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Bericht (pdf) - Liechtenstein-Institut, Bendern

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sonen auf. Ausserhalb der Kurszeiten sind praxiserfahrene Einzelgäste willkommen, die sich<br />

selbst versorgen können.<br />

Die Sati-Zen-Sangha ist eine Gemeinschaft von Praktizierenden, die den spezifischen<br />

Übungsweg des Haus Tao als hilfreich erachten und die Sati-Zen-Praxis nach ihren Möglichkeiten<br />

unterstützen und weitergeben möchten. Die Praxis der Sati-Zen-Sangha ist als Bodhisattva-Weg<br />

ein Ausdruck von Weisheit und Mitgefühl. Mit der Sati-Zen-Weihe tritt man ein<br />

in den Pfad des Bodhisattva. Motivation und Ziel dieses Pfades ist die Entwicklung von<br />

Weisheit und gelebtem Mitgefühl mitten im Leben.<br />

Die Sati-Zen-Sangha wurde 1999 im Haus Tao gegründet. Sie ist ein neuer Zweig am Baum<br />

der Traditionslinie des vietnamesischen Zen-Meisters Thich Nhât Hanh und damit der buddhistischen<br />

Rinzai-Zen-Tradition.<br />

Haus Tao Meditationsgruppen gibt es in Zürich, Wettingen, Lugano, Hittnau und Bern.<br />

Dachverband der Buddhisten und buddhistischen Gemeinschaften in der Schweiz ist die 1976<br />

gegründete Schweizerische Buddhistische Union (SBU). Die SBU ist als übergreifendes Forum<br />

und für die Arbeit an gemeinsamen Anliegen buddhistischer Zentren und Einzelpersonen<br />

in der Schweiz gedacht. Sie versteht ihre Ziele in der Unterstützung und Förderung der Zusammenarbeit<br />

aller verschiedenen buddhistischen Gemeinschaften in der Schweiz. Zudem<br />

arbeitet sie mit buddhistischen Organisationen im Ausland zusammen, insbesondere der Europäisch<br />

Buddhistischen Union (EBU). Die SBU vertritt die Interessen ihrer Mitglieder gegenüber<br />

den Schweizer Behörden und pflegt den Kontakt zu anderen Religionsgemeinschaften<br />

in der Schweiz. Sie vertritt keine spezielle buddhistische Schule, sondern versteht sich als<br />

traditionsungebunden und verfolgt weder politische noch kommerzielle Ziele. 2004 verabschiedete<br />

die „Buddhistischen Grundsätze“. Angesichts der grossen Unterschiede in den verschiedenen<br />

buddhistischen Traditionen stellen die Buddhistischen Grundwerte allerdings nur<br />

einen Minimalkonsens dar.<br />

Auffaltend ist, dass die SBU in erster Linie Plattform der Schweizer Buddhisten ist, weniger<br />

der Asiaten. Das hat zwei Gründe: Migranten waren zu Beginn ihres Aufenthaltes mit Problemen<br />

wie Spracherwerb, Arbeitsplatzfindung und Familienzusammenführung beschäftigt.<br />

Die Frage einer religiösen Vereinigung stand im Hintergrund. Auch entsprach die Organisationsform<br />

eines Vereins, noch dazu traditionsübergreifend wie die SBU, nicht ihrem Religionsverständnis.<br />

Erst in den 90er Jahren begannen Asiaten, eigene Vereine zur Ausübung ihrer<br />

Religion einzurichten.<br />

In der Schweiz gibt es, wie in anderen Ländern Europas auch, zwei verschiedene Rezeptionsstränge<br />

des Buddhismus. Auf der einen Seite besteht ein Konvertierten-Buddhismus, und andererseits<br />

existiert seit Anfang der l960er-Jahre ein asiatischer Buddhismus. Letzterer nahm<br />

seinen Anfang mit der Aufnahme tibetischer Flüchtlinge und setzte sich fort mit einer Vielzahl<br />

von Zuwanderungen von Buddhisten aus asiatischen Ländern in die Schweiz. Konvertiten<br />

betonen insbesondere den intellektuellen und/oder meditativen Zugang zu buddhistischen<br />

Lehren, charakterisiert durch Textbezogenheit und die Rationalität buddhistischer Inhalte.<br />

Asiatische Buddhisten hingegen betonen gerade jegliche Art der Frömmigkeitsbekundung,<br />

devotionale Handlungen, Rituale, und den Erwerb ‚guter Verdienste‘, ergänzt durch volksreligiöse<br />

Praktiken, wie Orakel und schutzgewährende Ritualhandlungen. Im Gegensatz zu<br />

Konvertiten betrachten sie ein Erreichen des Nirwana in diesem Leben als nebensächlich<br />

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