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Rahmenhygieneplan für Infektionsprävention in Heimen und ...

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Bayerischer <strong>Rahmenhygieneplan</strong> <strong>für</strong> <strong>Infektionsprävention</strong> <strong>in</strong> <strong>Heimen</strong><br />

Stand Dezember 2013<br />

• Vor der sorgfältigen Vorbereitung aller benötigten Materialien müssen die Hände des<strong>in</strong>fiziert<br />

werden (Kat. IA).<br />

• Die Schleimhautantiseptik erfolgt mit sterilen Tupfern <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em geeigneten Schleimhautantiseptikum<br />

z. B. auf Basis von PVP-Iod oder Octenid<strong>in</strong>. Nach Auflegen e<strong>in</strong>es sterilen<br />

Schlitztuches wird steriles Gleitmittel <strong>in</strong>stilliert <strong>und</strong> der Blasenkatheter vorsichtig<br />

unter sterilen Bed<strong>in</strong>gungen (e<strong>in</strong>schl. P<strong>in</strong>zette, Handschuhe) e<strong>in</strong>geführt (Kat. IB).<br />

• Das Blocken des Ballons erfolgt mit sterilem Aqua dest. oder vorzugsweise mit e<strong>in</strong>er<br />

sterilen 8- bis 10%igen Glycer<strong>in</strong>-Wasserlösung (nicht mit NaCl oder Leitungswasser)<br />

(Kat. IB).<br />

• Danach erfolgen der Anschluss e<strong>in</strong>es geschlossenen Dra<strong>in</strong>agesystems mit Rückflussventil<br />

<strong>und</strong> die sichere Fixation (Kat. IB).<br />

• Bei der täglichen Körperpflege erfolgt die Re<strong>in</strong>igung des Genitales mit Wasser <strong>und</strong> Seifenlotion<br />

ohne Zusatz antiseptischer Substanzen; dabei ist jeder Zug am Katheter zu<br />

vermeiden (Kat. IB).<br />

8.1.1.2 Suprapubische Katheter<br />

Bei länger andauernder Harndra<strong>in</strong>age (> 5 Tage) sollten unter Beachtung der Kontra<strong>in</strong>dikationen<br />

suprapubische Blasenverweilkatheter bevorzugt werden.<br />

• E<strong>in</strong>e tägliche Inspektion der E<strong>in</strong>stichstelle ist erforderlich, um e<strong>in</strong>e Infektion an der E<strong>in</strong>trittsstelle<br />

rechtzeitig zu erkennen. In der Regel kann die Punktionsstelle bei lange liegendem<br />

suprapubischen Katheter offen gelassen werden oder bedarf lediglich der<br />

Bedeckung durch e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Pflaster (Kat. IB).<br />

8.1.2 Umgang mit Harndra<strong>in</strong>agen<br />

• Ke<strong>in</strong> <strong>in</strong>termittierendes Abklemmen des Katheters (sog. Blasentra<strong>in</strong><strong>in</strong>g) (Kat. IB). Um<br />

den Harnabfluss zu sichern, muss e<strong>in</strong> Abknicken von Katheter <strong>und</strong> Ableitungssystem<br />

vermieden werden.<br />

• Der Auffangbeutel muss immer freihängend ohne Bodenkontakt unter Blasenniveau<br />

positioniert se<strong>in</strong> (Kat. IB).<br />

• Der Katheter <strong>und</strong> der Dra<strong>in</strong>ageschlauch sollten nicht diskonnektiert werden (Kat. IA).<br />

• Ist e<strong>in</strong>e Diskonnektion nicht zu vermeiden (bzw. nach versehentlicher kurzzeitiger Diskonnektion),<br />

ist ke<strong>in</strong> Wechsel von Katheter oder Dra<strong>in</strong>agesystem erforderlich. Die erneute<br />

Verb<strong>in</strong>dung von Katheter <strong>und</strong> Konus des Dra<strong>in</strong>ageschlauchs darf nur unter<br />

aseptischen Kautelen nach Wischdes<strong>in</strong>fektion mit e<strong>in</strong>em alkoholischen Präparat wieder<br />

zusammengefügt werden (Kat. IB).<br />

• Der Auffangbeutel ist rechtzeitig zu entleeren, bevor der Harn mit der Rückflusssperre<br />

<strong>in</strong> Kontakt kommt. Dazu s<strong>in</strong>d E<strong>in</strong>malhandschuhe zu tragen (Kat. IB).<br />

• Das Auffanggefäß wird nach Gebrauch des<strong>in</strong>fizierend gere<strong>in</strong>igt (z. B. im Steckbeckenspülautomaten)<br />

(Kat. III).<br />

• Nach dem Ausziehen der E<strong>in</strong>malhandschuhe ist e<strong>in</strong>e Händedes<strong>in</strong>fektion erforderlich<br />

(Kat. IB).<br />

• E<strong>in</strong> Wechsel des geschlossenen Harndra<strong>in</strong>agesystems ist nicht rout<strong>in</strong>emäßig <strong>in</strong> festen<br />

Intervallen erforderlich, sondern soll bei Bedarf nach <strong>in</strong>dividuellen Gesichtspunkten (z.<br />

B. bei Inkrustation, Obstruktion, Verstopfung, Katheter<strong>in</strong>duzierter symptomatischer<br />

Harnwegs<strong>in</strong>fektion) <strong>und</strong> Herstellerangaben erfolgen (Kat. IB).<br />

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