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Weihnachten 2010 - Elias-Schrenk-Haus in Tuttlingen

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Gedanken der Geschäftsführung<br />

Liebe BewohnerInnen, liebe MitarbeiterInnen,<br />

liebe Freunde,<br />

immer wieder hören und lesen wir, wovon unser Zeitalter<br />

<strong>in</strong> besonderem Maß geprägt wird. Da ist die<br />

Rede vom Zeitalter der Angst und des Werteverlusts,<br />

man beschwört die Epoche der Globalisierung oder<br />

der Digitalisierung und auch die Ära der erneuerbaren<br />

Energien ist momentan <strong>in</strong> aller Munde.<br />

Mit e<strong>in</strong>igem Recht könnte man <strong>in</strong>des wohl auch behaupten,<br />

wir lebten <strong>in</strong> der Zeit der Ranglisten. Kaum<br />

e<strong>in</strong> Bereich unseres Lebens wird heutzutage nicht geprüft,<br />

bewertet und anschließend <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Rangordnung<br />

dargestellt. Neben den klassischen Produkttests s<strong>in</strong>d<br />

dies immer mehr auch Dienstleistungen, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

„Rank<strong>in</strong>g!“ dargestellt werden. Dies reicht vom Urlaubsdomizil<br />

über Universitäten und Beratungsfirmen<br />

bis h<strong>in</strong> zur Lebensqualität <strong>in</strong> bestimmten Städten,<br />

Regionen und Ländern.<br />

Natürlich macht diese Entwicklung auch vor Pflegeheimen<br />

nicht halt. Neu ist bei der Pflegeheimbenotung<br />

lediglich, dass hier das ganze Verfahren von<br />

staatlicher Seite durchgeführt wird. Seit über e<strong>in</strong>em<br />

Jahr werden Pflegeheime nun nach der sogenannten<br />

Pflegetranzparenzvere<strong>in</strong>barung geprüft und benotet.<br />

Vor e<strong>in</strong>em Jahr hatten viele noch große Bedenken vor<br />

allzu schlechten Noten. Aber schon Anfang dieses<br />

Jahres, als die ersten Ergebnisse im Internet veröffentlicht<br />

wurden, zeigte sich, dass sich zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong> Baden-<br />

Württemberg niemand ernstlich Sorgen machen muss.<br />

Die bisher geprüften 795 Pflegeheime <strong>in</strong> Baden-Württemberg<br />

liegen nämlich im Schnitt bei Note 1,2!<br />

Nach all den negativen Schlagzeilen <strong>in</strong> den letzten<br />

Jahren hätte niemand mit so guten Noten gerechnet.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs muss man sich gleichzeitig auch fragen, ob<br />

diese Ergebnisse wirklich realistisch s<strong>in</strong>d. Note 1,2 auf<br />

e<strong>in</strong>er Skala von 1-5 würde ja bedeuten, dass die Mehrzahl<br />

der E<strong>in</strong>richtungen nahezu das Optimum der möglichen<br />

Pflege- und Betreuungsqualität erreicht und<br />

8<br />

auch wenn wir <strong>in</strong> Baden-Württemberg zu Recht die<br />

besten Pflegenoten haben, s<strong>in</strong>d wir von diesem Zustand<br />

noch sehr weit entfernt.<br />

Glücklicherweise gibt es aber auch noch Kriterien, die<br />

sich kaum prüfen und bewerten lassen.<br />

Interessanterweise s<strong>in</strong>d diese aber für die Betroffenen<br />

häufig besonders wichtig. Wie ist die Atmosphäre?<br />

Wie fröhlich und lebendig wirkt e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtung? Wie<br />

schmeckt das Essen? Wie freundlich, zuvorkommend<br />

oder gar liebevoll geht man mite<strong>in</strong>ander um? Werden<br />

Bewohner <strong>in</strong> ihrer Individualität wahrgenommen und<br />

respektiert?<br />

Diese Kriterien s<strong>in</strong>d nicht messbar, höchstens ansatzweise<br />

<strong>in</strong> der direkten Befragung Betroffener zu ermitteln,<br />

da die mehrheitlich dementen Bewohner nur<br />

sehr e<strong>in</strong>geschränkt <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d sich zu äußern.<br />

Was bleibt also zu tun, wenn man die Qualität e<strong>in</strong>er<br />

Pflege<strong>in</strong>richtung beurteilen will? Man kommt kaum<br />

umh<strong>in</strong>, sich vor Ort e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck zu verschaffen, mit<br />

Betroffenen und deren Angehörigen zu reden, sich<br />

<strong>in</strong>tensiv mit der Selbstdarstellung der E<strong>in</strong>richtung ause<strong>in</strong>ander<br />

zu setzen und gegebenenfalls Ärzte und<br />

andere Personengruppen zu befragen, die unterschiedliche<br />

Angebote mite<strong>in</strong>ander vergleichen können.<br />

Es war schon immer so und es wird auch immer<br />

so bleiben, dass bei so komplexen Dienstleistungen<br />

wie sie im Pflegeheim angeboten werden, der Ruf entscheidet<br />

und nicht der Ranglistenplatz.<br />

In diesem S<strong>in</strong>ne laden wir Sie alle ganz herzlich e<strong>in</strong>,<br />

sich vor Ort selbst e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck zu verschaffen von<br />

der lebhaften und fröhlichen Atmosphäre im <strong>Elias</strong>-<br />

<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong>. Sie werden sehen, hier entspricht<br />

Weniges den Klischees und Vorurteilen, die man leider<br />

noch immer von e<strong>in</strong>em Pflegeheim hat. Allen,<br />

die zum besonderen Gepräge unserer E<strong>in</strong>richtung<br />

beitragen, danke ich ganz herzlich und wünsche<br />

frohe Festtage und e<strong>in</strong> gesegnetes neues Jahr.<br />

Ihr Andreas Schmiedel

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