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Bericht (pdf) - Liechtenstein-Institut, Bendern

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sen Untersuchungsergebnisse klare Zusammenhänge zwischen dem Grad der Kirchenbindung<br />

und der Ausprägung verschiedener Welt- und Lebensdeutungsmuster erkennen.<br />

Die Zugehörigkeit zur katholischen oder protestantischen Konfession hat mehr mit dem Zufall<br />

der Geburt als mit persönlicher Überzeugung zu tun.<br />

3.6 Flächendeckendes Netz von römisch-katholischen Pfarreien<br />

Die römisch-katholische Kirche ist die grösste Kirche der Welt. Rund 17.4% der Weltbevölkerung<br />

bzw. die Hälfte aller Christen gehören ihr an. In der Region Rheintal war die röm.-<br />

katholische Kirche bis zur Reformation die nahezu einzige religiöse Gemeinschaft. Ihr gehören<br />

auch heute noch die Mehrheit der Bevölkerung an.<br />

Die römisch-katholische Kirche setzt sich aus Ortskirchen (Diözesen) zusammen, die ihrerseits<br />

untergliedert sind in Pfarreien. Die Pfarrstruktur wurde prägend für die Organisation der<br />

Seelsorge und damit für das Leben der Gläubigen. Das Konzil von Trient bestimmte, dass es<br />

kein pfarrloses Kirchenvolk mehr geben dürfte. Jeder Gläubige musste einer Pfarrei zugeordnet<br />

sein. Die Territorialpfarrei, also die Zusammenfassung der auf einem Gebiet zusammenlebenden<br />

Gläubigen wurde dabei zum Regelfall. Nach dem heutigen kirchlichen Recht ist die<br />

Pfarrei „eine bestimmte Gemeinschaft von Gläubigen, die in einer Teilkirche auf Dauer errichtet<br />

ist und deren Seelsorge unter der Autorität des Diözesanbischofs einem Pfarrer als ihrem<br />

eigenen Hirten anvertraut wird“ (can 515 § 1 CIC). Jede Diözese muss in Pfarreien aufgeteilt<br />

sein (can 374 § 1 CIC). Ihre Errichtung, Aufhebung und Veränderung ist allein Sache<br />

des Diözesanbischofs.<br />

Region<br />

<strong>Liechtenstein</strong><br />

Schweizer Rheintal<br />

Oberes Vorarlberger Rheinthal<br />

Anzahl<br />

Pfarreien<br />

10<br />

33<br />

23<br />

Katholiken<br />

26122 (2000)<br />

63308 (2010)<br />

59328 (2001)<br />

Durchschnittliche Anzahl<br />

Katholiken je<br />

Pfarrei<br />

2612<br />

1918<br />

2579<br />

Auf der Schweizer Seite des Alpenrheintales bestehen 33 Pfarrein in 24 politischen Gemeinden.<br />

Eine einzige Pfarrei, Buchs-Grabs, erstreckt sich über zwei politische Gemeinden in der<br />

Region Werdenberg mit mehrheitlich protestantischer Bevölkerung. Politische Gemeinden<br />

mit mehreren Ortschaften untergliedern sich entsprechend in zwei (Gemeinde Au und Sargans),<br />

in drei (Gemeinde Mels und Pfäffers) oder gar vier Pfarrein (Gemeinde Oberriet).<br />

In der Regel bilden die Angehörigen einer Pfarrei auch eine eigene Kirchgemeinde. Die<br />

Kirchgemeinden Altstätten und Mels umfassen je zwei Pfarreien.<br />

Auf die veränderten Bedingungen, die das Leben der Kirche beeinflussen und die Seelsorge<br />

immer mehr prägen reagierte das Bistum St. Gallen mit der Errichtung von Seelsorgeeinheiten.<br />

Die zunehmende Auflösung territorialer Grenzen und die dadurch vermehrt praktizierte<br />

Zusammenarbeit zwischen den Pfarreien, die wachsende Mobilität vieler Menschen, die es<br />

ermöglicht, auch religiöse Bedürfnisse in einem grösseren sozialen Lebensraum zu beantworten,<br />

der Rückgang der Zahl der Priester, aber auch der übrigen kirchlichen Berufe, der Bedeutungswandel<br />

von Glaube und kirchlicher Gemeinschaft, bringen langfristig eine Reorganisation<br />

der Seesorge mit sich.<br />

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