Handreichung Sprachbildung Sek I (pdf, 1.2 MB) - LIS - Bremen
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<strong>Handreichung</strong> zum <strong>Sprachbildung</strong>skonzept – <strong>Sek</strong>undarstufe I<br />
Heterogenität spricht qualitative Differenzen an und grenzt sich ab von quantitativen Differenzen,<br />
die mit dem Begriff der Ungleichheit konnotiert sind (vgl. u. a. Prengel 1995; 31).<br />
Erziehungswissenschaftlich orientiertes Mikado-Modell individualisierter Hochbegabung (Trautmann<br />
2003)<br />
Dieses Denkmodell zeigt: Ein Individuum vereinigt in sich unterschiedliche Begabungsqualitäten.<br />
Einige werden gegenwärtig offenbar. Andere liegen „verschüttet“ oder (etwa mangels Identifizierung)<br />
„brach“. Eine gute Diagnose und Identifizierung schafft die Voraussetzung, gezielt an der<br />
Entfaltung von Begabung(en) zu arbeiten. Gleichzeitig erklärt das Modell mögliche Hindernisse<br />
von Begabungsausprägung(en).<br />
1. Enrichment:<br />
Unter Enrichment sind Maßnahmen zu verstehen, welche die Kinder und Jugendlichen mit Zusatzanregungen<br />
bzw. „Stoff“ versorgen, den Unterrichtshorizont vertiefen und erweitern, ohne dass<br />
sie insgesamt schneller vorankommen.<br />
2. Akzeleration:<br />
Unter schulischer Akzeleration sind Maßnahmen zu verstehen, die es einer Schülerin oder einem<br />
Schüler ermöglichen, den vorgesehenen Lehrplan oder Teile davon früher zu beginnen, zu beenden<br />
oder schneller zu passieren, als es üblicherweise gesetzlich vorgesehen ist. Gekoppelt daran<br />
ist das Compacting, die „Entrümpelung“ von Lehrplänen von „Bekanntem“ zugunsten von Enrichmentelementen<br />
bzw. eines rascheren Durchlaufes usw.<br />
3. Grouping:<br />
Gruppierungen ermöglichen es Hochbegabten, mit anderen ähnlich (rasch) Denkenden kommunikativ,<br />
forschend, recherchierend und gegenseitig motivierend ins Gespräch und zum Arbeiten zu<br />
kommen. Grundsätzlich ist eine generelle Separation Hochbegabter problematisch.“<br />
Diagnose und Identifizierung von besonderen Begabungen schaffen die Voraussetzung, gezielt an<br />
deren Entfaltung zu arbeiten. Sprache übernimmt dabei eine wichtige Rolle. Als Schlüsselkompetenzen<br />
zur „Entdeckung“ von sprachlicher Kreativität gelten folgende Aspekte:<br />
1. Akzeptanz (So etwas gibt es.)<br />
2. Konstatierendes Wahrnehmen (vs. raschen Wertens)<br />
3. eigene Professionalisierung<br />
4. (Meta)Kommunikation<br />
5. grundsätzliche Wertschätzung<br />
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