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Bericht (pdf) - Liechtenstein-Institut, Bendern

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2.3 Schweizer Rheintal<br />

Das St. Galler Gebiet des Rheintales war und<br />

ist konfessionell nicht einheitlich.<br />

Die Reformation sorgte für Verschiebungen<br />

auf der konfessionellen Landkarte. Zahlreiche<br />

Orte traten zum neuen Glauben über. Im Zuge<br />

der Gegenreformation kehrten etliche wieder<br />

zum alten Bekenntnis zurück. Der Sieg<br />

der katholischen Innerschweizer bei Kappel<br />

1529/31 über die reformierten Stände unter<br />

Führung Zürichs mit dem Reformator Ulrich<br />

Zwingli bedeutete in der Ostschweiz das<br />

Ende der raschen Erfolge für den neuen<br />

Glauben.<br />

Die Vogtei Rheintal und die Grafschaft<br />

Sargans gehörten bis 1798 als Gemeine Herrschaften<br />

zur Alten Eidgenossenschaft. Der<br />

zweite Kappeler Landfrieden hielt fest, dass<br />

reformierte Gemeinden in den Gemeinen<br />

Herrschaften beim neuen Glauben bleiben<br />

oder zum alten zurückkehren konnten; ein<br />

umgekehrter Wechsel war dagegen nicht<br />

möglich. In der Folge wurden die Geheimen<br />

Herrschaften Rheintal und Sargans<br />

rekatholisiert.<br />

Die Freiherrschaft Sax-Forstek als Untertanengebiet<br />

des Standes Zürich blieb bis heute<br />

mehrheitlich reformiert, ebenso die ehemalige<br />

Grafschaft Werdenberg als Untertanengebiet<br />

des Standes Glarus. Die Herrschaft Sax-<br />

Forstek erlebte eine erste und zweite Reformation.<br />

Missstände in der katholischen Kirche,<br />

zum Beispiel Ablasshandel und Pfründenwirtschaft,<br />

durch die Reisläuferei hervorgerufenes<br />

Elend, Bauernaufstände, Gesinnungsänderungen<br />

der Freiherren, Erbstreitigkeiten, Willkürherrschaft, Intrigen um Macht und<br />

Einfluss, Prädikanten, die eifrig die neue Lehre verkündeten, führten zu Konfessionswechseln<br />

der Bevölkerung. Um 1600 kam die Reformation in Sax und Frümsen zu einem endgültigen<br />

Abschluss.<br />

1526 führte der eidgenössische Stand Glarus die Reformation in der Landvogtei Werdenberg<br />

ein. Im reformierten Werdenberg blieb die Gemeinde Gams bis heute eine katholische Insel.<br />

Gams gehörte zum Untertanengebiet des streng katholischen Standes Schwyz. Dieser machte<br />

nach der 2. Schlacht bei Kappel den Übertritt der Gemeinde Gams zum reformierten Glauben<br />

wieder rückgängig.<br />

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