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Stadtfeld, Tobias (2013) - Sprachwissenschaftliches Institut - Ruhr ...

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6.4: Beispielannotationen und Problemfälle 175<br />

Die Häufigkeit, mit der entsprechende Substantive in natürlichsprachlichen Korpora<br />

mit einem indefiniten Artikel zu beobachten sind, liegt deutlich unter der Häufigkeit<br />

von zählbaren Substantiven (Klasse I) bzw. zählbaren Lesarten von Klasse-III-<br />

Substantiven im Kontext eines indefiniten Artikels. Ferner legen die weiteren Daten<br />

nahe, dass die wenigen nicht-zählbaren Substantive im Kontext eines indefiniten<br />

Artikels hierfür die Etablierung einer semantischen Eigenschaft benötigen, um die<br />

vom Artikel geforderte Instanziierung zu ermöglichen.<br />

Die Verteilung der Vorkommen der einzelnen Zählbarkeitsklassen mit einem<br />

indefiniten Artikel spricht des Weiteren generell für eine in weiten Teilen korrekte<br />

händische Klassifikation eben jener Zählbarkeitsklassen.<br />

Ich möchte nun die quantitative Analyse der annotierten Substantive beenden,<br />

diese wird in Kapitel 7 im Rahmen der automatischen Klassifikation wieder<br />

aufgenommen, und mich stattdessen einer detaillierten Betrachtung konkreter<br />

Beispielannotationen sowie einigen dabei auftretenden Problemfällen während der<br />

Annotation zuwenden.<br />

6.4 Beispielannotationen und Problemfälle<br />

Die bisher gezeigten quantitativen Beobachtungen über die 960 klassifizierten<br />

Substantive bieten nur wenige Informationen, die unmittelbar die Klassifikation<br />

weiterer bisher unbekannter Substantive verbessern könnten.<br />

Womöglich erscheint es zunächst durchaus sinnvoll, quantitative Beobachtungen<br />

über das Singular- zu Gesamtvorkommen oder das Vorkommen mit einem indefiniten<br />

Artikel eines Substantivs in die Entscheidungsfindung bezüglich der<br />

Zählbarkeitsklasse mit einzubeziehen. Allerdings können statistische Beobachtungen<br />

die Anwendung der definierten Testumgebungen niemals vollständig ersetzen<br />

sondern lediglich einen Annotator in seiner Entscheidungsfindung unterstützen. 85<br />

Ich möchte daher in diesem Abschnitt reale Beispiele, wie sie in der zweiten<br />

Annotationsiteration auftraten, in von mir beispielhaften Testumgebungen<br />

diskutieren. Dies hat zum einen zum Ziel, eine Dokumentation prototypischer<br />

Annotationen für zukünftige Klassifizierungen zu liefern, aber natürlich auch hierbei<br />

auftretende Probleme herauszustellen.<br />

Insbesondere die Menge nominalisierter Substantive, generell sehr frequent in der<br />

deutschen Sprache anzutreffen, stellen sich teilweise als schwierig zu klassifizierende<br />

Substantive heraus und sollen daher vermehrt Aufmerksamkeit erhalten.<br />

Tabelle 17 nennt zunächst einige konkret beobachtete Substantive für die<br />

jeweiligen Zählbarkeitsklassen aus der zweiten Annotationsiteration, um erneut einen<br />

85 Zumindest wenn gewisse Qualitätsansprüche an das zu erstellende Zählbarkeitslexikon gestellt werden. Für eine automatisierte<br />

Zählbarkeitsklassifikation sind die genannten Merkmale naturgemäß sehr gute Indikatoren für die jeweilige Zählbarkeit eines<br />

Substantivs. Siehe hierzu auch Kapitel 7.

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