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Handreichung Sprachbildung Sek I (pdf, 1.2 MB) - LIS - Bremen

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<strong>Handreichung</strong> zum <strong>Sprachbildung</strong>skonzept – <strong>Sek</strong>undarstufe I<br />

2. Die Lehrer diagnostizieren die individuellen sprachlichen Voraussetzungen und Entwicklungsprozesse.<br />

Eine bewusste Planung des Unterrichtes in Bezug auf das Register Bildungssprache erfordert<br />

eine Berücksichtigung der sprachlichen Ressourcen der Schüler. Hilfreich ist eine prozessbegleitende<br />

Dokumentation der anstehenden sprachlichen Lernaufgaben. Das sprachliche Lernen<br />

muss in der Kommunikation zwischen Lehrkräften und Schülern, aber auch von Lehrkräften<br />

untereinander erfolgen. Hilfreich in diesem Zusammenhang ist die Kenntnis familiensprachlicher<br />

Fähigkeiten der Schüler sowie das direkte Gespräch mit Schülern und Eltern.<br />

3. Die Lehrer stellen allgemein- und bildungssprachliche Mittel bereit und modellieren diese.<br />

Sprachliche Kompetenzen in den Bereichen Hören, Lesen, Sprechen und Schreiben bedürfen<br />

einer aktiven Unterstützung und sind nicht als gegeben vorauszusetzen. Der Begriff „Modellieren“<br />

transportiert, dass die Lehrer die jeweiligen notwendigen sprachlichen Mittel dem Entwicklungsstand<br />

der Schüler und dem Unterrichtsgegenstand entsprechend gestalten, und<br />

zwar in Bezug auf<br />

• Aufgabenstellungen,<br />

• Wortschatzarbeit,<br />

• Sprachrezeption (Hören und Lesen) sowie<br />

• Sprachproduktion (mündlich und schriftlich).<br />

4. Die Schüler erhalten viele Gelegenheiten, ihre allgemein- und bildungssprachlichen Fähigkeiten<br />

zu erwerben, aktiv einzusetzen und zu entwickeln.<br />

Im Mittelpunkt stehen hier die Aktivitäten der Schüler. Sie sollen viele Gelegenheiten erhalten,<br />

ihre sprachlichen Fähigkeiten zu entwickeln. Dies können alltagssprachliche Produkte sein<br />

wie private Briefe, schriftlich fixierte Dialoge, Chats, Kommunikation im Internet, in einer SMS<br />

oder im Gespräch per Handy. Auch bildungssprachliche Momente sind nicht allein auf den<br />

schriftlichen Ausdruck beschränkt. Sie können beispielsweise beim Vortrag oder bei formellen<br />

Situationen eingesetzt werden. Daher soll ein sprachförderliches Unterrichtsklima die Bereiche<br />

Hören, Lesen, Sprechen und Schreiben „mitdenken“.<br />

5. Die Lehrer unterstützen die Schüler in ihren individuellen <strong>Sprachbildung</strong>sprozessen.<br />

Ausgehend von der Diagnose individueller sprachlicher Voraussetzungen geht es um die sich<br />

anschließende Unterstützung der <strong>Sprachbildung</strong>sprozesse. Binnendifferenzierende Aufgaben<br />

stellen sicher, dass inhaltliche Anforderungen bewältigt werden können, ohne dass die Bearbeitung<br />

an den sprachlichen Anforderungen scheitert. Auch sollen sprachliche Hilfsmittel bereitgestellt<br />

werden, aus denen die Schüler auswählen, welche sie wann nutzen wollen, um<br />

sich Inhalte anzueignen und diese anschließend angemessen zu präsentieren.<br />

6. Die Lehrer und die Schüler überprüfen und bewerten die Ergebnisse der sprachlichen Bildung.<br />

Konstruktive Rückmeldungen ermöglichen Korrekturen. Den Schülern wird ermöglicht, aus<br />

Fehlern zu lernen und ein positives Selbstbild als erfolgreiche Lerner zu entwickeln. Den Lehrern<br />

wird ermöglicht, Fehler als Meilensteine auf dem Weg der Entwicklung ihrer Schüler zu<br />

sehen.<br />

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