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Rahmenhygieneplan für Infektionsprävention in Heimen und ...

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Bayerischer <strong>Rahmenhygieneplan</strong> <strong>für</strong> <strong>Infektionsprävention</strong> <strong>in</strong> <strong>Heimen</strong><br />

Stand Dezember 2013<br />

8 Hygiene bei speziellen Behandlungsmaßnahmen<br />

Im Folgenden werden H<strong>in</strong>weise zu den wichtigsten mediz<strong>in</strong>ischen <strong>und</strong> pflegerischen<br />

Maßnahmen unter Berücksichtigung von hygienischen Schwerpunkten dargelegt.<br />

E<strong>in</strong>e gute Darstellung der e<strong>in</strong>zelnen Maßnahmen ist <strong>in</strong> der aktuellen Empfehlung „<strong>Infektionsprävention</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Heimen</strong>“ der Kommission <strong>für</strong> Krankenhaushygiene <strong>und</strong> <strong>Infektionsprävention</strong><br />

beim Robert-Koch-Institut gegeben.<br />

Nachfolgend werden die Empfehlungen des RKI kategorisiert. Diese Kategorisierung basiert<br />

auf der wissenschaftlich abgesicherten Beweiskraft der jeweiligen Aussagen oder<br />

deren nachvollziehbarer theoretischer Begründung. Gesetzliche Vorgaben, Verordnungen<br />

oder sonstiges verb<strong>in</strong>dliches Recht werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er eigenen Kategorie berücksichtigt.<br />

• Kat. I Nachdrückliche Empfehlung (IA gut konzipierte Studien, IB Konsensus-Beschluss<br />

unter Experten)<br />

• Kat. II E<strong>in</strong>geschränkte Empfehlung (H<strong>in</strong>weise aus Studien, theoretische Begründung)<br />

• Kat. III ke<strong>in</strong>e Empfehlung / ungelöste Frage<br />

• Kat. IV rechtliche Vorgaben<br />

8.1 Prävention von Harnwegs<strong>in</strong>fektionen<br />

Infektionen der Harnwege s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>Heimen</strong> die häufigsten Infektionen, überwiegend bed<strong>in</strong>gt<br />

durch transurethrale Katheter. Harnableitungen müssen wegen dieses Infektionsrisikos<br />

auf das unvermeidliche M<strong>in</strong>imum <strong>und</strong> damit auf die mediz<strong>in</strong>ische Indikation, diagnostiziert<br />

durch den behandelnden Arzt, reduziert bleiben.<br />

8.1.1 Harndra<strong>in</strong>age durch Katheterisierung der Harnblase<br />

Für alle Formen der Harnwegskatheterisierung gilt (alle Kat.IB):<br />

• Blasenkatheter dürfen nur nach strenger ärztlicher Indikationsstellung unter aseptischen<br />

Bed<strong>in</strong>gungen angewendet werden <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d so bald wie möglich zu entfernen.<br />

Die durchführenden Personen müssen mit der Technik <strong>und</strong> den Erfordernissen der<br />

Aseptik <strong>und</strong> Antiseptik vertraut se<strong>in</strong>.<br />

• Manipulationen am geschlossenen Harndra<strong>in</strong>agesystem (z. B. Ur<strong>in</strong>abnahme) erfordern<br />

streng aseptische Handhabung <strong>und</strong> sollen auf das notwendige M<strong>in</strong>imum reduziert werden.<br />

• Vor <strong>und</strong> nach jeder Manipulation am Blasenverweilkatheter oder Harndra<strong>in</strong>agesystem<br />

ist e<strong>in</strong>e hygienische Händedes<strong>in</strong>fektion erforderlich.<br />

• Spülungen <strong>und</strong> Instillationen s<strong>in</strong>d nur bei spezieller urologischer Indikation, aber nicht<br />

zur Infektionsprophylaxe durchzuführen. Spülungen mit Antiseptika oder Antibiotika<br />

s<strong>in</strong>d obsolet.<br />

• Bei länger währender Dra<strong>in</strong>age (>5 Tage) sollten unter Beachtung der Kontra<strong>in</strong>dikationen<br />

suprapubische Blasenverweilkatheter bevorzugt werden.<br />

8.1.1.1 Transurethraler Katheter<br />

• Die Anlage des Katheters muss unter aseptischen Bed<strong>in</strong>gungen von geschultem Personal<br />

möglichst mithilfe e<strong>in</strong>es Katheterisierungssets durchgeführt werden (Kat. IB).<br />

• Es dürfen nur sterile, geschlossene Ableitungssysteme e<strong>in</strong>gesetzt werden (Kat. IA).<br />

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