Bericht (pdf) - Liechtenstein-Institut, Bendern
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ditiert und in periodischen Zyklen die Welt zerstört, um sie wieder neu zu erschaffen. Shiva<br />
wird, mit Ausnahme seiner Erscheinungsform als Nataraja, meist nicht in anthropomorphen<br />
Formen, sondern eher in seinem Symbol, dem Lingam, verehrt. Shivaiten können Dualisten,<br />
wie im Shaiva Siddhanta, oder Monisten im Sinne Shankaras oder auch Tantriker, wie im<br />
Shivaismus Kaschmirs, sein. In manchen Strömungen des Shivaismus spielt Yoga eine große<br />
Rolle.<br />
Im Shaktismus werden weibliche Gottheiten wie<br />
Durga, Devi oder Kali als wichtigste Hauptgottheit<br />
angesehen.<br />
Einer der wichtigsten Begriffe im Hinduismus ist<br />
das Brahman – der höchste kosmische Geist.<br />
Brahman ist die unbeschreibbare, unerschöpfliche,<br />
allwissende, allmächtige, nicht körperliche, allgegenwärtige,<br />
ursprüngliche, erste, ewige und absolute<br />
Kraft. Es ist ohne einen Anfang, ohne ein Ende,<br />
in allen Dingen enthalten und die Ursache, die<br />
Quelle und das Material aller bekannten Schöpfung,<br />
rational unfassbar und doch dem gesamten<br />
Durga ist unter den vielen Göttinnen im Hinduismus<br />
die populärste<br />
Universum immanent. Die Upanishaden beschreiben es als das Eine und unteilbare ewige<br />
Universalselbst, das in allem anwesend ist und in dem alle anwesend sind. Diese unpersönliche<br />
Vorstellung von Gott wird ergänzt oder ersetzt durch die Sichtweise auf einen persönlichen<br />
Gott.<br />
Nach Auffassung des Advaita Vedanta ist der Mensch in seinem innersten Wesenskern mit<br />
dem Brahman identisch. Dieser innere Wesenskern wird auch Atman genannt. Diese Identität<br />
kann prinzipiell von jedem Menschen erfahren bzw. erkannt werden.<br />
Götter, Menschen und Tiere durchwandern nach hinduistischer Glaubensvorstellung in einem<br />
durch ewige Wiederkehr gekennzeichneten Kreislauf. Während des Lebens wird je nach Verhalten<br />
gutes oder schlechtes Karma angehäuft.<br />
Die persönliche Erleuchtung ist der Endpunkt der Entwicklung des Geistes, und je nach Realisation<br />
des Suchenden kann diese, neben anderen Wegen, durch die klassischen drei Methoden<br />
erreicht werden: Bhakti Yoga, die liebende Verehrung Gottes, Karma-Yoga, den Weg der<br />
Tat, sowie Jnana Yoga, den Weg des Wissens. Oft zählt man als vierten Weg Raja Yoga, den<br />
„Königsweg“ hinzu.<br />
Der Hinduismus in der Schweiz ist durch eine Vielzahl unterschiedlicher Traditionen und<br />
Gruppen gekennzeichnet. ‚Den Hinduismus‘ und den Vertreter des Hinduismus gibt es in der<br />
Schweiz ebenso wenig wie in Indien und in anderen westlichen Ländern. Unterschiede bestehen<br />
nicht nur hinsichtlich religiöser Traditionen - ob in schivaitischer oder vischnuitischer<br />
Ausrichtung -, sondern auch im Hinblick auf die Herkunft der Gläubigen. Eine Hauptunterscheidung<br />
lässt sich zwischen zugewanderten, aus Asien stammenden Hindus und sogenannten<br />
"westlichen Hindus" treffen. Im Gegensatz zu Ersteren wurden die westlichen Hindus<br />
nicht als Hindu geboren, sondern nahmen als (zumeist) junge Erwachsene eine der vielen hinduistischen<br />
Lehrkonzepte und damit verbundene Verehrungspraktiken als für sich verbindlich<br />
und lebensorientierend an.<br />
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