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Bericht (pdf) - Liechtenstein-Institut, Bendern

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haben von ihrem Gründer auch den Namen Süleymancilar. Sie bilden einen modernen Ableger<br />

des schon im Mittelalter gegründeten Nakschibendi-Ordens. Die islamischen Orden<br />

(tarikat) sind in der Türkei verboten. Auch die Aktivitäten von S. H. Tunaham, die Gründung<br />

von Koranschulen und religiösen Studentenheimen nach der Abschaffung des (von der neuen<br />

Regierung wieder eingeführten) Religionsunterrichtes an den Schulen durch den laizistischen<br />

türkischen Staat, brachten den Staat gegen diese Bewegung auf. Die Süleymancilar selbst<br />

sehen sich nicht als religiösen Orden. Ziel der Bewegung ist die Verbreitung des Koran und<br />

damit des Islam auf der ganzen Welt, sowie die Aufrechterhaltung islamischer und türkischer<br />

Werte bei den türkischen Emigranten im Westen. Dazu dienen vor allem Koranschulen, wie<br />

sie von S. H. Tunahan begründet wurden. Inhaltlich wird ein Gedankengut verbreitet, das<br />

Elemente des traditionellen Islam und des türkischen Nationalismus enthält. Nach eigenen<br />

Angaben verfolgt der VIKZ keine politischen Ziele. Bildung (religiöse und weltliche) ist ein<br />

zentrales Anliegen der Bewegung.<br />

Die sieben Ortsgemeinden in Vorarlberg zählen rund 200 aktive Mitglieder, die auch regelmäßig<br />

Mitgliedsbeiträge bezahlen. Davon sind über die Hälfte österreichische Staatsbürger.<br />

(70% der Vereinsvorstände sind, wie die Verbandssprecher besonders betonen, österreichische<br />

Staatsbürger.) Der VIKZ rechnet, dass er insgesamt ca. 2000 Personen erreicht. Jede der<br />

Ortsgemeinden wird von einem Hodscha aus der Türkei betreut. Diese wurden in einer der<br />

privaten Koranschulen der Bewegung des VIKZ in der Türkei oder an einem Imam Hatip<br />

Lisesi (einer Prediger- und Vorbeterschule) ausgebildet. Die in Vorarlberg gespendete zekat<br />

(rituelle Almosensteuer) wird über Köln an vom VIKZ geführte Schülerheime in Istanbul<br />

weitergegeben. Die Ortsvereine in Vorarlberg sind:<br />

• Kennelbach, Hofsteigstraße 2<br />

• Lustenau, Flurstraße 30<br />

• Dornbirn, Marktstraße 46, und Islamisches Zentrum in der Bildgasse 17<br />

• Hohenems, Friedhofstraße 5<br />

• Götzis, Zollwehr 10<br />

• Rankweil, Dr. Griß Straße 6<br />

• Bludenz, St. Peters Straße 23<br />

Das Angebot des VIKZ in Vorarlberg umfasst:<br />

• Koran-Schulen am Wochenende<br />

• ein islamisches Schülerheim<br />

• Projekte für jugendliche Arbeitslose<br />

• Sprachkurse für Frauen und Jugendliche, die erst durch die Familienzusammenführung<br />

mit 14/15 Jahren hierher kamen, und Computerkurse (in Zusammenarbeit mit der<br />

Vorarlberger Arbeiterkammer)<br />

• Kurse für Müllentsorgung<br />

Das Islamische Zentrum in der Bildgasse hat die Funktion eines Bildungs- und Begegnungszentrums<br />

für ganz Vorarlberg. Es gibt Pläne, im Raum Feldkirch ein Zentrum einzurichten,<br />

das sich mit der Beratung und Begleitung von Kranken und Sterbenden beschäftigt und Schulungen<br />

für das Krankenhauspersonal anbietet.<br />

Die Finanzierung des VIKZ in Vorarlberg geschieht durch:<br />

1. Mitgliedsbeiträge<br />

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