pdf, 5.4 MB - LIS - Bremen
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Teambildung und Rollenbestimmungen in multiprofessionellen Teams – Ein Beitrag zur Entwicklung inklusiver Schulen Prof. Dr. Vera Moser, Humboldt-Universität zu Berlin Fachtagung Gemeinsam sind wir Schule Zusammenarbeit im Team – Das Qualitätskriterium einer inklusiven Schule Bremen, 19.11.2013
- Seite 2 und 3: „Kooperation fällt nicht vom Him
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- Seite 6 und 7: Ergebnisse der Bremer Kooperationsf
- Seite 8 und 9: „Index für Inklusion“ Entwick
- Seite 10 und 11: Forschungsergebnisse zu Kooperation
- Seite 12 und 13: Kooperationen auf der Ebene der Arb
- Seite 14 und 15: Projekt Kompetenzen in Inklusiven S
- Seite 16 und 17: Projekt Kompetenzen in Inklusiven S
- Seite 18 und 19: Kooperationshindernisse Mangelnde
- Seite 20 und 21: Professionelle Lerngemeinschaften
- Seite 22: Ich danke für die Aufmerksamkeit u
Teambildung und<br />
Rollenbestimmungen in<br />
multiprofessionellen Teams –<br />
Ein Beitrag zur Entwicklung<br />
inklusiver Schulen<br />
Prof. Dr. Vera Moser, Humboldt-Universität zu Berlin<br />
Fachtagung Gemeinsam sind wir Schule<br />
Zusammenarbeit im Team –<br />
Das Qualitätskriterium einer inklusiven Schule<br />
<strong>Bremen</strong>, 19.11.2013
„Kooperation fällt nicht vom Himmel“<br />
„Die Forderung nach Kooperation von<br />
Lehrkräften unterschiedlicher<br />
Professionen wird häufig mit der<br />
Hoffnung verbunden, dass darin die<br />
Lösung des Problems gesehen wird,<br />
um den unterschiedlichen<br />
Lernbedürfnissen und<br />
Lernmöglichkeiten der Kinder zu<br />
entsprechen“.<br />
(Teumer 2012, 31)
Kooperation als Teil von Schulentwicklung<br />
Top-Down-Vorgaben,<br />
z.B. UN-Behindertenrechtskonvention,<br />
Schulgesetze, Vorgaben der Schulinspektion<br />
Inklusion<br />
Bottom-Up-Strategien, z.B. Schulprogramme,<br />
an Schwerpunkten orientierte<br />
Schulentwicklungen, Teambildung
Mehrperspektivität<br />
multiprofessioneller Teams<br />
„Wer als Werkzeug nur einen<br />
Hammer hat, sieht in jedem<br />
Problem einen Nagel.“<br />
Paul Watzlawick
Mehrperspektivität<br />
multiprofessioneller Teams<br />
Individuelle<br />
Konfliktfähigkeit<br />
Arbeitsbündnis:<br />
geteilte Normen und Werte,<br />
gemeinsame Zieldefinition, gegenseitige<br />
Wertschätzung, klare Aufgabenverteilung
Ergebnisse der Bremer<br />
Kooperationsforschung (Feuser/Meyer 1987)<br />
Benötigt wird:<br />
a) ein identischer gemeinsamer Gegenstand,<br />
b) identische Ziele sowie eine<br />
c) Einigung über die Verfahren, wie diese zu erreichen<br />
seien (Feuser/Meyer 1987, 171).<br />
Kooperation ist ein „planmäßiges neben– und<br />
miteinander arbeiten“ im Sinne eines<br />
„funktionsteiligen Zusammenwirkens“ der<br />
Beteiligten (Feuser/Meyer 1987, 172)
Ergebnisse der Bremer<br />
Kooperationsforschung (Feuser/Meyer 1987)<br />
„Integrativer Unterricht verlangt letztlich<br />
im Sinne des Kompetenztransfers, ständig<br />
selbst neu zu lernen, seine Einstellungen<br />
und Haltungen zu revidieren, lieb und<br />
stabilisierend gewordene Rollen abzulegen<br />
und neue zu übernehmen“.<br />
(Feuser/Meyer 1987, 174)
„Index für Inklusion“<br />
Entwicklung von Inklusiven<br />
Strukturen:<br />
WAS ist die konkrete Teamaufgabe?<br />
Entwicklung von Inklusiven Praktiken:<br />
WER löst die Aufgabe mit mir?<br />
Entwicklung von Inklusiven Kulturen:<br />
WIE wird die Aufgabe durch das Team<br />
gelöst?
Forschungsergebnisse zu<br />
Kooperationsformen und -qualitäten<br />
„In Hinblick auf die Kooperation an Schulen<br />
wird übergreifend festgestellt, dass<br />
unterschiedliche Varianten der Kooperation<br />
praktiziert werden (…). Intensivere Formen<br />
der Kooperation werden dabei weniger<br />
praktiziert.<br />
Es gilt: ‚Je näher man dem Unterricht<br />
kommt, desto seltener wird<br />
zusammengearbeitet.‘“<br />
(Arndt/Werning 2013, 13)
Forschungsergebnisse zu<br />
Kooperationsformen und -qualitäten<br />
Kooperationsformen nach Gräsel et al. (2006):<br />
Austausch (relativ unverbindlich und nur<br />
gelegentlich)<br />
<br />
z.B. Austausch von Informationen oder Material,<br />
Aufsuchen von Rat.<br />
Arbeitsteilige Kooperation (häufig, aber ohne<br />
verbindliche Struktur)<br />
<br />
z.B. regelmäßiger Austausch von Materialien,<br />
Verabredung von jeweiligen Aufgaben, die arbeitsteilig<br />
übernommen werden,<br />
Ko-konstruktive Kooperation (gemeinsame Arbeit an<br />
Problemen, Austausch über jeweilige Standpunkte<br />
zur Erarbeitung gemeinsamer Lösungen)<br />
<br />
z.B. gemeinsame Unterrichtentwicklung und -reflexion
Kooperationen auf der Ebene des<br />
Austauschs (Soltau/Mienert 2009):
Kooperationen auf der Ebene der<br />
Arbeitsteilung (Soltau/Mienert 2009):
Kooperationen auf der Ebene der Ko-<br />
Konstruktion (Soltau/Mienert 2009):
Projekt Kompetenzen in Inklusiven Settings<br />
(KIS), HU-Berlin
Projekt Kompetenzen in Inklusiven Settings<br />
(KIS), HU-Berlin
Projekt Kompetenzen in Inklusiven Settings<br />
(KIS), HU-Berlin
Kooperationsplaner (Kreis et al. 2014)<br />
In den Bereichen<br />
Diagnostik/Abklärung, Lerngelegenheiten/Unterricht,<br />
Kooperation/Beratung
Kooperationshindernisse<br />
Mangelnde Zeit<br />
Beziehungsdimension<br />
Aufgaben-/Rollendiffusion<br />
Mangelnde Erfahrung<br />
Teamgröße (< 7)<br />
Fehlende gemeinsame Zielbindung<br />
Unklarheit über Erreichbarkeit der Ziele<br />
Fehlende strukturelle Verankerung in der<br />
Schule
Struktur der Teamarbeit<br />
Externe<br />
Supervision<br />
Schulleitung<br />
Jugendhilfe<br />
ReBUZ<br />
ZUP<br />
Kooperierende<br />
Schulen/Kitas<br />
…<br />
Lehrkräfte, weiteres pädagogisches Personal,<br />
Schüler/innen, Eltern<br />
Bildungseinrichtungen der<br />
Region<br />
Schulamt/Schulpsychologischer<br />
Dienst
Professionelle Lerngemeinschaften<br />
„Die Mitglieder Professioneller<br />
Lerngemeinschaften betrachten sich<br />
als lebenslang lernend“. (Köker 2012,<br />
30)<br />
<br />
Sie konstruieren selbst ‚Sinn‘ über<br />
das, was zu erreichen ist und welche<br />
Wege dafür nötig sind und tragen<br />
relevante Informationen und Material<br />
zusammen.
Professionelle Lerngemeinschaften<br />
„Eine Lerngemeinschaft ist eine Gemeinschaft, wofür die<br />
wichtigste Bedingung der Mitgliedschaft ist, dass die Person eine<br />
lernende ist – ob man Schüler/Schülerin, Lehrer/Lehrerin,<br />
Schulleiter/-leiterin, Eltern oder Mitarbeiter/Mitarbeiterin<br />
genannt wird. Alle. (….)<br />
Wenn sich die Erwachsenen in einem Schulhaus dem hohen und<br />
aufrichtigen Ziel verpflichten, ihr eigenes Lernen und das Lernen<br />
ihrer Kollegen zu begünstigen, wird einiges geschehen: Sie<br />
verlassen die Reihen der Seniorität, des weisen Priestertums, der<br />
Gelehrten und werden zu erstklassigen Mitgliedern der<br />
Lerngemeinschaft.<br />
Und wenn die Erwachsenen anfangen, ihr eigenes Lernen ernst<br />
zu nehmen, Wert darauf zu legen und es voranzutreiben, nehmen<br />
Schülerinnen und Schüler das wahr. Wenn diese sehen, dass<br />
einige der wichtigsten Vorbilder in ihrem Leben lernen, werden<br />
sie auch lernen – und leisten. Daher ist das Lernen der<br />
Erwachsenen in unseren Schulen fundamental und keine<br />
Bagatelle. Schulen sind dazu da, um das Lernen aller zu<br />
begünstigen.“<br />
(Barth 2000, S. V, zitiert nach Schratz/Schwarz/Westfall-Greiter 2012,<br />
48f.).
Ich danke für die<br />
Aufmerksamkeit und<br />
wünsche Ihnen und Ihren<br />
Teams viel Glück und<br />
viel Erfolg!