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Bericht (pdf) - Liechtenstein-Institut, Bendern

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Andachtsort befindet. Die Erbauung eines eigenen Gotteshauses ist für viele Hindus in der<br />

Schweiz ein grosser Wunsch. Beim Betreten des Gotteshauses ist Reinheit sehr wichtig. Aus<br />

diesem Grund mussten wir die Schuhe ausziehen und zudem wurden wir mit einer Mischung<br />

aus Safran, Milch und Wasser bespritzt. Der angenehme Duft vieler Räucherstäbchen breitete<br />

sich im Raum aus, während im Hintergrund das „Vaterunser“ der Hindu ertönte. Die Wände<br />

sind mit religiösen Darstellungen geschmückt und der Raum erstrahlt in einer Fülle aus Farben.<br />

In jeder Ecke und in der Mitte befindet sich für jede Gottheit eine Art von Altar. Als Einstimmung<br />

führte ein Priester eine kurze religiöse Feier, genannt Puja, durch. Vor jedem Altar<br />

wurde die jeweilige Gottheit mit Ölkerzen, Blütenblättern und dem Gesang des Priesters begrüsst.<br />

Anschliessend wurden ihnen Früchte als Opfergabe hingelegt. Der Priester strich als<br />

Zeichen der Vergänglichkeit und Anwesenheit jeder SchülerIn zuerst Asche und dann einen<br />

roten Tupfer auf die Stirn“.<br />

Als neue Gruppierungen in der Tradition des Hinduismus wären zu nennen: das Divine Light<br />

Zentrum in Winterthur, Gemeinschaften um Bhagwan Shree Rajneesh und Swami<br />

Prabhupada, zwei in der Öffentlichkeit stark, oftmals kontrovers wahrgenommene hinduistische<br />

Neugründungen, die Krishna-Gemeinschaft, das grosse Seminar- und Konferenzhaus der<br />

Transzendentalen Meditation des Maharishi Mahesh Yogi in Seelisberg (Kanton Uri,<br />

Schweiz) oder die Sathya Sai Bewegung.<br />

Als neuere Gruppierung in der Tradition des Hinduismus gibt es in der St. Gallen eine<br />

Sathya Sai Gruppe. Man trifft sich wöchentlich, um miteinander zu singen und zu beten.<br />

Einmal im Monat findet ein Studienkreis statt, in dem miteinander über die Lehre von Sathya<br />

Sai Baba (1929 in Südindien geboren) gesprochen wird. Das Ziel der Gruppe ist es, spirituell<br />

Suchenden die Möglichkeit zu geben, sich mit der Lehre des Sathya Sai Babas zu beschäftigen<br />

und diese für die spirituelle Transformation zu nutzen.<br />

Jeden Mittwochabend trifft sich die Bhakti-Sanga-Gruppe St. Gallen (Krishna-Gemeinschaft).<br />

An den Treffen nehmen Inder, Tamilen und Schweizer teil. Es werden jeweils eine Stunde<br />

lang Mantras und klassische indische Lieder gesungen und anschliessend wird eine Stunde<br />

lang über die heiligen Schriften der Hindus (vor allem die Bhakti Literatur) diskutiert. Abgerundet<br />

wird der Abend mit einer Arati-Zeremonie und dem Essen von Prasadam (Speise, die<br />

Gott dargebracht wurde).<br />

Der Hinduismus in Österreich ist im Gegensatz zu anderen Glaubensgemeinschaften<br />

offiziell wenig organisiert. Seit 1998 gilt die<br />

Hinduistische Religionsgesellschaft in Österreich (HRÖ), als "eingetragene<br />

religiöse Bekenntnisgemeinschaft" (nach dem Bekenntnisgemeinschaftsgesetz<br />

von 1998), die aber im Gegensatz zu<br />

„staatlich anerkannten Religionsgemeinschaften“ nicht die volle<br />

Anerkennung mit den damit verbundenen Rechten besitzt. Die<br />

meisten Hindus kommen aus Indien, Nepal und Bangladesch. Laut<br />

der Volkszählung 2001 gab es 3.629 bekennende Hindus. Laut HRÖ sind es aber 10.000 bis<br />

12.000. Viele Hindus registrieren sich nicht als Hindu, weil ihnen ein Bekenntnis zum Hinduismus<br />

nach dem Veerfahren der Volkszählung fremd ist. Das Kultusministerium erkennt Kirchen<br />

und Religionsgemeinschaften an, die mindestens 16.000 Mitglieder haben. Erst dann<br />

genießen sie die vollen Rechte einer staatlich anerkannten Religion.<br />

1980 gründete der Bengale Bimal Kundu die erste Religionsgruppe von überwiegend vom<br />

indischen Subkontinent stammenden Hindus, die noch heute besteht.<br />

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