Handreichung Sprachbildung P (pdf, 2.7 MB) - LIS - Bremen
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schichte betrachtet, dann muss natürlich der nötige mathematische Fachwortschatz wie addieren, teilen, die Summe usw. für das Kind verfügbar und operationalisierbar sein. Wortspeicher werden oft am besten während der Arbeit am Thema zusammen mit den Kinder angelegt (welche Wörter fallen uns auf, sind schwierig, wichtig für unser Thema?). Dennoch ist es sinnvoll als Unterrichtende vorab Modelle/ Erwartungshorizonte zu potenziellen Inhalten des Wortspeichers zu entwickeln. Wichtige Indikatoren für potenzielle Schwierigkeiten bietet der zuvor vorgestellte ► Checkbogen zu bildungssprachlichen Hürden (Anhang A I.) in Texten. Allgemein sind folgende Beobachtungen und Überlegungen wichtig: • Welche expliziten Fachwörter sind für das Thema wichtig bzw. im Text enthalten? • Welche Wörter werden anders als im alltäglichen Kontext verwendet (Polyseme und Homonyme)? • Welche spezifischen sprachlichen Mittel (Redemittel) werden für die Kommunikation zum Thema benötigt (z.B. Ortsangaben, Vergleiche, Konditionalkonstruktionen)? • Gibt es einen themenimmanenten Metawortschatz (z.B. der Fachwortschatz zu Gedichten wie Vers, Reim, Klang, Strophe etc. bei der Arbeit mit Frühlingsgedichten, der Wortschatz der Rahmenhandlung bei einem Mathematikkrimi und die Rahmensituation bei einer „eingekleideten“ Aufgabe)? • … 62
Was leisten Wortspeicher? Wichtig dabei ist: Klassen‐Wortspeicher stellen einen themenrelevanten Fachwortschatz zur Verfügung – im wahrsten Sinn des Wortes. Sie müssen im Lernraum so platziert werden, dass sie für die Kinder jederzeit nutzbar sind. Sie leisten dann als differenzierende Hilfe einen wichtigen Beitrag zum Aufbau von Bildungssprache, weil sie den Kindern helfen, Fachbegriffe und themenrelevante Redemittel aufzubauen und nutzen zu können. Sprachentwicklung ist Denkentwicklung: Nur wenn Kinder Sachverhalte für sich sprachlich ordnen und auch aktiv verbalisieren können, können sie eine Klarheit in der Sache entwickeln. Wortspeicher geben Kindern das Wort. Wortspeicher „wirken“ jedoch nie für sich allein. Sie müssen stets mit ► handlungsund produktionsorientierten Lernangeboten und –arrangements (vgl. S. 24ff) verknüpft werden, die den Kindern ermöglichen, die spezifischen Wörter und Redemittel in unterschiedlichen Kontexten intensiv zu erproben und anzuwenden, auch in der individuellen Arbeit mit ► Freiarbeitsmaterialien und Lernspielen (vgl. S. 19ff), im Unterrichtsgespräch, bei der kooperativen Bearbeitung von Aufträgen, mit Präsentationen (Lernszenarien) etc. Und: Kinder können selbstverständlich auch individuelle Wortspeicher anlegen. 63
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Was leisten Wortspeicher?<br />
Wichtig dabei ist: Klassen‐Wortspeicher stellen einen themenrelevanten Fachwortschatz<br />
zur Verfügung – im wahrsten Sinn des Wortes. Sie müssen im Lernraum so<br />
platziert werden, dass sie für die Kinder jederzeit nutzbar sind. Sie leisten dann als<br />
differenzierende Hilfe einen wichtigen Beitrag zum Aufbau von Bildungssprache,<br />
weil sie den Kindern helfen, Fachbegriffe und themenrelevante Redemittel aufzubauen<br />
und nutzen zu können. Sprachentwicklung ist Denkentwicklung: Nur wenn<br />
Kinder Sachverhalte für sich sprachlich ordnen und auch aktiv verbalisieren können,<br />
können sie eine Klarheit in der Sache entwickeln. Wortspeicher geben Kindern das<br />
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Wortspeicher „wirken“ jedoch nie für sich allein. Sie müssen stets mit ► handlungsund<br />
produktionsorientierten Lernangeboten und –arrangements (vgl. S. 24ff) verknüpft<br />
werden, die den Kindern ermöglichen, die spezifischen Wörter und Redemittel<br />
in unterschiedlichen Kontexten intensiv zu erproben und anzuwenden, auch in<br />
der individuellen Arbeit mit ► Freiarbeitsmaterialien und Lernspielen (vgl. S. 19ff),<br />
im Unterrichtsgespräch, bei der kooperativen Bearbeitung von Aufträgen, mit Präsentationen<br />
(Lernszenarien) etc. Und: Kinder können selbstverständlich auch individuelle<br />
Wortspeicher anlegen.<br />
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