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Stadtfeld, Tobias (2013) - Sprachwissenschaftliches Institut - Ruhr ...

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28 Kapitel 3: Erste Annotationsiteration<br />

auch welche Testumgebungen und Zählbarkeitsklassen er definiert, betrachten wir im<br />

folgenden Abschnitt im Detail. Im Anschluss daran werden die definierten<br />

Testumgebungen und Zählbarkeitsklassen auf das Deutsche übertragen und<br />

schlussendlich dargestellt, wie sie im Annotationsprozess auf 10.000 Substantive des<br />

Deutschen angewandt werden.<br />

Den Ergebnissen dieses ersten prototypischen Annotationsprozesses wenden wir<br />

uns am Ende dieses Kapitels zu, ebenso wie einer Analyse der aufgetretenen<br />

Probleme und den daraus resultierenden Fragestellungen.<br />

3.2 Bestimmung der lexikalischen Zählbarkeit nach Allan<br />

Allans (1980) Sichtweise auf die Zählbarkeit von Substantiven folgt der bereits<br />

beschriebenen Kombination der kontextuellen und konzeptuell/semantischen<br />

Sichtweise. Wie bereits gezeigt, kann ein großer Anteil von Substantiven sowohl<br />

zählbar als auch nicht-zählbar verwendet werden, was wiederum der ja/nein<br />

Entscheidung für Zählbarkeit von Substantiven, wie in der ontologischen oder<br />

konzeptuellen Sichtweise dargestellt, widerspricht. Allans Ansicht nach ist<br />

Zählbarkeit primär ein Merkmal des Kontextes und somit entscheidet die Syntax 19<br />

über die Zählbarkeit eines Substantivs. Jedoch räumt Allan auch ein, dass Substantive<br />

eine bevorzugte Zählbarkeit (countability preference) aufweisen können. Eine solch<br />

präferierte Zählbarkeit kann einer lexikalischen Zählbarkeit gleichgesetzt werden, die<br />

bei vorhandenen Kontextinformationen aber überschrieben werden kann.<br />

Insbesondere gewinnt diese lexikalische Zählbarkeit also an Bedeutung, wenn ein<br />

gegebener Kontext sich neutral in Bezug auf die Zählbarkeit verhält.<br />

Um diese lexikalische Zählbarkeit genauer zu bestimmen, hat Allan im Verlauf<br />

seiner Arbeit acht Zählbarkeitsklassen für Substantive des Englischen identifiziert<br />

und liefert eine Reihe von Tests, mit deren Hilfe ein Substantiv einer dieser Klassen<br />

zugeordnet werden kann.<br />

Tabelle 1 gibt hierzu einen ersten Überblick über die acht definierten<br />

Zählbarkeitsklassen und die fünf angewendeten Testumgebungen. Ein „+“ markiert<br />

hierbei die grammatikalische Zulässigkeit des Substantivs in der Testumgebung.<br />

Lediglich beim All + N-Test markiert ein „+“ das Nichtbestehen des Tests.<br />

19 Die Semantik des Kontextes wird von Allan vernachlässigt. Von anderen Vertretern der kontextuellen Sichtweise (u. a.<br />

Pelletier, 1975) wird diese jedoch verstärkt mitberücksichtigt.

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