Handreichung Sprachbildung Sek I (pdf, 1.2 MB) - LIS - Bremen
Handreichung Sprachbildung Sek I (pdf, 1.2 MB) - LIS - Bremen
Handreichung Sprachbildung Sek I (pdf, 1.2 MB) - LIS - Bremen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Handreichung</strong> zum <strong>Sprachbildung</strong>skonzept – <strong>Sek</strong>undarstufe I<br />
Einleitung<br />
In welchem Zusammenhang stehen die Grundsätze des <strong>Sprachbildung</strong>skonzeptes und warum sind<br />
sie für alle Lehrer von essentieller Bedeutung? Im Folgenden soll eine kurze Einordnung in den<br />
Kontext der Schulentwicklung der vergangenen Jahre erfolgen.<br />
Im Jahr 2006 setzte „Der Bremer Orientierungsrahmen Schulqualität“ 1 Qualitätsmaßstäbe im Sinne<br />
von Standards für das Handeln in den allgemeinbildenden Schulen. Besonders bekannt geworden<br />
ist er durch das sogenannte „Stadionmodell“, das den verbindlichen Rahmen liefert. Der Orientierungsrahmen<br />
beschreibt die verschiedenen Qualitätsaspekte und konkretisiert diese durch<br />
Merkmale. Diese waren als Qualitätsmerkmale für jede Schule näher zu umreißen.<br />
Kapitel 2 des Orientierungsrahmens befasst sich mit der Lernkultur. Es konkretisiert, wie Unterricht<br />
lernförderlich gestaltet wird und wie die Bildungs- und Erziehungsziele des Schulgesetzes sowie<br />
der Bildungs- und Rahmenlehrpläne nachhaltig in vielfältigen Lernsituationen umgesetzt werden.<br />
Es bezieht sich explizit auf die Unterrichtsgestaltung, das Lehrerhandeln, die Schülerunterstützung<br />
im Lernprozess u. v. a. m.<br />
Aspekte, die im <strong>Sprachbildung</strong>skonzept der Senatorin für Bildung und Wissenschaft jetzt konkretisiert<br />
wurden, sind hier bereits aufgeführt und seitdem in die schulinternen Jahresplanungen,<br />
Schulprogramme bzw. Leitbilder eingeflossen.<br />
Der „Bremer Schulentwicklungsplan 2008“ 2 , der die Ergebnisse der Arbeit des Fachausschusses<br />
„Schulentwicklung“ der Deputation für Bildung dokumentiert, enthält 19 Empfehlungen, die die<br />
Verbesserung der Qualität des Unterrichtes und der Entkopplung von sozialer Herkunft und Schulerfolg<br />
fokussieren. Hier werden Ausgangslagen in Bezug auf die <strong>Sprachbildung</strong> der Schüler in den<br />
Blick genommen und konkrete Entwicklungsziele formuliert.<br />
Die Senatorin für Bildung und Wissenschaft gab eine wissenschaftliche Expertise mit Handlungsempfehlungen<br />
für einen „Entwicklungsplan Migration und Bildung“ 3 in Auftrag. Darin weist Frau<br />
Prof. Dr. Yasemin Karakasoglu von der Universität <strong>Bremen</strong> auf eine inhaltliche und konzeptionelle<br />
Neuausrichtung hin, die auf der Grundlage des Bremer Schulentwicklungsplans von 2008 und des<br />
Entwicklungsplans Inklusion von 2010 basiert. Ihre Empfehlung geht über die Förderung von Kindern<br />
und Jugendlichen mit Migrationshintergrund sowie über Sprachförderkonzepte hinaus und<br />
richtet sich an alle Beteiligten der Bildungsinstitutionen. Der Entwicklungsplan formuliert Anforderungen<br />
für eine Strategie der Schul- und Unterrichtsentwicklung unter den Bedingungen sprachlich-kultureller<br />
und sozialer Heterogenität und bestätigt in Empfehlung Nr. 12 die Notwendigkeit<br />
der Erstellung eines verbindlich geltenden, Schulformen und -stufen übergreifenden Sprachförderkonzepts<br />
der Senatorin für Bildung und Wissenschaft.<br />
Der „Entwicklungsplan Partizipation und Integration“ 4 von 2012 schließlich bildet eine Orientierungs-<br />
und Entwicklungsgrundlage für die Förderung von Beteiligung und Stärkung von Gemeinsamkeiten<br />
und Vielfalt als zentrales Leitmotiv der Bremer Landespolitik. Jedes dritte Schulkind in<br />
<strong>Bremen</strong> hat einen Migrationshintergrund. Diese Entwicklung wird sich in den kommenden Jahren<br />
fortsetzen. Daher ist es umso bedeutsamer, Partizipation, Integration und Vielfalt bewusst in den<br />
Blick zu nehmen. Eines der im Entwicklungsplan umrissenen 14 Handlungsfelder betrifft explizit<br />
die Schule. Jugendliche mit Migrationshintergrund erzielen im Durchschnitt niedrigere Schulleistungen<br />
als andere Schüler ihrer Altersgruppe. Neben den Zielen, die soziale Lage und den Bildungserfolg<br />
zu entkoppeln, die Schule als einen Ort der Vielfalt zu leben und den inklusiven An<br />
1<br />
Der Bremer Orientierungsrahmen Schulqualität. Die Senatorin für Bildung und Wissenschaft, 2007.<br />
2<br />
Bremer Schulentwicklungsplan 2008. Die Senatorin für Bildung und Wissenschaft, 30.10.2008.<br />
3<br />
Wissenschaftliche Expertise mit Handlungsempfehlungen für einen „Entwicklungsplan Migration und Bildung“, Kurzfassung<br />
mit zentralen Handlungsfeldern und Handlungsempfehlungen. Universität <strong>Bremen</strong>, 07.02.2011. http://www.bildung.<br />
bremen.de/sixcms/media.php/13/migration-bildung-k.<strong>pdf</strong>.<br />
4<br />
Entwicklungsplan Partizipation und Integration. Freie Hansestadt <strong>Bremen</strong>, Senatskanzlei, Juni 2012.<br />
7