|Skandinavien| - LimeSim

FietsPad.De – Winterreise 2 - Skandinavien
Tag 4: Katterjåkk und die Suche nach dem gelben Kasten
Heute Nacht hatte ich wieder den Traum, den ich fast auf jeder Reise einmal bekomme. Aus
irgendeinem Grund kehre ich wieder frühzeitig nach Hause zurück, bin dann todunglücklich über die
frühe Rückkehr und merke dann erst, dass an eine Rückkehr in den weit entfernten Urlaubsort kaum
zu denken ist. Irgendwann wache ich dann auf und bemerke mit Erleichterung, dass ich nicht zu
Hause, sondern noch auf Reise bin. Seltsam. Diesen Traum bekomme ich normalerweise immer
dann, wenn die Strapazen einer Reise zu groß werden und ich immer an das gemütliche zu Hause
denken muss. Dadurch wird mir erst bewusst, dass eine verfrühte Rückkehr kaum die Lösung sein
kann. Dieses Mal muss es mehr mit meinem Unterbewusstsein zu tun gehabt haben. Noch nie war ich
auf einer Reise in einem so kleinen und trotz Bahnanschluss so einsam gelegenen Dorf ohne
Einkaufsmöglichkeit.
Nach einer wunderbar warmen Dusche bin ich wieder fit und mache mir ein provisorisches Frühstück
aus aufgewärmter Milch und dareingeworfenen Stückchen einer Schokoladentafel. Der Besitzer der
Turiststation hat mir bereits gestern angeboten, mir seine Skier auszuleihen, nachdem er meine Frage
nach einem Skiverleih hier im Ort nur verneinen konnte. Er drückt mir seine Skistiefel in die Hände
und fragt, ob sie passen. Oh Wunder! Sie passen! Eine wahre Seltenheit bei mir. Er hilft mir noch beim
Anschnallen der Skier und sagt mir mit einem Fingerzeig, dass ich es doch auf dem Hügel dort
versuchen soll. Dann überlässt er mich meinem Schicksaal als ungelernten Ski-Laien. Der "Hügel" ist
ja auch nur "läppische" 902 Meter hoch und dahinter beginnt Norwegen. Schon meine erste "Abfahrt"
in den Tunnel unter den Schienen durch stellt sich als sehr schwierig heraus. Als totaler Laie, der noch
nie auf Skiern gestanden hat, muss ich dabei ein lustiges Bild abgeben. Danach versuche ich mich auf
den besagten Hügel hochzukämpfen - mit angeschnallten Skiern. Dumm nur, dass auf einen Rutsch
vorwärts zwei Rutsche zurück folgen. Widerwillig schnalle ich die mühsam angelegten Skier wieder
ab, nehme sie auf die Schulter, und laufe zu Fuß nach oben. Immer am Lift entlang geht es weiter.
Der Lift ist zwar angeschaltet, bietet aber keine Möglichkeit, um sich festzuhaken. Mit dem
Stromverbrauch nimmt man es hier im Norden sowieso nicht so eng.
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