statt Geführte<br />
„Der stille Gott — o weinet meine Brüder —<br />
Der stille Gott taucht meine Fackel nieder<br />
Und die Erscheinung flieht […]“ (Schiller)<br />
Semiotische Beziehung: Zeichen für Bedeutung<br />
1. Schiller wählt hier das Bild des antiken Todesgottes, der die<br />
Fackel nieder senkt und damit das Lebenslicht auslöscht als Bild<br />
für den Tod.<br />
2. Das Sprecher-Ich drückt aus, dass es stirbt.
Die Synekdoche<br />
Die Synekdoche stellt einen Mischtyp zwischen Metonymie<br />
und Metapher dar.<br />
Bei der Synekdoche wird ein eigentlich gemeinter, nicht<br />
realisierter Ausgangsterm ‚a‘ durch einen semantisch<br />
engeren oder einen semantisch weiteren Zielterm ‚z‘<br />
ersetzt.<br />
Ausgangsterm und Zielterm stehen also in einem Inklusionsund<br />
Implikationsverhältnis zueinander.
Inklusion:<br />
x inkludiert y;<br />
x ist Oberklasse von y.<br />
Implikation:<br />
X impliziert y;<br />
X ist Teilklasse von y.<br />
Wenn x, dann y.<br />
Tier<br />
Reptil Säugetier Mollusken…<br />
Hamster Pferd Kuh…<br />
Rappe Schimmel Fuchs<br />
Zum Zusammenhang von Implikation und Inklusion:<br />
Inklusion<br />
Oberklasse: Tier - Säugetier - Pferd - Rappe :Teilklasse<br />
Implikation
1. Generalisierende Synekdoche<br />
Bei der generalisierenden Synekdoche wird der eigentlich<br />
gemeinte, nicht realisierte Ausgangsterm ‚a‘ durch eine<br />
seiner Oberklassen als uneigentlicher Zielterm ‚z‘ ersetzt.<br />
Der Zielterm ‚z‘ inkludiert also den Ausgangsterm ‚a‘.<br />
„ Sterbliche! Sterbliche! Lasset diß dichten! Morgen! Ach Morgen! Ach muß man<br />
hinzihn.“ (Gryphius)<br />
Zielterm: Sterbliche = Oberklasse für alles Lebendige<br />
Ausgangsterm: Dichter
2. Partikularisierende Synekdoche<br />
Bei der partikularisierenden Synekdoche wird der nicht<br />
realisierte, eigentlich gemeinte Ausgangsterm ‚a‘ durch eine<br />
seiner Teilklassen, den uneigentlich gemeinten, konkreten<br />
Zielterm ‚z‘ ersetzt. Der Zielterm ‚z‘ impliziert also den<br />
Ausgangsterm ‚a‘.<br />
„Was ich Tiefstes, Zartestes empfunden,<br />
Wär an dieses blonde Haupt gebunden“ (C. F. Meyer)<br />
Zielterm: blondes Haupt = Teilklasse der Person<br />
Ausgangsterm: geliebte Person
NARRATIVIK
Literatur zur Narrativik:<br />
Genette, Gérard: Die Erzählung, München: Fink 1998.<br />
Krah, Hans: Einführung in die <strong>Literaturwissenschaft</strong>/Textanalyse, Kiel: Ludwig 2006,<br />
Kap. 5.<br />
Lotman, Jurij M.: Die Struktur literarischer Texte (=UTB 103), München: Fink 19934,<br />
Kap. 8.<br />
Martinez, Matias/Scheffel, Michael: Einführung in die Erzähltheorie, München: C.H.<br />
Beck 20033.<br />
Prince, Gerald: A Grammar of Stories: An Introduction, The Hague/Paris: Walter de<br />
Gruyter 1973.<br />
Renner, Karl N.: „Grenze und Ereignis. Weiterführende Überlegungen zum<br />
Ereigniskonzept von J. M. Lotman“, in: Lukas, Wolfgang/Frank, Gustav (Hg.): Norm –<br />
Grenze – Abweichung. Kultursemiotische Studien zu Literatur, Medien, Wirtschaft,<br />
Passau: Karl Stutz 2004, S. 357–381.<br />
Titzmann, Michael: Semiotische Aspekte der <strong>Literaturwissenschaft</strong>, in:<br />
Roland Posner/Klaus Robering/Thomas A. Sebeok(Hg.): Semiotik/Semiotics. Ein<br />
Handbuch zu den zeichentheoretischen Grundlagen von Natur und Kultur, Bd. 13.3,<br />
Berlin/New York: Walter deGruyter 2003, S. 3028–3103.
Status der Rede:<br />
faktuales Erzählen vs. fiktionales Erzählen<br />
real-authentisch<br />
real-inauthentisch<br />
imaginär-authentisch<br />
vs.<br />
Status des in der Rede Ausgesagten:<br />
fiktives Erzähltes vs. reales Erzähltes<br />
In Lüge/Täuschung<br />
in Literatur
Erzählen/Erz<br />
hlen/Erzählvorganghlvorgang<br />
Präsentation einer Geschichte<br />
vs.<br />
Erzähltes<br />
die Geschichte, die präsentiert wird<br />
Wie wird eine Geschichte vermittelt ? Was für eine Geschichte wird vermittelt ?<br />
Oberfläche<br />
Tiefe<br />
discours:<br />
Der Begriff discours beschreibt die Ebene des Erzählens und<br />
umfasst alle literarischen Techniken, die der Vermittlung und<br />
Präsentation einer Geschichte dienen.<br />
histoire:<br />
Der Begriff histoire beschreibt die Ebene des Erzählten und<br />
umfasst die Gesamtmenge aller aus einem Text<br />
rekonstruierbarer Ereignisse einer Geschichte in ihrer<br />
logischen und chronologischen Abfolge.
Discours<br />
1. Erzählung:<br />
Der Begriff Erzählung umfasst alle<br />
Techniken der Präsentation, die sich<br />
auf der Textoberfläche ableiten lassen<br />
(Erzähltempo, Umstellungen,<br />
Fokalisierung, Sprache usw.)<br />
2. Narration:<br />
Der Begriff Narration bezeichnet den<br />
narrativen Akt als solchen und<br />
beschreibt das mögliche System<br />
textinterner Erzählsituationen als<br />
einer für narrative Texte besonders<br />
wichtigen Vermittlungsstrategie.<br />
Histoire<br />
1. Diegese:<br />
Der Begriff Diegese umfasst die<br />
universelle Ordnung der Dargestellten<br />
Welt. Die Diegese ist die<br />
paradigmatische Textschicht, d.h. sie<br />
umfasst die Gesetze und Regeln, nach<br />
denen die Dargestellte Welt eines<br />
Textes strukturiert ist. Die Diegese ist<br />
die sujetlose (= ohne<br />
Handlung/Ereignisse) Textschicht.<br />
2. Handlung:<br />
Der Begriff Handlung umfasst alle<br />
Aktivitäten der Figuren, die sich auf<br />
der Grundlage der Diegese in einem<br />
Text ereignen und die sich als<br />
chronologische Ereignisfolge aus<br />
einem Text rekonstruieren lassen. Die<br />
Handlung ist die sujethafte (= mit<br />
Ereignissen) Textschicht.
Textoberfläche<br />
— Erzählung:<br />
syntagmatische Anordnung,<br />
räumliche Beziehung des<br />
Nacheinander<br />
steigende Abstraktion<br />
— Narration:<br />
Äußerung als Akt<br />
— discours:<br />
syntagmatische Beziehung<br />
der Präsentation<br />
— Handlung/Ereignisfolge:<br />
chronologische Beziehung<br />
— histoire:<br />
chronologisch-kausale<br />
Beziehung<br />
— Diegese:<br />
sujethafte<br />
Textschicht<br />
Wie?<br />
Was?<br />
Tiefenstruktur<br />
paradigmatische Ordnung<br />
der dargestellten Welt,<br />
sematisch-logische<br />
Beziehungen, Werte und<br />
Normen/Ordnungssätze,<br />
semantische Räume<br />
sujetlose<br />
Textschicht
Was ist eine narrative Struktur?<br />
Eine narrative Struktur weist ein Text genau dann<br />
wenn auf, wenn sich aus ihm eine triadische Struktur<br />
aus Ausgangssituation, Transformation und<br />
Endsituation in chronologisch-logischer Folge<br />
ableiten lässt.
1. Keine triadische Struktur:<br />
Hans ist arm.<br />
Martin gewinnt im Lotto. Grethe ist reich.<br />
à keine narrative Struktur.<br />
2. Triadische Struktur:<br />
Ausgangssituation: Transformation: Endsituation:<br />
Hans ist arm. Hans gewinnt im Lotto. Hans ist reich.<br />
à narrative Struktur.
Hans ist reich, denn Hans hat im Lotto gewonnen. Früher war Hans arm.<br />
1. discours:<br />
t3 t2 t1<br />
vs.<br />
t1 t2 t3<br />
2. histoire<br />
Hans ist arm, Hans gewinnt im Lotto, Hans ist reich.
Was ist eine narrative Struktur?<br />
Eine narrative Struktur weist ein Text genau dann<br />
wenn auf, wenn sich aus ihm eine triadische<br />
Struktur aus Ausgangssituation, Transformation und<br />
Endsituation in chronologisch-logischer Folge<br />
ableiten lässt.<br />
Unabhängig vom discours liegt genau dann eine<br />
narrative Struktur in einem Text vor, wenn<br />
mindestens von der Veränderung eines<br />
semantischen Merkmals zwischen zwei<br />
chronologisch-logisch aufeinander folgenden<br />
Zuständen erzählt wird.
1. Diegese/sujetlose Textschicht:<br />
Beispiel<br />
1.1 Auf dem Land leben fleißige, sparsame und ehrliche Bauern.<br />
1.2 In der Stadt leben faule, verschwenderische und kriminelle Bürger.<br />
2. Ereignisfolge/sujethafte Textschicht:<br />
2.1 Hans zieht vom Land in die Stadt, weil er als reicher Bauernsohn von dem<br />
aufregenden Stadtleben angezogen wird, dass ihm der Bürger Max auf dem Markt<br />
in den buntesten Farben ausgemalt hat. In der Stadt wird Hans nun das Opfer des<br />
eigentlich kriminellen Bürgers Max, der Hans seine Ersparnisse abluchst. Als der<br />
betrogene Hans vor Gericht geht, um für sein Recht zu kämpfen, wird er von<br />
einem korrupten Richter, der von dem kriminellen Bürger Max bestochen wurde,<br />
unschuldig zum Tode verurteilt und erhängt.<br />
2.2 Marie muss aus der Stadt aufs Land fliehen, weil sie zahlreichen jungen<br />
Männern in der Stadt ihre Liebe vorgespielt hat, um sie auszunehmen. Zufällig<br />
sind ihre Machenschaften ans Licht gekommen, weil ihre Liebhaber voneinander<br />
erfahren haben und sie nun mit dem Tode bedrohen.<br />
Auf dem Land schlüpft Marie bei dem Bauern Günther als Magd unter und<br />
verliebt sich bei der gemeinsamen Feldarbeit aufgrund seiner Ehrlichkeit,<br />
seiner Sparsamkeit und seines Fleißes in ihn. Günther ist so ganz anders als alle<br />
anderen Männer, die Marie bisher in der Stadt kennen gelernt hat. Nach ihrer<br />
Heirat mit Günther wird Marie durch ehrliche Landarbeit eine ehrliche, sparsame<br />
und fleißige Bauersfrau mit vielen Kindern.
Zwei narrative Strukturen:<br />
1. Ausgangssituation: Transformation: Endsituation<br />
Hans ist reich und zufrieden. Hans geht in die Stadt Hans ist tot.<br />
Hans wird von Max betrogen.<br />
Hans wird zum Tode verurteilt.<br />
2. Ausgangssituation: Transformation: Endsituation:<br />
Marie ist ein Flittchen. Marie flieht aufs Land. Marie ist<br />
Marie verliebt sich in Günther. Ehefrau und<br />
Marie heiratet Günther.<br />
Mutter.
Land<br />
Diegese:<br />
Auf dem Land leben<br />
ehrliche, sparsame und<br />
fleißige Bauern.<br />
Hans<br />
Erfolg der Figur, die<br />
sich an den neuen<br />
Raum anpasst.<br />
Stadt<br />
Diegese:<br />
In der Stadt leben<br />
kriminelle,<br />
verschwenderische,<br />
faule Bürger.<br />
Scheitern der Figur,<br />
die bleibt, wie sie ist.<br />
Marie<br />
Grenze
Literatur gehört wie Kunst<br />
und Film zur Klasse der<br />
sekundären modellbildenden<br />
semiotischen Systeme.<br />
(Jurij M. Lotman)<br />
In sekundären modellbildenden semiotischen Systemen wie<br />
literarischen Texten werden räumliche Strukturen mit<br />
semantischen Merkmalen versehen, die in ihnen eine spezielle<br />
semantische Isotopieebene, nämlich so genannte semantische Räume,<br />
aufbauen, die in Opposition zueinander stehen.
Definition des semantischen Raums<br />
nach Lotman:<br />
„Gegeben ist in zweidimensionaler<br />
Raum. Er ist durch eine Grenze in zwei<br />
Teile geteilt wobei sich in einem Teil<br />
eine begrenzte, im anderen Teil eine<br />
unbegrenzte Anzahl von Punkten<br />
befindet, derart, daß beide zusammen<br />
eine universale Menge bilden.“
AU<br />
„Land“<br />
IN<br />
„Stadt“<br />
IN 1<br />
IN 2<br />
AU1<br />
AU2<br />
„Gericht“<br />
„Stadt“<br />
„Land“<br />
„Bauernhof“
Rekonstruktion der Diegese<br />
1. Jedes Textelement (Figuren, Objekte, topographische Räume) lässt sich<br />
einem bestimmten semantischen Raum (sR) zuordnen. Das bedeutet, jedes<br />
Textelement kann bestimmten Bedeutungsräumen zugeordnet werden, die<br />
nach ganz bestimmten, nur für sie gültigen Regeln funktionieren.<br />
2. Der semantische Raum ist in diesem Sinne als geordnete Menge<br />
semantischer Merkmale definierbar oder aber als semantische Topologie.<br />
3. Semantische Räume sind oft an eine dargestellte Topographie in einem<br />
Text gebunden. Die Topographie ist aber nicht immer und umfassend<br />
Träger der Topologie, das heißt der Ordnung der semantischen Räume im<br />
Text. Wir müssen semantisierte topographische Räume von semantischen<br />
Räumen unterscheiden.<br />
Semantisierte topographische<br />
Räume:<br />
Zugeordnete Textelemente:<br />
Semantische Räume (Topologie)<br />
Stadt vs. Land<br />
Bürger vs. Bauern<br />
Marie vs. Hans<br />
Laster vs. Tugend<br />
kriminell vs. ehrlich<br />
verschw. vs.<br />
sparsam<br />
faul vs. fleißig
4. Die Zuordnung von Elementen (Figuren, Objekten, Topographien) zu einem<br />
semantischen Raum erfolgt auf der Grundlage von Aussagen, die allein aus<br />
dem Text abgeleitet werden dürfen. Diese Aussagen können sowohl explizit<br />
im Text formuliert, als auch implizit durch semantische Relationen<br />
rekonstruierbar sein. Diese ableitbaren Aussagen bezeichnen genau<br />
diejenige spezifischen Eigenschaften und semantischen Merkmale, die für<br />
alle Elemente des jeweiligen semantischen Raumes gelten. Also die<br />
Ordnungssätze der Diegese, die Regularitäten der Dargestellten Welt, die<br />
relevanten Personenmerkmale.<br />
5. Wichtigstes topologisches Merkmal des semantischen Raumes ist seine<br />
Grenze, durch die (nach Lotman) ein semantisches Feld in zwei<br />
komplementäre Teilfelder geteilt wird. Die Grenze ist prinzipiell<br />
unüberschreitbar (impermeabel). Wenn die Grenze von einem<br />
semantischen Raum in einen anderen semantischen Raum überschritten<br />
wird, liegt ein Ereignis und damit Handlung vor. Figuren, die nur einem<br />
semantischen Raum zugeordnet sind weisen also spezielle Raumbindungen<br />
auf.
6. In der Weiterentwicklung des Konzepts der semantischen Räume von<br />
Lotman durch Renner wird der Begriff des semantischen Raumes durch<br />
eine Menge an Ordnungssätzen/Regeln ersetzt. Vorteil dieses<br />
Konzeptes von Renner ist, dass man damit auch semantische Räume in<br />
Texten erfassen kann, in denen die semantischen Räume nicht an eine<br />
dargestellte Topographie gebunden sind. In einem solchen Fall können<br />
wir von abstrakten semantischen Räumen sprechen. (Bsp.: abstrakter<br />
semantischer Raum „Ehre“ in Fontanes Effi Briest)<br />
7. Die geordnete und hierarchisierte Menge aller semantischen Räume<br />
eines Textes ist ein Modell über die universelle Ordnung der<br />
Dargestellten Welt in einem Text, also die Diegese. Erst auf der<br />
Grundlage der geordneten und hierarchisierten Menge der<br />
semantischen Räume in einem Text erfolgt die Handlung eines Textes<br />
und der sujetlose Text wird sujethaft.
Lotmans Grenzüberschreitungstheorie<br />
1. Manche Figuren sind in der Lage, ihre Raumbindung zu überwinden und die Grenze<br />
zwischen zwei semantischen Räumen (sR) zu überschreiten. Eine Grenzüberschreitung<br />
zwischen zwei semantischen Räumen gilt dabei als relevantes Ereignis und ist damit<br />
konstitutiv für eine narrative Struktur, die sich auf der Folie der semantischen Räume in<br />
der sujetlosen Textschicht entwickelt.<br />
Es gilt also:<br />
Grenzüberschreitung zwischen zwei sR<br />
= Ereignis<br />
„Ein Ereignis ist die Versetzung einer Figur über die Grenze eines semantischen Feldes“<br />
(Lotman)<br />
2. Von den Modalitäten einer Grenzüberschreitung ist dabei in einem Text zu abstrahieren.<br />
Ob eine Figur freiwillig oder unfreiwillig oder passiv oder aktiv eine Grenze zwischen<br />
zwei semantischen Räumen überschreitet ist für den Ereignisstatus und damit für die<br />
Konstitution einer narrativen Struktur egal.<br />
3. Eine Grenzüberschreitung und damit ein Ereignis ist immer ein Normverstoß.<br />
In der Diegese gelten ja auf Basis der semantischen Räume bestimmte Regeln, Werte<br />
und Normen. Wenn eine Figur nun ihren semantischen Raum verlässt, dann geht sie ja<br />
mit Merkmalen in einen anderen semantischen Raum ein, die zu diesem semantischen<br />
Raum in Opposition stehen.
4. Ein Ereignis entsteht immer genau dann, wenn in einer konkreten<br />
Situation und an einer syntagmatischen Stelle im Text das<br />
tatsächlich praktizierte Figurenverhalten den Ordnungssätzen in der<br />
paradigmatischen Textschicht und damit dem als Regel vom Text<br />
formulierten Figurenverhalten widerspricht. Einen solchen<br />
Widerspruch zwischen Theorie und Praxis des Figurenverhaltens<br />
nennt man Inkonsistenz.<br />
5. Für ein Ereignis ist es gleichgültig, ob es sich physisch real oder<br />
innerpsychisch ereignet.
eale, äußerliche Handlungen<br />
Beispiel:<br />
„Gott hat durch die mosaischen<br />
Gesetzestafeln verkündet: Du sollst nicht<br />
töten, aber X erschlägt den Y und wird selbst<br />
daraufhin von Gott mit einem Blitz<br />
erschlagen.“<br />
Ordnungssatz:<br />
Göttliche Norminstanz setzt Tötungsverbot<br />
Ausgangssituation 1:<br />
X und Y leben.<br />
Ereignis 1:<br />
X erschlägt den Y.<br />
Endsituation 1:<br />
X lebt; Y ist tot.<br />
Ereignis 2:<br />
Gott erschlägt X mit Blitz.<br />
Endsituation 2:<br />
Auch X ist tot.<br />
innerpsychische Ereignisse<br />
Beispiel:<br />
„X stieß in Gedanken in verbotene Gefilde<br />
vor. Er gedachte den Y zu erschlagen. Da<br />
aber erdröhnte sein Schädel von einer<br />
inneren Stimme, die ihm Gottes Wort „Du<br />
sollst nicht töten“ gegen seine Schädeldecke<br />
schleuderte wie ein Schlegel in einer Glocke.<br />
Hin und her gerissen zwischen Recht und<br />
Unrecht taumelte X in den Wahnsinn.<br />
Ordnungssatz:<br />
Göttliche Norminstanz setzt Tötungsverbot.<br />
Ausgangssituation 1:<br />
X und Y leben.<br />
Ereignis 1:<br />
X erschlägt den Y in Gedanken.<br />
Endsituation 1:<br />
X lebt, hat Y aber in seinem Inneren virtuell<br />
getötet.<br />
Ereignis 2:<br />
X wird wahnsinnig.<br />
Endsituation 2:<br />
Auch X ist in einem übertragenen Sinne tot.
Ereignistypen nach Lotman
Normales Ereignis vs. Metaereignis<br />
Normales Ereignis:<br />
Bei normalen Ereignissen bleibt die Ordnung der semantischen Räume in<br />
der Diegese aufrecht erhalten.<br />
Bei normalen Ereignissen ändert sich also die Ordnung der Dargestellten<br />
Welt nicht.<br />
Die Ordnungssätze der Diegese und damit die einzelnen semantischen<br />
Räume haben bei normalen Ereignissen den ganzen Text hindurch<br />
Gültigkeit.<br />
Metaereignis:<br />
Beim Metaereignis sieht das nun ganz anders aus:<br />
Bei einem Metaereignis bleibt die Ordnung der semantischen Räume in<br />
der Diegese nicht aufrecht erhalten.<br />
Bei Metaereignissen ändert sich also die Ordnung der Dargestellten Welt.<br />
Die Ordnungssätze der Diegese und damit die einzelnen semantischen<br />
Räume verlieren durch ein Metaereignis<br />
also im Textverlauf ihre Gültigkeit.
normales Ereignis vs. Metaereignis<br />
eigentliche<br />
Grenzüberschreitung<br />
Figur über Grenze<br />
von sR1 nach sR2<br />
versetzt<br />
Figurenmerkmale<br />
konstant<br />
spezielles<br />
Ereignis<br />
Fig. über Grenze von<br />
sR1 in sR2<br />
Figurenmerkmale<br />
ändern sich<br />
Figur verliert<br />
Merkmale aus sR1<br />
Figur nimmt<br />
kulturelle Merkmale<br />
aus sR2 an<br />
Fig. überschreitet Grenze<br />
von sR1 nach sR2<br />
Grundordnung der<br />
dargestellten<br />
Welt/Diegese/Werte und<br />
Normen ändern sich.<br />
Grenzen werden<br />
verschoben,<br />
aufgehoben,<br />
neu konstituiert.<br />
(Revolution, Raumtilgung)<br />
Ordnung der sR in der Diegese bleibt<br />
erhalten<br />
System der sR ändert sich
Kriterien zur Hierarchisierung von<br />
Ereignissen<br />
Metaereignis<br />
Reversibilität<br />
Möglichkeit<br />
Wahrscheinlichkeit<br />
Hochrangigkeit
Konsistenzprinzip<br />
Widersprüche zwischen der Theorie und der Praxis<br />
des Figurenverhaltens sind Inkonsistenzen zwischen<br />
den Ordnungssätzen in der sujetlosen und der<br />
Handlung in der sujethaften Textschicht. Solche<br />
inkonsistenten Zustände müssen im weiteren Verlauf<br />
der Geschichte in konsistente Zustände überführt<br />
werden.
Typen möglicher m<br />
Ereignistilgung
a) Rückkehr<br />
Au<br />
b) Beuteholerschema<br />
Au<br />
In<br />
In<br />
y<br />
Fig. x<br />
Fig. x<br />
x + y<br />
Rückkehr in den Ausgangsraum:<br />
Die Rückkehr in den Ausgangsraum ist<br />
die konservativste Art er<br />
Ereignistilgung. Die Figur, die aus einem<br />
semantischen Raum sR1 in einen<br />
anderen semantischen Raum sR2 tritt,<br />
kehrt ohne weitere Veränderungen oder<br />
Konsequenzen in ihren Ausgangsraum<br />
zurück. Die Ordnung der semantischen<br />
Räume und auch die Figurenmerkmale<br />
bleiben konstant erhalten.<br />
Beuteholerschema:<br />
Das Beuteholerschema ist eine Variante<br />
der Rückkehr in den Ausgangsraum.<br />
Beim Beuteholerschema gelangt ein<br />
Element des oppositionellen<br />
semantischen Raums mit der Figur<br />
zurück in ihren semantischen<br />
Herkunftsraum. Diese Variante<br />
impliziert allerdings weiter Ereignisse.<br />
Die eine Inkonsistenz wird durch eine<br />
andere Inkonsistenz ersetzt.
c) Aufgehen im Gegenraum<br />
Au<br />
d) Metatilgung<br />
Au<br />
Fig. x<br />
In<br />
O<br />
Fig. x<br />
In<br />
Aufgehen im Gegenraum:<br />
Eine Figur tritt von einem semantischen Raum<br />
sR1 in einen oppositionellen semantischen<br />
Raum sR2. Diese Grenzüberschreitung führt<br />
schließlich dazu, dass die Figur die Merkmale<br />
aus dem Ausgangsraum verliert und im<br />
semantischen Raum sR2 verbleibt. Hier bleibt<br />
also das System der semantischen Räume<br />
erhalten, aber es entstehen graduelle<br />
Veränderungen, da einem Raum mindestens<br />
ein Element, nämlich eine Figur, fehlt.<br />
Metatilgung:<br />
Bei der Metatilgung ändert sich, wie<br />
bei einem Metaereignis üblich, das<br />
System der semantischen Räume an<br />
sich. Bei einer Metatilgung gilt die<br />
die ursprüngliche<br />
Grenzüberschreitung nicht mehr als<br />
Grenzüberschreitung, weil die<br />
ursprüngliche Grenze ihren Status<br />
verliert.
Die Extrempunktregel:<br />
Semantische Räume besitzen oft eine interne Gliederung, die pars pro<br />
toto für den Gesamtraum steht. Ein besonderer Teilraum oder aber ein<br />
Objekt oder eine Figur des oppositionellen semantischen Raums steht<br />
stellvertretend für den Gesamtraum. Solche internen Gliederungen<br />
semantischer Räume bezeichnet man als Extrempunkte oder<br />
Extremräume.<br />
Es gilt nun folgende Regel:<br />
Überschreitet eine Figur die Grenze zwischen zwei semantischen Räumen,<br />
dann führt ihr Weg innerhalb des betretenen Raumes zu dessen<br />
Extrempunkt.
c) Extrempunktregel<br />
Au<br />
In 2<br />
O<br />
2a) Endpunkt<br />
In 1:<br />
Extremraum<br />
Fig. x<br />
1<br />
Y: Extrempunkt<br />
2b) Wendepunkt
She was working in bridal shop in Flushing, Queens.<br />
´Til her boyfriend kicked her out in one of those crushing scenes.<br />
What was she to do? Where was she to go? She was out on her fanny.<br />
So over the bridge from Flushing to Sheffield´s door.<br />
She was there to sell make-up, but father saw more.<br />
She had style! She had flair! She was there.<br />
That´s how she became the Nanny!<br />
Who would have guesses the girl we´ve described,<br />
Was just exactly what the doctor prescribed?<br />
Now father finds her beguiling (watch out C.C.!)<br />
And the kids are actually smiling (such joie de vivre!)<br />
She´s the lady in red when everybody else is wearing tan<br />
The flashy girl from Flushing, the Nanny named Fran!<br />
Sie verkaufte Hochzeitskleider und war sehr mondän.<br />
Doch ihr Freund nahm sich ?ne andre und sie musste gehen.<br />
Da stand sie nun, wusste nicht wohin ohne ihren Danny.<br />
Sie fuhr nach Manhattan stand vor Sheffields Tür,<br />
um Make-up zu verkaufen, doch er sah mehr in ihr:<br />
Sie war schön, hatte Stil, das gefiel<br />
und schon war sie die Nanny!<br />
Was für ein Glück für die Kinder im Haus.<br />
Die neue Nanny brachte sie groß raus.<br />
Auch dem Hausherrn kommt sie gelegen, pass auf C.C!<br />
Für die Kinder ist sie ein Segen, ja c’est la vie.<br />
Egal ob’s stürmt oder schneit, sie läuft im Mini rum und macht auf Twen<br />
Die Frau ist nicht zu bremsen, wir lieben dich Fran!
sR2<br />
sR1