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Bericht (pdf) - Liechtenstein-Institut, Bendern

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entgegen zu wirken und auf der Grundlage von Dialog und gegenseitigem Verständnis Respekt<br />

und Toleranz zu fördern.<br />

Die muslimische Gemeinde ist durch zwei führende Vereine vertreten, nämlich die Islamische<br />

Gemeinschaft und den Türkischen Verein, die in Zusammenarbeit mit den Behörden einen<br />

Entwurf zur Gründung einer Dachorganisation erarbeitet haben. Diese Dachorganisation soll<br />

staatliche Mittel erhalten, die in gerechter Weise für alle muslimischen Bürger des Landes<br />

verwendet werden sollen. Alle religiösen Gruppen geniessen Steuerbefreiung.<br />

Die Islamische Gemeinschaft im Fürstentum <strong>Liechtenstein</strong> ist seit 15. Mai 1995 ein eingetragener<br />

Verein. Der Zweck des Vereins ist der Zusammenschluss, die geistliche Pflege und die<br />

Erziehung der Gläubigen nach dem islamischen Glaubensbekenntnis. Der Erfüllung dieser<br />

Aufgabe dient die religiöse Betreuung der Gläubigen von der Geburt bis zum Ableben durch<br />

gewissenhafte Seelsorge und tatkräftige Wohlfahrtspflege und durch das Anbieten eines<br />

breitgefächerten Bildungsangebotes für Männer, Frauen und insbesondere Kinder und Jugendliche.<br />

Durch dieses sollen religiöse Glaubenssätze und Kenntnisse, Sprache sowie historische,<br />

soziale und kulturelle Aspekte des Islams sowie hiesige Werte vermittelt werden. Des<br />

Weiteren plant der Verein Sportangebote für Kinder und Jugendliche anzubieten, um das<br />

Zusammengehörigkeitsgefühl zu steigern.<br />

Die Aktivitäten sind unter anderem folgende:<br />

• Integration der Muslime in die hiesige Gesellschaft die auf beiden Seiten stattfinden<br />

muss<br />

• Unterstützung der Frauen und Jugendlichen in jeder Hinsicht<br />

• Ausflüge mit Familien und/oder Jugendlichen<br />

• Unterrichtshilfe für Kinder<br />

• Deutschkurse für Mitglieder<br />

• Allgemeine Übersetzungen für Mitglieder<br />

• Feiern von allgemeinen islamischen Feiertagen<br />

• Rundgänge für lokale Schulen<br />

• Tag der offenen Türe<br />

• Ausübung des islamischen Glaubens im allgemeinen<br />

Der türkische Verein unterhält die Grüne Moschee/Yeil Camii, Industriestr.32, 9495 Triesen<br />

Die Regierung gewährt der muslimischen Gemeinde eine Aufenthalterlaubnis für einen Imam<br />

sowie eine kurzzeitige Aufenthaltserlaubnis für einen weiteren Imam während der Ramadan-<br />

Feiertage. Die Regierung gewährt regelmässig Visa an Imame des Türkischen Vereins und<br />

der muslimischen Gemeinde, die versichern, dass sie keine Predigten zulassen werden, in denen<br />

Gewalt geschürt oder Intoleranz befürwortet wird.<br />

Im Schuljahr 2007/08 bot die Regierung in fünf Gemeinden erstmalig islamischen Unterricht<br />

an öffentlichen Primarschulen an. Ca. 70 Schüler wählten das Fach. Bedingung der Regierung<br />

war, dass die Lehrer eine pädagogische und fachliche Ausbildung haben und dass der Unterricht<br />

in deutscher Sprache abgehalten wird. Das <strong>Institut</strong> für interreligiöse Pädagogik und Didaktik<br />

in Köln entwickelte den Lehrplan, und das Schulamt hatte die Aufsicht über den Unterricht.<br />

Zuvor hatten muslimische Eltern nur die Möglichkeit, ihre Kinder zum Religionsunterricht<br />

in eine Moschee zu schicken.<br />

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