Bericht (pdf) - Liechtenstein-Institut, Bendern
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Die Sonntagsgottesdienste finden heute in den evangelischen Kirchen Dornbirn, Feldkirch<br />
und Bludenz statt.<br />
Die Altkatholiken <strong>Liechtenstein</strong>s und die Christkatholiken im Schweizer Rheintal gehören zur<br />
christkatholischen Kirchgemeinde St. Gallen. Auf der Schweizer Seite des Rheintals leben 70<br />
Christkatholiken (2000), im ganzen Kanton St. Gallen 330(2000). Im Fürstentum wird die<br />
Zahl der Christkatholiken anlässlich der Volkszählungen nicht eigens erhoben.<br />
In der Schweiz formierte sich der Widerstand gegen die Dogmatisierung der päpstlichen Unfehlbarkeit<br />
und des Rechtsprimates besonders in den Reihen der liberalen Katholiken, welche<br />
im Gegensatz zu den konservativen Kreisen zu der staatstragenden, intellektuell, politisch und<br />
wirtschaftlich führenden Schicht gehörten. Die christkatholische Bewegung wurde in erster<br />
Linie von Laien getragen.<br />
Nach der Exkommunikation einiger Geistlicher wurde eine eigenständige Organisation unumgänglich.<br />
Schon 1871 kam es zu grossen Protestversammlungen der "freisinnigen Katholiken"<br />
in Luzern, Solothurn, Bern, Baden, Arlesheim gegen die Absetzung der Geistlichen und<br />
gegen die römischen Dogmen im Allgemeinen. Am 18. September 1871 versammelten sich<br />
die Delegierten der freisinnigen Katholikenvereine zum ersten schweizerischen Katholikenkongress<br />
in Solothurn, welches die Bildung des "schweizerischen Vereins freisinniger Katholiken"<br />
beschloss. Der grosse Katholikentag vom 1. Dezember 1872 in Olten legte den Grundstein<br />
der christkatholischen Kirchenbildung. Schweizerische Delegierte nahmen an den deutschen<br />
Altkatholikenkongressen in München (1871), Köln (1872) und Konstanz (1873) teil,<br />
wobei besonders vom Konstanzer Kongress wesentliche Impulse für die Konstituierung der<br />
Kirche ausgingen. Am 14. Juni 1875 wurde an der ersten Session der Nationalsynode in Olten<br />
die Verfassung der Christkatholischen Kirche angenommen, welche die bischöflich-synodale<br />
Struktur der Kirche absicherte.<br />
Die Christkatholische Kirche der Schweiz ist die dritte Landeskirche und wird in den meisten<br />
Kantonen wie die Römisch-katholische und die Reformierte Kirche anerkannt.<br />
Die Leitung der Kirche obliegt der Nationalsynode, dem Bischof und dem Synodalrat gemeinsam.<br />
Der Synodalrat ist zugleich ausführendes Organ der Nationalsynode (Art. 3 der<br />
Verfassung der Christkatholischen Kirche der Schweiz). Die Nationalsynode besteht aus allen<br />
Geistlichen und aus Laiendelegierten aus allen Kirchgemeinden, wobei die Laien in der<br />
Mehrzahl sind. Sie trifft sich einmal jährlich zu ihrer ordentlichen Session, normalerweise in<br />
der Woche nach Pfingsten. Der Synodalrat ist das ausführende Gremium der Synode. Er wird<br />
von der Synode gewählt und setzt sich aus sechs Laien und vier Geistlichen zusammen, wobei<br />
ein Laie den Vorsitz hat.<br />
Christkatholische Kirchgemeinden in der Schweiz:<br />
Region Basel<br />
• Basel-Stadt<br />
• Basel-Land<br />
• Allschwil<br />
• Birsigtal<br />
• Laufen<br />
Landeskirche Aargau<br />
• Aarau<br />
• Baden-Brugg-Wettingen<br />
• Gemeindeverband Fricktal<br />
• Kaiseraugst<br />
• Magden-Olsberg<br />
• Möhlin<br />
• Obermumpf-Wallbach<br />
Französische Schweiz<br />
• Biel/Bienne<br />
• Chêne<br />
• Genf/Genève<br />
• La Chaux-de-<br />
Fonds<br />
• Lausanne<br />
• Lancy-Carouge<br />
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