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Handreichung Sprachbildung P (pdf, 2.7 MB) - LIS - Bremen

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Sprache in Arbeitstexten<br />

Erkennen von bildungs- und fachsprachlichen Besonderheiten, insbesondere in Arbeitstexten<br />

und Arbeitsaufträgen<br />

Wenn Kinder in einem inklusiven Unterricht möglichst günstige Chancen zur individuellen<br />

Kompetenzentwicklung vorfinden sollen, muss im Unterrichtsalltag routiniert<br />

werden, dass die Unterrichtsinhalte und die Kommunikationswege systematisch auf<br />

Stolpersteine hin überprüft werden. Wir wollen uns hier – wie im folgenden Teil, in<br />

dem es um Lernmittel, Techniken und Strategien geht – vor allem auf Hürden konzentrieren,<br />

die Kinder in Arbeits‐ und Fachtexten vorfinden.<br />

Zu bedenken ist dabei, dass Sprachunterricht in der Grundschule, auch solcher, der im<br />

Fachunterricht stattfindet, immer mehrere Dimensionen hat. Kinder erwerben in der<br />

Regel erst in der Schule die Kompetenzen, die nötig sind, Texte auf Informationen und<br />

Anweisungen hin sinngestaltend zu lesen. Diese Kompetenzen müssen in jedem Unterricht<br />

routiniert werden. Übung macht den Meister/die Meisterin. Das gilt vor allem<br />

auch für eine entwickelte Lesekompetenz. Vor jeder weiteren Analyse ist wichtig festzuhalten,<br />

dass Lesekompetenz fachwissenschaftlich weiter gefasst ist als die Fähigkeit,<br />

Informationen aus Texten zu entnehmen und zu bewerten (wie dies die großen internationalen<br />

Vergleichsstudien wie IGLU und PISA tun). Lesekompetenz in einem nachhaltigen,<br />

umfassenden Sinn beinhaltet neben der kognitiven weitere Dimensionen<br />

wie die der (Lese‐) Motivation, Emotion, Kreativität, Imagination und Kommunikation<br />

18 . Dies gilt auch für Fachtexte. Und hier liegt ein Grund für die genderspezifisch<br />

unterschiedlich ausgeprägten Lesekompetenzen von Jungen und Mädchen: Gelingt es<br />

dem Kind nicht, eine „Belohnungserwartung“ in Bezug auf einen Text aufzubauen o‐<br />

der ist gar die Motivation, Texte zu lesen, generell gebrochen, scheitert auch jeder<br />

weiterführende Leseprozess. Nicht nur der spezifische Deutschunterricht muss deshalb<br />

Lerngelegenheiten und –angebote zur Verfügung stellen, die alle zuvor benannten<br />

Dimensionen von Lesekompetenz berücksichtigen.<br />

18 vgl. z.B. Horst Bartnitzky: Lesekompetenz – Was ist das und wie fördert man sie? In: Arbeitskreis<br />

Grundschule e.V. (Hrsg.): Lesekompetenz. Frankfurt/M., 2006<br />

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