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Bericht (pdf) - Liechtenstein-Institut, Bendern

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autorisierten Lehrer (z. B. einem Lama, einer ordinierten Nonne oder einem Mönch) ein formales<br />

Bekenntnis des Respekts ab gegenüber<br />

• Buddha als dem Lehrer bzw. als historisches Vorbild,<br />

• der buddhistischen Lehre als Mittel für die eigene Entwicklung und<br />

• der Gemeinschaft der Praktizierenden, die diese Lehre anwenden und die durch ihren<br />

(meist ehrenamtlichen) Einsatz die buddhistischen <strong>Institut</strong>ionen am Laufen halten -<br />

auch über die eigene Generation hinaus.<br />

Die eidgenössische Volkszählung 2000 gibt an, dass sich der Anteil der Buddhisten an der<br />

Schweizer Gesamtbevölkerung auf 0,3 Prozent beläuft, konkret 21.305 Personen. Davon sind<br />

11.124 Schweizer und10.181 Ausländer, anders ausgedrückt: 52,2 Prozent Schweizer (darunter<br />

viele eingebürgerte thailändische Ehefrauen) und 47,8 Prozent Ausländer. Interessant ist,<br />

dass zwei Drittel der Buddhisten Frauen (63%) und nur ein Drittel Männer (37 %) sind. Insgesamt<br />

kann man sagen, dass sich die buddhistische Szene in der Schweiz in den letzten 30<br />

Jahren durch Zuwanderung und Konversion erheblich vergrössert hat. Dies entspricht auch<br />

der Entwicklung in anderen europäischen Ländern.<br />

Die Schweiz gehört in Bezug auf die prozentuale buddhistische Präsenz und Vielfalt zu den<br />

führenden Nationen in Europa.<br />

Unter den buddhistischen Gemeinschaften in der Schweiz sind rund 22% theravada - buddhistische<br />

Gruppen und Zentren (Buddhismus Südasiens) und rund 33% Mahayana - buddhistische<br />

ohne den tantrischen Buddhismus Tibets (Buddhismus in China, Japan, Vietnam). Zentren<br />

und Gruppen des Vajrayana (Buddhismus Tibets) umfassen, gemessen an der Gesamtpräsenz<br />

buddhistischer <strong>Institut</strong>ionen, mit rund43% den grössten Anteil.<br />

Die interne Vielfalt der gesamtbuddhistischen Gemeinschaft, wie auch innerhalb der jeweiligen<br />

Haupttraditionen des Theravada, Mahayana und Vajrayana, ist äusserst uneinheitlich und<br />

differenziert. Insgesamt bestehen in der gesamten Schweiz derzeit ca. 180 buddhistische<br />

Gruppen, Zentren, Tempel und <strong>Institut</strong>ionen unterschiedlichster Schulen (vgl. Grafik).<br />

Einen zahlenbezogenen Zuwachs verzeichnen insbesondere <strong>Institut</strong>ionen mit theravada - und<br />

mahayana - buddhistischer Inhalten: Neue Lokalgruppen und Zentren entstanden, während<br />

dessen tibetisch - buddhistische <strong>Institut</strong>ionen sich konsolidierten und einen nur leichten Zuwachs<br />

verzeichnen. Gegenwärtig leben und treffen sich die meisten Buddhisten in städtischen<br />

Zentren<br />

Mit Anfang der l970er-Jahre nahm das Interesse an bis dahin unbekannten Meditationsformen<br />

und -praktiken des Zen zu. In der Schweiz existieren heute Traditionen der zwei grössten Zen-<br />

Schulen, des Rinzai- als auch des Soto-Zen in allen grösseren Städten. Als derzeit grösste<br />

Zen-Vereinigung in der Schweiz gilt die „Soto-Zen-Vereinigung“. Sie ist ein regionaler<br />

Zweig der „Association Zen International“ (AZI), die 1970 mit dem Ziel, die Praxis und die<br />

Lehre des Zen zu verbreiten, von Taisen Deshimaru Roshi (1914- 1982) in Paris gegründet<br />

wurde.<br />

Graphik aus: Weigelt Frank André, Buddhismus in der Schweiz: Eine Kurzdarstellung, in:<br />

Schweizerische Kirchenzeitung 2009, 774-778<br />

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