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Bericht (pdf) - Liechtenstein-Institut, Bendern

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13. Östliche Religionen<br />

Neben den Christen, Juden und Muslimen werden alle anderen Angehörigen einer Glaubensgemeinschaft<br />

bei den Volkszählungen unter der Bezeichnung „Andere nicht-christliche Gemeinschaften“<br />

oder „Andere Kirchen und Religionsgemeinschaften zusammengefasst. Einer<br />

anderen nicht-christlichen Glaubensgemeinschaft anzugehören gaben an (2000/01) im<br />

Oberen Vorarlberger Rheintal<br />

Schweizer Rheinthal<br />

<strong>Liechtenstein</strong><br />

156 Personen<br />

759 Personen<br />

87 Personen<br />

Im Wesentlichen handelt es sich bei dieser Gruppe von Religionsangehörigen um Hindus und<br />

Buddhisten.<br />

Im Blick auf die Schweiz lassen sich zu den Angehörigen von hinduistischen und buddhistischen<br />

Glaubensgemeinschaften die folgenden statistischen Aussagen machen:<br />

• Den grössten Anteil ausländischer Personen weisen die hinduistischen Vereinigungen<br />

auf (92,5%). Die überwiegende Mehrheit gibt als Nationalität Sri Lanka an (81,2% –<br />

aber nur 57,1% sind in Sri Lanka geboren). Im Jahr 2000 verfügte ein Drittel der Mitglieder<br />

dieser Gemeinschaft über eine Aufenthaltsbewilligung als Asylsuchende<br />

(Ausweis N) oder als vorläufig Aufgenommene (Ausweis F).<br />

• Erstaunlicherweise sind die schweizerischen Staatsbürger bei den buddhistischen Vereinigungen<br />

in der Mehrheit (52,2%), obwohl 73,3% der Mitglieder im Ausland geboren<br />

wurden. Wie bei anderen Gemeinschaften liegt der Grund bei den Einbürgerungen.<br />

Ein Drittel der Buddhisten und Buddhistinnen ist in Thailand geboren (19,1% haben<br />

diese Nationalität).<br />

• Hinduistische und buddhistische Vereinigungen sind sich im Hinblick auf mehrere soziale<br />

Merkmale sehr ähnlich. Beide weisen einen überdurchschnittlich hohen Anteil<br />

20- bis 39-Jähriger auf (45,9% bei den Buddhisten und 49,3% bei den Hindu.) Das<br />

Ausbildungsniveau der Mitglieder beider Gruppen ist niedrig (44,9% der Buddhisten<br />

und 65,5% der Hindu verfügen über eine Ausbildung der Sekundarstufe I, während<br />

dies in der Gesamtbevölkerung lediglich für 29,5% zutrifft). In den vergangenen drei<br />

Jahrzehnten ist das Ausbildungsniveau sogar gesunken, was auf den hohen Anteil vor<br />

kurzem eingewanderter Migranten und Migrantinnen zurückzuführen ist.<br />

• Beide Gemeinschaften weisen einen überaus hohen Anteil ungelernter Arbeitskräfte<br />

(22,5% der Buddhisten und 28% der Hindu, verglichen mit 11,4% der Gesamtbevölkerung)<br />

sowie arbeitsloser Personen (11,2% respektive 10,8%, verglichen mit 4% der<br />

Gesamtbevölkerung) auf. Ein grosser Teil der Hindu (38,2%) arbeitet im Gastgewerbe<br />

(verglichen mit 5,4% der Gesamtbevölkerung, respektive 15,7% der Buddhisten).<br />

• Zwischen den beiden Glaubensgemeinschaften gibt es jedoch auch Unterschiede:<br />

Während bei den Buddhisten die Frauen mit 63% in der Mehrzahl sind, überwiegen<br />

bei den Hindu die Männer (56,4%). Bei den buddhistischen Vereinigungen stammt ein<br />

beachtlicher Anteil der Frauen (44%) – aber nur 12,4% der Männer – aus Thailand.<br />

Einen hohen Endogamie-Wert von 70 und mehr Prozent erreichen neben den Angehörigen<br />

von neupietistisch-evangelikalen Gemeinden, Pfingstgemeinden, die Zeugen Jehovas, Orthodoxe<br />

und Muslime die Hindus. Der niedrige Endogamie-Wert der Buddhisten (26.3%) ist mit<br />

den in dieser Gruppe überdurchschnittlich stark vertretenen Frauen76 zu erklären (63%): Die<br />

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