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Bericht (pdf) - Liechtenstein-Institut, Bendern

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Ein vielversprechender Ansatz zur Analyse von kollektiven Glaubensformen entwickelte Danièle<br />

Hervieu-Léger mit ihrer Typologie verschiedener Verfahren der Glaubensvalidation<br />

(2004). Sie unterscheidet vier Formen der Validierung persönlicher Glaubensüberzeugungen.<br />

Im Verfahren der Glaubens-Auto-Validation gesteht das Subjekt niemand anderem ausser<br />

sich selbst die Fähigkeit zu, die Wahrheit seines Glaubens zu beurteilen. Wechselseitige<br />

Glaubens-Validation geschieht im Austausch individueller Erfahrungen und Überzeugungen<br />

mit anderen.<br />

Validierung persönlicher religiöser Einstellung<br />

VALIDATIONSVERFAHREN VALIDATIONSINSTANZ VALIDATIONSKRITERIEN<br />

<strong>Institut</strong>ionell<br />

Die herrschende institutionelle<br />

Konformität<br />

Autorität<br />

Gemeinschaftlich Die Gruppe als solche Kohärenz<br />

Wechselseitig Der Andere Authentizität<br />

Autovalidation Das Individuum selbst Subjektive Gewissheit<br />

In der gemeinschaftlichen Glaubens-Validation beweist der Zusammenhalt der Gemeinschaft<br />

für den einzelnen die Wahrheit des gemeinsamen Glaubens. Die Gemeinschaft als solche<br />

stellt die Legitimationsinstanz dar. In diesem Fall ist die Verhaltenskohärenz eines jeden Mitgliedes<br />

im Hinblick auf die Normen, Ziele und im weiteren Sinn auf den Bezug zur Welt, wie<br />

sie von der Gruppe festgelegt wurden, das Hauptkriterium für die Wahrheit des miteinander<br />

geteilten Glaubens. Die Menschen verbindet eine persönliche Zustimmung zu den von allen<br />

geteilten Glaubensüberzeugung.<br />

Im Falle der institutionellen Glaubens-Validation definieren anerkannte religiöse Autoritäten<br />

die Glaubenswahrheiten und Richtschnur für das tägliche Leben. Von den Gläubigen wird<br />

Gefolgschaft und Gehorsam erwartet.<br />

Beschrieben werden in diesem <strong>Bericht</strong> insbesondere die religiösen Gemeinschaften vor Ort<br />

im Alpenrheintal. Eine lokale religiöse Gemeinschaft kann nach Mark Chaves (2004) umschrieben<br />

werden als<br />

„… a social institution in which individuals who are not all religious specialists<br />

gather in physical proximity to one another, frequently and at regularly scheduled<br />

intervals, for activities and events with explicitly religious content and purpose, and in<br />

which there is continuity over time in the individuals who gather, the location of he<br />

gathering, and the nature of the activities and events at each gathering.“<br />

Die Informationen über die einzelnen religiösen Gemeinschaften stammen aus mehreren, einander<br />

ergänzenden Quellen:<br />

- Selbstdarstellungen und –beschreibungen von religiösen Gemeinschaften<br />

- Kantonale und regionale Religionsführer<br />

- Einschlägige Handbücher<br />

- Pfarrblätter<br />

- Homepages<br />

- Statische Ämter<br />

- kirchliche Stellen<br />

- Religionsgesetze<br />

- Gespräche mit informierten Personen<br />

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