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Bericht (pdf) - Liechtenstein-Institut, Bendern

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1. Das Alpenrheintal<br />

Der Alpenrhein, vom Zusammenschluss von Vorder- und Hinterrhein bei Reichenau im<br />

Schweizer Kanton Graubünden bis zur Mündung in den Bodensee prägt die Landschaft des<br />

Alpenrheintales mit ihrer grossen natürlichen Vielfalt und ihrer räumlichen Einheit. Das Gebiet<br />

des Alpenrheintales erstreckt sich über eine Länge von rund 90 Kilometern. Es befindet<br />

sich auf einer Meereshöhe zwischen 400 und 500m und ist stellenweise bis zu 10 km breit.<br />

Flankiert wird es von Gebirgszügen der Alpen mit bis über 2000m Höhe.<br />

Der grösste Wildbach Europas hat dem Tal den Namen gegeben und prägt seine Entwicklung<br />

von der Urgeschichte bis zu den jüngsten Hochwasserereignissen. Er formte die Landschaft,<br />

war jahrhundertelang Wasserstrasse, Fischgrund aber auch Katastrophengebiet und ist bis<br />

heute Energieerzeuger, Naherholungsraum und Grenzfluss.<br />

Flussaufwärts, also südlich ab der Grenze des Fürstentum <strong>Liechtenstein</strong>s ist schweizseitig der<br />

Begriff Alpenrhein weniger gebräuchlich. Der grösste Teil des Abschnittes zwischen der Vereinigung<br />

von Vorder- und Hinterrhein und der nördlichen Bündner Kantonsgrenze bei Fläsch<br />

wird als Churer Rheintal bezeichnet.<br />

Im Alpenrheintal stossen das Land Vorarlberg (A), das Fürstentum <strong>Liechtenstein</strong> (FL) und die<br />

Kantone Graubünden und St. Gallen(CH) zusammen. Der Alpenrhein bildet vom Bodensee<br />

bis Sargans eine natürliche Grenze zwischen den Ländern Österreich, Schweiz und <strong>Liechtenstein</strong>.<br />

Durch die Ländergrenzen ist ein an sich homogener Raum politisch getrennt. Während<br />

die Landesgrenze zwischen der Schweiz und Österreich eine trennende Wirkung hatte, war<br />

seit jeher die Grenze zwischen der Schweiz und <strong>Liechtenstein</strong> durchlässiger. Dies hat die<br />

Entwicklung des Alpenrheintales entscheidend beeinflusst. Während das St. Galler Alpenrheintal<br />

immer im Sog der Agglomerationen Zürich und St. Gallen stand und sich gegen eine<br />

Abwanderung behaupten musste, fand in Vorarlberg eine massive Zuwanderung statt.<br />

Aus naturräumlicher Sicht stellt das Alpenrheintal einen gemeinsamen Lebensraum dar. Die<br />

Gletschertätigkeiten, die Aktivitäten der Flüsse und ihrer Seitenbäche, die See- und Flussablagerungen<br />

sowie herabfallender Bergschutt formten die Landschaft.<br />

Seit der Regulierung des<br />

Alpenrheins von 1892 sind<br />

die ehemaligen Überschwemmungsflächen<br />

weitgehen hochwasserfrei<br />

und für die intensive Nutzung<br />

verfügbar. Die Siedlungsstrukturen<br />

im Alpenrheintal<br />

änderten sich seit Hochwasser beim Gasthaus Engel in Lustenau, 1868<br />

1945 grundlegend. Bis dahin<br />

wies die Landschaft trotz Industrialisierung und relativ hoher Bevölkerungsdichte mit<br />

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