27.04.2014 Aufrufe

Bericht (pdf) - Liechtenstein-Institut, Bendern

Bericht (pdf) - Liechtenstein-Institut, Bendern

Bericht (pdf) - Liechtenstein-Institut, Bendern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ordensangehörigen vorbehaltenen Bereich, den das Ordensmitglied nur mit vorheriger Erlaubnis<br />

seines Oberen verlässt. Außenstehende dürfen diesen Bereich nur unter bestimmten<br />

Voraussetzungen zeitweilig betreten (etwa, wenn es sich um Ordensanwärter, Ärzte oder<br />

Handwerker handelt). Dieser Teil des Klosters dient als Ort des Rückzugs und der Besinnung<br />

für die Ordensmitglieder.<br />

Im Unterschied zu den<br />

Kapuzinern sind die Kapuzinerinn<br />

als Nonnenkonvente<br />

rechtlich autonom<br />

und keiner Ordensprovinz<br />

zugeordnet, Als<br />

Franziskusorden gehört<br />

das Kloster zum Typus<br />

der Bettelorden. Die Männer<br />

und Frauen, die diesen<br />

Orden angehören, orientieren<br />

sich an der Lebensweise<br />

und an den Idealen des<br />

Franziskus von Assisi Kapuzinerinnenkloster Maria Hilf in Altstätten<br />

(1181/82-1226). Ihr äusseres,<br />

gemeinsames Zeichen ist der Strickgürtel, versehen mit drei Knoten (Symbole für die<br />

Gelübde der Armut, Keuschheit und des Gehorsams).<br />

Die Klosterchronik erzählt von einer Schwesterngemeinschaft, die schon im 13. Jahrhundert<br />

hier lebte. Es waren sogenannte Beginen, Frauen einer damals in Europa sehr verbreiteten<br />

Bewegung. Nach den Unruhen während der Reformation kam es zu einer geistigen Neuorientierung,<br />

in deren Folge aus dem franziskanischen Terziarinnenkloster ein Kapuzinerinnenkloster<br />

wurde.<br />

Damit kam zur strengen Armut, wie sie der heilige Franziskus forderte, die Kontemplation,<br />

die Betrachtung, hinzu. 1734 folgte zudem noch die Einführung einer Klausur. Zwei Jahre<br />

später verpflichteten sich die Schwestern ausserdem zur unaufhörlichen Anbetung Gottes, die<br />

heute noch besteht.<br />

Die Frauen von Maria Hilf entschieden sich 1838 zu einem ersten grossen Richtungswechsel:<br />

Die Schwestern unterrichteten nach und nach alle Mädchen von «Katholisch Altstätten», und<br />

bald kamen auch auswärtige Mädchen hinzu. Nach 1962 wurde der Schulbetrieb reduziert<br />

und 1973 ganz aufgegeben.<br />

15 Kapuzinerinnenklöster, die unter dem Visitationsrecht eines Kapuzinerprovinzialministers<br />

oder eines Diözesanbischofs stehen, sind seit 1958 in der Föderation St. Klara vereinigt<br />

(Höchststand 1965 573 Schwestern; 2006 185 Schwestern): Altdorf (UR), Altstätten (SG),<br />

Appenzell, Jakobsbad, Gerlisberg (Gem. Luzern), Gubel, Wonnenstein, Grimmenstein (AI),<br />

Notkersegg, Montorge, Solothurn, Stans, Tübach, Wattwil und Zug.<br />

1888 zählte das Kloster 53 Schwestern. Es hatte keinen Platz mehr für Neueintritte. Die damalige<br />

Oberin, Schwester Maria Bernarda Bütler (1848-1924), zog ihre Konsequenzen. Um<br />

Platz zu machen verliess sie zusammen mit sechs weiteren Schwestern die Klostergemeinschaft.<br />

21 Jahre hatte sie dort gelebt. Ihr Weg führte sie weiter nach Ecuador. 1895 ging sie<br />

97

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!