|Skandinavien| - LimeSim
|Skandinavien| - LimeSim
|Skandinavien| - LimeSim
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
FietsPad.De – Winterreise 2 - Skandinavien<br />
meinen Hintern. Als ich dann wieder einmal im Schnee sitze und die nächste Abfahrt grübelnd<br />
betrachte, kommt ein Motorschlitten von dort hochgerast und bleibt hinter mir stehen. Die nette<br />
Schwedin plappert mich im typisch schwedischen Singsang an. Da ich offensichtlich nichts verstehe,<br />
steigt sie ab und kommt zu mir. Ich frage sie, ob sie Englisch spricht und daraufhin sagt sie mir, dass<br />
sie mich nur wissen lassen wollte, dass für den Fall weiterer Motorschlitten am Rand der Piste bleiben<br />
solle. Wo ich denn hinwolle, fragt sie mich.<br />
"Nach Riksgränsen. Das heißt, ich versuche es..."<br />
Ich versuche ihr die dumme Stellung zu erklären, warum ich hier so im Schnee liege. So dumme<br />
"Greenhorns" wie mich scheint sie wohl gewohnt zu sein und sie hilft mir geduldig beim Abschnallen<br />
der Skier. Die nächsten 50 Meter wären sehr steil, danach könne ich die Skier wieder anschnallen.<br />
Und wieder kommt ein Motorschlitten angerast. Dieses Mal mit zwei ihrer Kollegen, die mich ebenfalls<br />
auch Schwedisch voll trällern. Sie wären gerade dabei, die Pisten und Lifte hier für die Saison<br />
vorzubereiten - daher auch der hohe Verkehr hier. Nun, jetzt haben sie wenigstens ein<br />
Gesprächsthema für ihre nächste Pause: Sicher den dummen "Möchtegern-Skifahrer aus<br />
Deutschland, der sich so komisch im Schnee verkrallt hat. Als ich die Skier endlich ab habe, sagt sie<br />
mir noch, dass das auch keine Downhill-Skier wären, sondern irgendein Mischmasch. Aha! Dann kann<br />
ich wenigstens die Schuld für mein schlechtes Fahren auf die Skier schieben!<br />
Und somit muss mein Hosenboden noch einige Rutschfahrten aushalten, bevor ich endlich in<br />
Riksgränsen angekommen bin. Dieser Ort ist zwar schon größer als Katterjåkk, doch auch hier werde<br />
ich überall mit Schildern darauf hingewiesen, dass Hotels usw. erst ab dem 14 Februar geöffnet<br />
werden. Ich frage jemanden, ob es hier eine Möglichkeit gibt, Briefmarken zu kaufen. "Maybe", lässt er<br />
mich wissen und führt mich durch das eigentlich geschlossene Hotel zu einem kleinen Supermarkt. Ich<br />
darf dort abgesehen von den Briefmarken sogar ein paar von den Lebensmitteln kaufen, die bereits im<br />
Regal liegen! Vor dem Hotel entdecke ich dann auch einen von einem Husky "bewachten"<br />
Briefkasten. Ich schaue schon den ganzen Tag neidisch auf die Fahrer der Motorschlitten, die sich<br />
hier so einfach durch die Landschaft bewegen können. An den drei vor dem Supermarkt stehenden<br />
Schlitten stecken sogar noch die Schlüssel. Hmpf, da muss man eben doch der Versuchung<br />
widerstehen... Im Übrigen scheint man es hier mit der Misstrauen hier nicht so wie woanders zu<br />
übertreiben, was das freundliche Bild von den Menschen hier nur verstärkt.<br />
Total happy mache ich mich auf den Rückweg. Auf dem Wanderweg Riksgränsen nach Katterjåkk<br />
kommen meine Langlaufskier endlich zur Geltung. Und ich komme auf der geraden Strecke<br />
verhältnismäßig gut vorwärts. Nach langer Fahrt komme ich schließlich entkräftet und überhitzt in<br />
Katterjåkk an. Die Sonne ist bereits wieder untergegangen. So einen schweren Weg zur Post hatte ich<br />
noch nie...<br />
- 15 -