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Handreichung Sprachbildung Sek I (pdf, 1.2 MB) - LIS - Bremen

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<strong>Handreichung</strong> zum <strong>Sprachbildung</strong>skonzept – <strong>Sek</strong>undarstufe I<br />

Bildsprache<br />

Die bildliche Sprache soll Sachverhalte veranschaulichen und erklären: Sie zeigt sich in Fotografien,<br />

Skizzen, Zeichnungen, Grafiken, Diagrammen, gleichnishaften Darstellungen und Analogien.<br />

Fachsprache<br />

Fachsprache ist gekennzeichnet durch eine hohe Dichte an Fachbegriffen sowie durch Satz- und<br />

Textkonstruktionen und wird beispielsweise bei Merksätzen und Definitionen verwendet.<br />

Texte, die in Fachsprache verfasst sind, können von den Lernern erst verstanden werden, wenn<br />

sie viel über das jeweilige Thema wissen, und sollten eher am Ende als am Anfang der Beschäftigung<br />

mit einem Sachverhalt eingesetzt werden.<br />

Bildungssprache<br />

Auch wenn Bildungssprache auf vorwiegend schriftliche Situationen bezogen wird, ist sie zugleich<br />

auch mündlich im Gebrauch. Sie ermöglicht eine vom Situationskontext weitgehend abgelöste<br />

Verständigung und fordert daher auch ein abstrahierendes Sprachdenken. „Auf der normativen<br />

Ebene ist mit Bildungssprache dasjenige Register bezeichnet, dessen Beherrschung von ‚erfolgreichen<br />

Schülerinnen und Schülern’ erwartet wird.“ 13 Die Bildungssprache wird durch Fachsprache,<br />

symbolische Sprache, Unterrichtssprache und Bildsprache spezifiziert. Die Ressourcen für dies<br />

Sprachmittel haben sich über mehrere Jahrhunderte ausgebildet.<br />

Schulerfolg hängt oft wesentlich damit zusammen, welche Erfahrungen Schüler in der Familie und<br />

im vorschulischen Bereich mit dem dekontextualisierten (kontextungebundenen) Gebrauch von<br />

Sprache machen konnten. Da dieser aber im Unterricht und insbesondere im fachlichen Diskurs<br />

von den Schülern erwartet wird, müssen Schüler befähigt werden, Formen des schulischen<br />

Sprachgebrauchs zu entwickeln. Ein bewusster Einsatz der Sprachebenen führt zu einer effektiven<br />

Förderung der Schüler, die noch über wenig Erfahrungen verfügen, ohne dass in heterogenen<br />

Lerngruppen sprachstarke Lernende unterfordert sind.<br />

Prof. Leisen fasst dies folgendermaßen zusammen: „Die Lehrkraft sollte deshalb versuchen, je<br />

nach Unterrichtssituation die jeweils ‚passende’ Darstellungsebene und Darstellungsform einzusetzen.<br />

In diesem Zusammenhang sei Fachlehrern noch einmal dringend ans Herz gelegt, das didaktische<br />

Potenzial des ‚Wechsels der Darstellungsformen’ zu nutzen: Denn die Vielfalt und der<br />

Reichtum an Darstellungsformen im Fachunterricht bieten nicht nur zahlreiche Lerngelegenheiten,<br />

sondern auch einen erheblichen Mehrwert in Form zusätzlicher Chancen zum Lernen. Darstellungsformen<br />

sind Fachmethoden und somit originärer Bestandteil des Faches. Lernern erschließt<br />

sich häufig erst durch den Wechsel zwischen den verschiedenen Darstellungsformen ein<br />

tieferes Verstehen des Stoffes.“ 14<br />

Näheres kann man dem Heft 8 der Reihe „Betrifft: Lehrerausbildung und Schule“ des Bundesarbeitskreises<br />

der Seminar- und Fachleiter/innen e.V. (bak) von Februar 2011 entnehmen. Es steht<br />

auf der Homepage des bak zum Herunterladen zur Verfügung:<br />

http://www.bak-online.de/lvb/index.html (siehe Landesgruppe BERLIN).<br />

Auch das Heft 233 der Reihe „Praxis Deutsch“ vom Mai 2012 befasst sich intensiv mit dem Thema<br />

„Bildungssprache“. Es bezieht zudem punktuell kritische Überlegungen ein.<br />

13<br />

Gogolin, Ingrid; Lange, Imke: Bildungssprache und durchgängige <strong>Sprachbildung</strong>. In: Fürstenau/Gomolla (Hrsg.): Migration<br />

und schulischer Wandel. Wiesbaden: Springer, 2011, S. 111.<br />

14<br />

Betrifft: Lehrerausbildung und Schule, Bundesarbeitskreis der Seminar- und Fachleiter/innen e.V., Heft 8, Februar 2011, S. 8.<br />

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