Handreichung Sprachbildung Sek I (pdf, 1.2 MB) - LIS - Bremen
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Handreichung zum Sprachbildungskonzept – Sekundarstufe I • Männliche Lesevorbilder sind wichtig. Hier sind Projekte wie „Mentor – die Leselernhelfer“ hilfreich und die Erkenntnis, dass ein spielerischer Umgang mit dem Buch sinnvoll ist (Sport und Lesen bspw.), auch das Projekt „Kicken und lesen“ aus Baden- Württemberg wurde aufgeführt. Umfangreiche Anregungen gibt es in Bremen von dem gemeinnützigen Verein BremerLeseLust 52 . • Jungen sollten eine Auswahl von Empfehlungen von Jungen zugänglich gemacht werden. Der Hinweis einer Lehrerin: „Andere Jungen fanden das Buch … gut, es könnte dir auch gefallen“ könnte einen anderen Effekt haben, als wenn sie etwas empfiehlt. Das bedeutet, dass Lehrer, Bibliothekare und Buchhändler informiert sein müssen. Das Buch „Warum Jungen nicht mehr lesen und wie wir das ändern können“ enthält eine umfangreiche Literaturliste von Jungen für Jungen. • Jungen und Mädchen sollten sich Bücher selbst aussuchen können und ihre Auswahl sollte nicht bewertet werden. Mädchen bevorzugen Bücher mit innerer Handlung, Jungen mit äußerer Handlung (spannend erzählt, kombiniert mit Sachinteresse, humorvoll geschrieben). Wichtig ist, dass sie über das Gelesene berichten und man mit ihnen darüber ins Gespräch kommt. • Individuelle Leseförderung bedarf eines richtigen Buches, der richtigen Zeit und des richtigen Ortes. Ein falsches Buch kann z. B. das genaue Gegenteil des Beabsichtigten bewirken. Zu bedenken wäre in der Schule auch Folgendes: • Positive männliche Lesevorbilder können nicht nur von Lehrerinnen als Gäste an die Schule geholt werden – sie müssen sich vor Ort befinden und greifbar sein. Positive Lesevorbilder können nur durch die verstärkte Einstellung männlicher Kollegen gewonnen werden, denen dies „am Herzen liegt“. Es wäre gut, wenn diese Überlegung Einfluss auf zukünftige Einstellungen in den bremischen Schuldienst hätte. • Beim Lesetraining müssen geschlechtsspezifische Bedingungen Berücksichtigung finden. Jungen und Mädchen beim Lesen zu trennen, wäre durchaus sinnvoll (siehe Forderung des Berner Bibliothekentages im Jahr 2005). • Das Lesen wird in anderen Ländern wesentlich stärker befördert. In Virginia/USA lesen die Schüler in den Schulferien bestimmte Bücher und müssen über ihre Schulzeit hinweg bestimmte Leselisten abarbeiten. Nach den Ferien wird überprüft, ob die Schüler die (drei) Bücher tatsächlich gelesen haben. Dabei gibt es 1. Pflicht- und 2. Wahllektüre und die Schüler können in einer dritten Kategorie auch Bücher vorschlagen. Der Sommer-Leseclub der Stadtbibliothek wäre hier eine solche kurzfristig umsetzbare Möglichkeit: Drei Bücher müssen (mindestens) gelesen werden und es gibt ebenso eine Leseüberprüfung, bevor die Schüler ein entsprechendes Zertifikat erhalten. Vielleicht können sich aber (noch mehr) Schulen entscheiden, das Angebot verbindlich zu nutzen. Viele Lehrer raten ihren Schülern bereits zur Teilnahme und berücksichtigen den Erfolg im Lernentwicklungsbericht zum Halbjahreszeugnis. 2.2.3 Lesecurriculum Im Rahmen einer Fortbildung in der Stadtbibliothek Bremen wurde ein beispielhaftes Lesecurriculum vorgestellt, das die Bereiche „Lesen im Unterricht“, „Lesen in der Schule“ und „Kooperationen“ mit Leben füllt. Es bringt die verschiedenen – in Kapitel 2 bisher aufgeworfenen – Aspekte in einen systematischen Zusammenhang für die Schule: 51 Müller-Walde, Katrin: Warum Jungen nicht mehr lesen und wie wir das ändern können, Campus Verlag, Frankfurt am Main, 2010, S. 153 ff. 52 Siehe http://www.leselust.bremen.de 40
Handreichung zum Sprachbildungskonzept – Sekundarstufe I Lesecurriculum Lesen im Unterricht Lesen in der Schule Kooperationen Lesen im Deutschunterricht Entwicklung einer Lesekultur Unser Partner: 1. Schritt: Diagnose Feststellung der Lesekompetenzstufe 2. Schritt: Individuelle Leseförderung Entwicklung von Lesefertigkeit Entwicklung von Lesestrategien 3. Schritt: systematische Leseförderung Training verschiedener Methoden zur Texterschließung • Lesemotivation wecken durch Lesenächte • Aktionen zum Welttag des Buches • (Vor-)Lesestunden oder Leserunden • Leseecken in Klassenräumen • Raum zum Lesen im Schulgebäude • Buchausstellungen • Ausbildung von Lesepaten • Auszeichnungen (z. B. Recherche-Profi, Viel-Leser) Stadtbibliothek Bremen Siehe Kapitel 2.2.4 Angebote der Stadtbibliothek Bremen Lesen in allen Fächern • systematische Anwendung der erlernten Texterschließungsmethoden • Einbeziehung digitaler Medien • Recherche-Aufgaben Einbeziehung der Eltern • Elternabende zum Thema „Lesen“ • Büchertische am Elternsprechtag • Buchempfehlungen für Eltern • Eltern als Lesepaten • Information über Lesefortschritte • Leseförderpläne für den häuslichen Bereich Die Quelle für dies Lesecurriculum findet sich im Internet unter http://www.bibliothek.schulministerium.nrw.de/bibliothekundschule/leseschulenrw/05_lesecurriculum_aretzstrasse.pdf, zuletzt abgerufen am 22.02.2013. 41
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<strong>Handreichung</strong> zum <strong>Sprachbildung</strong>skonzept – <strong>Sek</strong>undarstufe I<br />
• Männliche Lesevorbilder sind wichtig. Hier sind Projekte wie „Mentor – die Leselernhelfer“<br />
hilfreich und die Erkenntnis, dass ein spielerischer Umgang mit dem Buch<br />
sinnvoll ist (Sport und Lesen bspw.), auch das Projekt „Kicken und lesen“ aus Baden-<br />
Württemberg wurde aufgeführt. Umfangreiche Anregungen gibt es in <strong>Bremen</strong> von<br />
dem gemeinnützigen Verein BremerLeseLust 52 .<br />
• Jungen sollten eine Auswahl von Empfehlungen von Jungen zugänglich gemacht werden.<br />
Der Hinweis einer Lehrerin: „Andere Jungen fanden das Buch … gut, es könnte<br />
dir auch gefallen“ könnte einen anderen Effekt haben, als wenn sie etwas empfiehlt.<br />
Das bedeutet, dass Lehrer, Bibliothekare und Buchhändler informiert sein müssen.<br />
Das Buch „Warum Jungen nicht mehr lesen und wie wir das ändern können“ enthält<br />
eine umfangreiche Literaturliste von Jungen für Jungen.<br />
• Jungen und Mädchen sollten sich Bücher selbst aussuchen können und ihre Auswahl<br />
sollte nicht bewertet werden. Mädchen bevorzugen Bücher mit innerer Handlung,<br />
Jungen mit äußerer Handlung (spannend erzählt, kombiniert mit Sachinteresse, humorvoll<br />
geschrieben). Wichtig ist, dass sie über das Gelesene berichten und man mit<br />
ihnen darüber ins Gespräch kommt.<br />
• Individuelle Leseförderung bedarf eines richtigen Buches, der richtigen Zeit und des<br />
richtigen Ortes. Ein falsches Buch kann z. B. das genaue Gegenteil des Beabsichtigten<br />
bewirken.<br />
Zu bedenken wäre in der Schule auch Folgendes:<br />
• Positive männliche Lesevorbilder können nicht nur von Lehrerinnen als Gäste an die<br />
Schule geholt werden – sie müssen sich vor Ort befinden und greifbar sein. Positive<br />
Lesevorbilder können nur durch die verstärkte Einstellung männlicher Kollegen gewonnen<br />
werden, denen dies „am Herzen liegt“. Es wäre gut, wenn diese Überlegung<br />
Einfluss auf zukünftige Einstellungen in den bremischen Schuldienst hätte.<br />
• Beim Lesetraining müssen geschlechtsspezifische Bedingungen Berücksichtigung finden.<br />
Jungen und Mädchen beim Lesen zu trennen, wäre durchaus sinnvoll (siehe Forderung<br />
des Berner Bibliothekentages im Jahr 2005).<br />
• Das Lesen wird in anderen Ländern wesentlich stärker befördert. In Virginia/USA lesen<br />
die Schüler in den Schulferien bestimmte Bücher und müssen über ihre Schulzeit<br />
hinweg bestimmte Leselisten abarbeiten. Nach den Ferien wird überprüft, ob die<br />
Schüler die (drei) Bücher tatsächlich gelesen haben. Dabei gibt es 1. Pflicht- und 2.<br />
Wahllektüre und die Schüler können in einer dritten Kategorie auch Bücher vorschlagen.<br />
Der Sommer-Leseclub der Stadtbibliothek wäre hier eine solche kurzfristig<br />
umsetzbare Möglichkeit: Drei Bücher müssen (mindestens) gelesen werden und es<br />
gibt ebenso eine Leseüberprüfung, bevor die Schüler ein entsprechendes Zertifikat<br />
erhalten. Vielleicht können sich aber (noch mehr) Schulen entscheiden, das Angebot<br />
verbindlich zu nutzen. Viele Lehrer raten ihren Schülern bereits zur Teilnahme und<br />
berücksichtigen den Erfolg im Lernentwicklungsbericht zum Halbjahreszeugnis.<br />
2.2.3 Lesecurriculum<br />
Im Rahmen einer Fortbildung in der Stadtbibliothek <strong>Bremen</strong> wurde ein beispielhaftes Lesecurriculum<br />
vorgestellt, das die Bereiche „Lesen im Unterricht“, „Lesen in der Schule“ und „Kooperationen“<br />
mit Leben füllt. Es bringt die verschiedenen – in Kapitel 2 bisher aufgeworfenen – Aspekte in<br />
einen systematischen Zusammenhang für die Schule:<br />
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Müller-Walde, Katrin: Warum Jungen nicht mehr lesen und wie wir das ändern können, Campus Verlag, Frankfurt am<br />
Main, 2010, S. 153 ff.<br />
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Siehe http://www.leselust.bremen.de<br />
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