27.04.2014 Aufrufe

Bericht (pdf) - Liechtenstein-Institut, Bendern

Bericht (pdf) - Liechtenstein-Institut, Bendern

Bericht (pdf) - Liechtenstein-Institut, Bendern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

zw. als Laie nicht erreichbar. Die Verbesserung ihrer nächsten Wiedergeburten steht für sie<br />

im Vordergrund. Das Darbringen von Spenden und das Einhalten der fünf buddhistischen<br />

Selbstverpflichtungen (Silas; Sittliche Übungsregeln, nicht zu Töten, zu Stehlen, keinen unzulässigen<br />

Geschlechtsverkehr haben, nicht Lügen und kein Trinken von Alkohol) sind grundlegende<br />

Elemente buddhistischen Lebens und Frömmigkeit.<br />

Konvertiten und asiatische Buddhisten leben und praktizieren meist ohne Bezug nebeneinander.<br />

Einzig bei den tibetischen Buddhisten lässt sich ein grösserer kultureller Austausch mit<br />

westlichen Konvertiten feststellen.<br />

Das wachsende Interesse an buddhistischen Inhalten und Übungsformen auf Seiten westlicher<br />

Konvertiten steht in engern Zusammenhang mit den gesellschaftlichen Veränderungsprozessen<br />

seit den l960er-Jahren. So werden oft die Vorzüge buddhistischer Meditationspraxis wie<br />

Gelassenheit, innere Ruhe und Gefestigtheit betont. Meditationsformen sind regelmässiger<br />

Bestandteil christlicher Spiritualitäts- und Bildungsangebote.<br />

Anders als in Österreich ist der Buddhismus in der Schweiz nicht offiziell anerkannt. Das bedeutet:<br />

keine Steuererleichterung, kein Anrecht auf Teilhabe in den Medien, kein staatlich<br />

finanzierter Religionsunterricht, keine offizielle Ausbildungsstätte für Religionslehrer. Allerdings<br />

sind bisher von Seiten der SBU keine Anstrengungen bekannt, den Status einer anerkannten<br />

Religionsgemeinschaft erreichen zu wollen. Der Grad der innerbuddhistischen Vernetzung<br />

ist relativ gering. Die meisten Buddhisten sind auf ihre eigene Gruppe und deren Inhalte<br />

konzentriert. Kontakte zwischen den verschiedenen Zentren finden kaum statt. Das geht<br />

so weit, dass Buddhisten einer Schute nicht wissen, welche weiteren Vereine sich in ihrem<br />

Wohnort befinden. Ein Erklärungsansatz wäre, dass in einzelnen Schulen ein Überlegenheitsund<br />

Exklusivitätsanspruch gegenüber anderen Richtungen kultiviert wird.<br />

Im Vergleich zur Schweiz bekennen sich in Österreich bedeutend weniger Personen zum<br />

Buddhismus (2001: 10.402 Personen). Die Österreichische Buddhistische Religionsgesellschaft<br />

vereint unter ihrem Dach alle in Österreich vertretenen Traditionen des Buddhismus.<br />

Mit dieser Dachorganisation ist der Buddhismus in Österreich seit dem Februar 1983 offiziell<br />

vom Staat als Religion anerkannt und existiert gleichwertig neben den anderen, in Österreich<br />

offiziell anerkannten Religionen.<br />

Damit war Österreich das erste Land in Europa, das den Buddhismus offiziell als Religion<br />

anerkannte. Diese Form der Anerkennung, wie sie hier in Österreich besteht, ist nach wie vor<br />

in Europa einzigartig und gleichzeitig auch Ausdruck, wie eine friedliche und für alle Teile<br />

nutzenbringende Form des Zusammenlebens unterschiedlicher Religionen möglich ist.<br />

Die buddhistische Religionsgesellschaft ist in den letzten Jahrzehnten langsam und stetig angewachsen<br />

und so auch ihre Aufgaben und Anforderungen. Der Buddhismus in Österreich<br />

war zu Beginn seiner Entwicklung in der breiten Öffentlichkeit kaum wahrzunehmen. Das<br />

kleine Pflänzchen der Buddhalehre keimte und wuchs hier langsam und wohlbehütet in Wohnungen,<br />

die zu Tempeln umfunktioniert wurden.<br />

Inspiriert durch die Arbeit von Lama Ole Nydahl, wurde 1994 ein buddhistisches Zentrum der<br />

Karma Kagyü Linie in Vorarlberg gegründet.<br />

Das Zentren steht in der Tradition der Karma Kagyü (gesprochen Kadschü) Linie, einer der<br />

vier grossen buddhistischen Schulen in Tibet. Sie lehrt den Diamantweg (sanskr. Vajrayana).<br />

200

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!