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Stadtfeld, Tobias (2013) - Sprachwissenschaftliches Institut - Ruhr ...

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26 Kapitel 2: Was ist Zählbarkeit?<br />

Dennoch kann die kontextuelle Sichtweise nicht vollständig ignoriert werden. So<br />

bietet die konzeptuelle Sichtweise zwar den Vorteil einer präferierten Zählbarkeit, die<br />

somit auch ohne konkret gegebenen Kontext Gültigkeit besitzt, jedoch kann diese<br />

durch einen entsprechenden Kontext auch „überschrieben“ werden. Den Fragen,<br />

wann diese Manipulation der lexikalischen (oder konzeptuellen) Zählbarkeit auftreten<br />

kann und welche Restriktionen hierbei zu beachten sind, ist ein Großteil des vierten<br />

Kapitels dieser Arbeit gewidmet.<br />

Allan (1980) und Joosten (2003), wie auch zahlreiche weitere Autoren, offerieren<br />

letztlich eine Kombination der kontextuellen und der konzeptuellen/lexikalisierten<br />

Sichtweise. Diesem Ansatz werde auch ich folgen. Jedoch liegt der Fokus dieser<br />

Arbeit nicht nur auf der Beschreibung der Wechselwirkung beider Sichtweisen,<br />

sondern fokussiert vielmehr die Voraussetzungen, die geschaffen werden müssen, um<br />

die lexikalisierte Zählbarkeit eines Substantivs überhaupt bestimmen zu können.<br />

Denn wenn eine Wechselwirkung beider Sichtweisen als grundsätzlich gegeben<br />

angenommen wird, ergibt sich das Problem, dass diese Wechselwirkung auch<br />

während der Annotation eben jener lexikalischen Zählbarkeit vorherrscht. Ein Aspekt,<br />

der besonders in der ersten Annotationsiteration im nachfolgenden Kapitel zutage<br />

tritt.<br />

Bevor somit die Bestimmung der lexikalischen Zählbarkeit deutscher Substantive<br />

in den Fokus rücken kann, muss zunächst auch der Einfluss des Kontextes<br />

ausführlich untersucht werden, um diesen während der Annotation eben jener<br />

lexikalischen Zählbarkeit weitestgehend ausschalten zu können.<br />

Wie die zwei unterschiedlichen Sichtweisen zur Zählbarkeit zu kombinieren sind,<br />

wo Hürden und Stolpersteine warten und welche Evidenz es für die Bevorzugung<br />

einer der beiden Sichtweisen gegenüber der anderen gibt, werde ich im Speziellen in<br />

Kapitel 4 diskutieren.<br />

Zuvor jedoch werde ich im nächsten Kapitel die von Allan (1980) genutzen Tests<br />

zur Bestimmung der bevorzugten, d. h. lexikalischen, Zählbarkeit englischer<br />

Substantive einem Praxistest unterziehen. Die allgemeine Praxistauglichkeit von<br />

Kriterien zur Bestimmung von für die Zählbarkeit relevanten Merkmalen von<br />

Substantiven hat hierbei eine nicht zu vernachlässigende Relevanz. Nur systematisch<br />

und eindeutig anzuwendende Testumgebungen eignen sich im größeren Maßstab zum<br />

Aufbau eines Lexikons mit Zählbarkeitsinformationen von Substantiven. Ein<br />

Anspruch, der wie ich zeigen werde, nicht nur aufgrund des Einflusses des Kontextes<br />

nicht immer leicht zu erfüllen ist.

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