Handreichung Sprachbildung P (pdf, 2.7 MB) - LIS - Bremen
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Einleitung<br />
Diese <strong>Handreichung</strong> ergänzt das <strong>Sprachbildung</strong>skonzept der Senatorin für Bildung und<br />
Wissenschaft und konkretisiert es mit Beispielen.<br />
Da sich Spracherwerbsprozesse nach derzeitigen Erkenntnissen im Elementar‐ und<br />
Grundschulalter in wesentlichen Abläufen und Parametern vom späteren Spracherwerb<br />
unterscheiden 1 , richtet sich dieser Teil der <strong>Handreichung</strong> vor allem an Grundschullehrerinnen<br />
und ‐lehrer sowie Elementarpädagoginnen und ‐pädagogen. Dennoch<br />
sind die hier vorgestellten und besprochenen Techniken und Strategien durchaus<br />
oft geeignet zur Unterstützung unterrichtlicher Prozesse in der Sekundarstufe insbesondere<br />
auch mit Blick auf inklusive Lernsituationen. Im Sinne einer durchgängigen<br />
<strong>Sprachbildung</strong> knüpft diese <strong>Handreichung</strong> deshalb an die <strong>Sprachbildung</strong>sarbeit im<br />
Elementarbereich an und bereitet auf die Arbeit in den weiterführenden Schulen vor.<br />
Ein Schwerpunkt wird auf das Verstehen von Texten gelegt. Das Verstehen von Texten<br />
– auch von solchen, die Kinder zunächst vornehmlich nur hören – ist ein entscheidender<br />
Schlüssel beim Bildungserwerb und für den Bildungserfolg in allen Lernbereichen<br />
und Fächern ► <strong>Sprachbildung</strong>skonzept S. 6ff. Und vor allem hier bildet sich Bildungssprache<br />
ab, die sich in wesentlichen Merkmalen von Alltagssprache unterscheidet ►<br />
<strong>Sprachbildung</strong>skonzept S. 5. Diese Unterscheidung ist deshalb so wichtig, weil einsprachig<br />
oder mehrsprachig aufwachsende Kinder sehr wohl über eine altersgemäße<br />
umgangssprachliche Kompetenz verfügen können und dennoch dort, wo auch spezifisch<br />
bildungssprachliche Strukturen zum Verstehen benötigt werden (Wortschatz<br />
ebenso wie syntaktische Mittel), schnell den Anschluss verlieren 2 . Und: auch die im<br />
1 vgl. z.B. Prof. Dr. Doreen Bryant: Lokalisierungsausdrücke im Erst- und Zweitspracherwerb:<br />
typologische, ontogenetische und kognitionspsychologische Überlegungen zur Sprachförderung<br />
in DaZ. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren, Reihe: Thema Sprache - Wissenschaft<br />
für den Unterricht, Band 2. 2012 und Doreen Bryant: Die Verarbeitung ambiger Koordinationen<br />
bei Kindern und Erwachsenen. In: Tabea Becker und Corinna Peschel (Hrsg.):<br />
Gesteuerter und ungesteuerter Grammatikerwerb. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren<br />
2006, S.128–153<br />
2 vgl. z.B. Gogolin, Ingrid/ Michel, Ute: Kooperation und Vernetzung - eine Dimension "Durchgängiger<br />
<strong>Sprachbildung</strong>". In: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung. Jg. 5, 2010, Nr. 4<br />
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