Handreichung Sprachbildung P (pdf, 2.7 MB) - LIS - Bremen
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Sie können selbst einmal überlegen, welche Informationen im Beispiel sprachlich<br />
gegeben werden müssen, und einen alternativen Aufgabentext entwickeln. Wir haben<br />
eine Textalternative im Anhang (A III.) dokumentiert. 44<br />
Eine letzte Anmerkung: Zum Entschlüsseln von Texten gehört stets der Abgleich mit<br />
dem eigenen vorhandenen Weltwissen. Die Lösung mit einer ungewöhnlich geringen<br />
Gesamtzahl von Besuchern – bei einem Schultheater wären sicher alle unzufrieden<br />
mit so wenigen Zuschauern – kann ein nachdenkliches Kind aufgrund seiner<br />
Erfahrungen an seinem mathematisch richtigen Ergebnis zweifeln lassen (Plausibilitätserwartung:<br />
Größenordnungen). 45<br />
Meta-textliche Sprachkompetenz<br />
Ein weiteres Beispiel dafür, dass oft auch meta‐textliche Sprachkompetenz beim<br />
Verstehen von Texten und vor allem bei der Kommunikation über Texte bedeutsam<br />
ist, ist die Fachsprache, die zu einem literarischen Text gehört: bei Gedichten zum<br />
Beispiel Klang, Reim, Rhythmus, bei (fast) allen Texten Autor und Titel (Überschrift),<br />
Absatz usw. 46<br />
Wir haben zu Beginn festgestellt, dass die Fähigkeit zur Lesekommunikation eine<br />
wichtige Teildimension von Lesekompetenz darstellt. Dies leitet direkt über in den<br />
nächsten Schwerpunkt dieser <strong>Handreichung</strong>: Fach‐ und sprachsituative bzw. bildungssprachliche<br />
Redemittel – und nicht nur als Wortbausteine sondern auch in<br />
größeren hypotaktischen Satzstrukturen wie etwa bei Begründungen (…, weil…),<br />
Beobachtungen (…, wie/dass…) etc. – müssen gezielt aufgebaut werden. Wir erinnern<br />
uns: Bildungssprachliche Kompetenz bedeutet auch: Sprechen in und Verstehen<br />
von ganzen Sätzen und komplexeren Satzgefügen.<br />
44 Anhang, A III.<br />
45 Bei Schultheateraufführungen an einer städtischen Grundschule sind sicher Besucherzahlen<br />
wirklichkeitsnäher, die mindestens im Faktor 5 bis 10 größer sind.<br />
46 vgl. Wortspeicher „Buch-Wörter“, S. 67<br />
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