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Einfluß der Fütterung auf den Nährstoffausstoß bei Mastschweinen

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<strong>Einfluß</strong> <strong>der</strong> <strong>Fütterung</strong> <strong>auf</strong> <strong>den</strong> <strong>Nährstoffausstoß</strong> <strong>bei</strong><br />

<strong>Mastschweinen</strong><br />

Dr. H. Lin<strong>der</strong>mayer, BLT Grub<br />

Die Schweinehaltung scheint einer <strong>der</strong> letzten Betriebszweige zu sein, wo sich die<br />

Landwirtschaft noch relativ frei entfalten kann, - allerdings unter großen<br />

Einschränkungen. Bei übermächtiger, bestens organisierter Konkurrenz vor <strong>der</strong><br />

Haustüre (Dänemark, Holland, Spanien) kann in einem freien Markt nur <strong>der</strong>jenige<br />

Schweineproduzent überleben, <strong>der</strong> die Senkung des Aufwandes zum Ziel hat. Und wenn<br />

70% <strong>der</strong> variablen Erzeugungskosten die Futterkosten ausmachen, dann heißt<br />

Minimierung des Aufwandes nichts an<strong>der</strong>es als bedarfsgerechte, ressourcen-sparende,<br />

gesundheitsför<strong>der</strong>nde <strong>Fütterung</strong> in allen Leistungsabschnitten. Gleich-zeitig wer<strong>den</strong> mit<br />

leistungsbetonten und kostensenken<strong>den</strong> <strong>Fütterung</strong>sstrategien die<br />

Nährstoffausscheidungen in die Umwelt stark reduziert (30-40%).<br />

Schweinerationen müssen also immer - unabhängig von gesetzlichen Zwängen und<br />

Umweltvorschriften - <strong>auf</strong> eine effiziente Nährstoffverwertung und <strong>auf</strong> intakte Nährstoffkreisläufe<br />

(„Nachhaltige“ Produktion) ausgelegt sein. Die tierischen Ausscheidungen<br />

pauschal und nur in Zusammenhang mit Formblättern zu sehen, geht an<br />

<strong>der</strong> Realtität vor<strong>bei</strong> und ist einer vorausschauen<strong>den</strong>, verantwortungsvollen<br />

Betriebsführung/Beratung nicht würdig.<br />

Auswirkungen <strong>der</strong> Rationsgestaltung <strong>auf</strong> die Nährstoffausscheidungen sollen also nicht<br />

Selbstzweck sein. Die Art und Weise <strong>der</strong> Schweinefütterung eines Betriebes entwickelt<br />

sich aus <strong>den</strong> individuellen (natürlichen) Produktionsvoraussetzungen heraus und wirkt<br />

wie<strong>der</strong> <strong>auf</strong> das gesamte Betriebsgeschehen zurück:<br />

Wirtschaftlichkeit, Ar<strong>bei</strong>tswirtschaft, Tiergesundheit, Futterbau, Futterbilanzen (Ein-<br />

/Verk<strong>auf</strong>), Güllebilanzen, Nährstoffkreisl<strong>auf</strong>.<br />

Am Beispiel eines Betriebes mit 700 Mastplätzen sollen die Zusammenhänge erläutert<br />

wer<strong>den</strong>. Selbstverständlich treffen die Aussagen auch für an<strong>der</strong>e<br />

schweinehaltende/tierhaltende Produktionszweige und „sogar“ für die Rin<strong>der</strong>haltung zu.<br />

Die produktionstechnischen Rahmenbedingungen des Modellbetriebes wur<strong>den</strong><br />

folgen<strong>der</strong>maßen gewählt:<br />

1


Auswirkungen <strong>der</strong> Rationsgestaltung <strong>auf</strong> <strong>den</strong> gesamten Betrieb<br />

Tierische Produktion und Leistungen<br />

700 Mastplätze<br />

28-108 kg LG<br />

700 g tgl. Zunahmen<br />

3,0 Futterverwertung<br />

2,7 Umtriebe<br />

Pflanzliche Produktion und Erträge<br />

10 ha Gerste (70 dt/ha)<br />

25 ha Weizen (80 dt(ha)<br />

15 ha Mais (90 dt/ha)<br />

2 GV/ha<br />

Sachgebiet<br />

Schweinefütterung<br />

a4lin<strong>der</strong>\folie\204.ppt<br />

Beispielsbetrieb<br />

Mit 2 Großvieheinheiten pro ha LF wurde ein tragfähiger und machbarer Tierbesatz<br />

angestrebt. Je nach <strong>Fütterung</strong> von 1-phasig/konventionell bis 3-phasig/NP-reduziert<br />

ergeben sich nun <strong>bei</strong> gleichen Leistungen ganz unterschiedliche Nährstoffausscheidungen<br />

und Nährstoffbilanzen.<br />

Auswirkungen <strong>der</strong> Rationsgestaltung <strong>auf</strong> <strong>den</strong> gesamten Betrieb<br />

<strong>Fütterung</strong> 1-phasig 1-phasig<br />

1-phasig<br />

1-phasig<br />

3-phasig<br />

HP-Getreide<br />

Molke<br />

NP-red<br />

NP-red<br />

N-korr. / P2O5<br />

/ K 2O (kg)<br />

-pro Mastplatz<br />

N-korr. 10,7 12,0 10,1 9,5 8,0<br />

P2O 5 6,0 6,0 5,0 4,7 4,2<br />

K2O 5,8 5,8 7,5 5,2 4,6<br />

-im Betrieb<br />

N-korr. 7501 8383 7074 6691 5609<br />

P2O 5 4226 4214 3469 3276 2946<br />

K2O 4095 4086 5276 3671 3218<br />

-pro ha<br />

N-korr. 150 168 141 134 112<br />

P2O 5 84 84 69 65 59<br />

K2O 82 82 105 73 64<br />

Sachgebiet<br />

Schweinefütterung<br />

a4lin<strong>der</strong>\folie\204.ppt<br />

Nährstoffausscheidungen<br />

2


In <strong>der</strong> ersten <strong>Fütterung</strong>ssituation (konventionell) fallen nach Abzug <strong>der</strong> gasförmigen<br />

Lagerungs- und Ausbringungsverluste pro Mastplatz 10,7 kg Gülle-Stickstoff 6,0 kg<br />

Phosphat und 5,8 kg Kali an.<br />

Pro Hektar wären hier über die Gülle 150 kg N, 84 kg P 2 O 5 , 82 kg K 2 O zu<br />

veranschlagen.<br />

In <strong>der</strong> zweiten Situation hilft <strong>der</strong> Landwirt mit mineralischer N-Düngung dem Wachstum<br />

noch or<strong>den</strong>tlich nach - beson<strong>der</strong>s die übermäßige N-Spätdüngung wirkt hier negativ -<br />

und erzeugt Getreide mit viel Speicherprotein und damit weniger essentielle<br />

Aminosäuren im Rohprotein. Bei etwa 130 - 150 g Rohprotein je kg Getreide, erhöht<br />

sich zwar die N-Abfuhr vom Feld gewaltig, aber auch N-Zufuhr über die Gülle. Obwohl<br />

hier die tolerierbaren gasförmigen N-Verlustabzüge viel stärker zu Buche schlagen,<br />

bringt sich <strong>der</strong> Betrieb in hausgemachte Schwierigkeiten:<br />

- mit <strong>der</strong> Düngerverordnung, weil 168 kg Gülle-N haarscharf an die Obergrenze von<br />

170 kg/ha herangehen.<br />

- mit <strong>der</strong> Rohproteinüberversorgung, die sehr viel an Energie bindet.<br />

- mit <strong>der</strong> Stalluft, die mehr mit Ammoniak belastet ist.<br />

- mit <strong>der</strong> bedarfsgerechten Aminosäureversorgung <strong>bei</strong> N-reduzierten Rationen.<br />

In <strong>der</strong> dritten <strong>Fütterung</strong>svariante ist Molkeverwertung angesagt. Molke bringt sehr viel<br />

Kalium in <strong>den</strong> Betriebskreisl<strong>auf</strong> - trotz K-freiem Mineralfutter. Mit 105 kg Kali (K 2 O) pro<br />

ha LF kann niemals eine ausgeglichene Kalibilanz (wenig K 2 O-Entzüge) erreicht<br />

wer<strong>den</strong>. Trotzdem ist die Molkeverfütterung sinnvoll, wirtschaftlich und auch ökologisch.<br />

Es muß sich schon gefragt wer<strong>den</strong>, warum K in die Bilanzierung <strong>auf</strong>genommen wurde,<br />

wenn man doch dagegen nichts tun kann (außer die LF verdoppeln!). Es gäbe ganz<br />

an<strong>der</strong>e „Umweltsün<strong>der</strong>“.<br />

Im vierten Fall (1-phasig, NP-red.) geht’s um echte, machbare Umweltentlastung durch<br />

die Rationsgestaltung. Es än<strong>der</strong>t sich da<strong>bei</strong> nichts an <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tsbelastung und<br />

Futtertechnik - es än<strong>der</strong>t sich aber sehr viel in <strong>der</strong> Betriebsorganisation. Das<br />

Schweinefutter enthält weniger an Sojaschrot, die Aminosäuren kommen über’s<br />

Mineralfutter o<strong>der</strong> in reiner Form. Das Mineralfutter ist P-reduziert und eventuell<br />

phytasehaltig. Die Lagerzeit von Phytasemineral ist verkürzt, <strong>der</strong> Umgang muß<br />

schonen<strong>der</strong> sein. Da weniger Sojaschrot verfüttert wird, muß die Energie aus Getreide<br />

(Weizen, Mais, Triticale) kommen. Also erhöht sich in <strong>der</strong> Fruchtfolge <strong>der</strong><br />

Schwergetreideanteil o<strong>der</strong> es wird weniger/mehr Weizen verk<strong>auf</strong>t/zugek<strong>auf</strong>t. Auch muß<br />

in <strong>der</strong> Endmast v.a. <strong>bei</strong> verzehrsför<strong>der</strong>n<strong>den</strong> ad libitum-Vorlagen (Breiautomat,<br />

Fühlerfütterung) eher gebremst wer<strong>den</strong>.<br />

Im letzten Fall (3-phasig/NP-red.) wer<strong>den</strong> <strong>der</strong> Aufwand zugunsten <strong>der</strong> Umwelt bzw. eines<br />

höheren Tierbesatzes gesteigert. Im Verl<strong>auf</strong> <strong>der</strong> Mast sind nun 3 Futter (Vor-<br />

/Mittel/Endmast) notwendig - die Soja- und auch die Mineralfuttermengen wer<strong>den</strong> noch<br />

mehr zurückgefahren. Hier kann einfach im Rein/Raus-Verfahren o<strong>der</strong> auch <strong>auf</strong>wendig<br />

3


über <strong>Fütterung</strong>stechnik operiert wer<strong>den</strong>. In Kosten-/Nutzenrechnungen dürfen allerdings<br />

nicht nur die eingesparten Futterkosten und die Mehrkosten für die Technik<br />

gegenüberstehen, es müßten auch Dinge wie Tierbesatz pro Flächeneinheit,<br />

Pachtflächenbedarf, Fruchtfolge, Baugenehmigung und Auflagen, Preisgruppen,<br />

Tiergesundheit usw. eingerechnet wer<strong>den</strong>. Und das alles wegen „kleinerer“<br />

Umstellungen <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Futterration.<br />

In <strong>der</strong> Zusammenschau von Feld und Stall zeigen dann die Nährstoffbilanzen/Sal<strong>den</strong>,<br />

ob <strong>der</strong> Güllekreisl<strong>auf</strong> in Ordnung ist. Wie<strong>der</strong>um ergibt die 1-phasige<br />

gewohnte Art <strong>der</strong> <strong>Fütterung</strong> Gülleüberhänge: + 10 kg N/ha/+ 22 kg P 2 O 5 /ha/+ 40 kg<br />

K 2 O/ha. Es ist wohl klar, daß hier nur die echten Bilanzen eines Betriebes weiterhelfen<br />

und nicht Hausnummern.<br />

Schon aus wirtschaftlichen Grün<strong>den</strong> unabhängig von <strong>der</strong> Düngeverordnung muß hier<br />

reagiert und die Güllebilanz über das Gleichgewicht hinaus zum negativen Bereich<br />

gedrückt wer<strong>den</strong>. Ein kg Gülle-Stickstoff über das Futter kostet nämlich 8 DM, ein kg<br />

mineralischer Stickstoff 1 DM.<br />

Auswirkungen <strong>der</strong> Rationsgestaltung <strong>auf</strong> <strong>den</strong> gesamten Betrieb<br />

1-phasig/Molke<br />

<strong>Fütterung</strong><br />

1-phasig<br />

1-phasig<br />

HP-Getreide<br />

64<br />

1-phasig<br />

NP-red<br />

3-phasig<br />

NP-red<br />

N-korr.<br />

P 2 O 5<br />

K 2 O<br />

N-korr<br />

P2O5<br />

K2O<br />

40 40<br />

32<br />

22 22<br />

24<br />

Saldo<br />

(kg/ha)<br />

10<br />

-2<br />

1<br />

7<br />

-6<br />

3<br />

-1<br />

-23<br />

Sachgebiet<br />

Schweinefütterung<br />

a4propst\ folien\ fol17.xls<br />

Nährstoffbilanzen / Sal<strong>den</strong><br />

Interessant ist die Variante HP-Getreide („Hochprotein“) mit einer negativen N-<br />

Güllebilanz aber keinerlei Verbesserungen <strong>bei</strong>m Phosphat. Die Folgerung daraus kann<br />

nicht sein, noch mehr mineralisch zu düngen und <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Verfütterung des hofeigenen<br />

Futters die Probleme eskalieren zu lassen. Wir brauchen Qualitätsfuttergetreide mit viel<br />

4


essentiellen Aminosäuren im Rohprotein, mit wenig phytingebun<strong>den</strong>em Phosphor, mit<br />

Mindestgehalten an strukturierter Rohfaser, mit wenig Pilzdruck usw..<br />

Positiv wirkt sich die Molkefütterung (guter Eiweißträger, weniger Soja) <strong>auf</strong> die N/P-<br />

Bilanz aus, das Kaliproblem wurde angesprochen. Bei 1phasig/NP-reduziert ist mit 2<br />

GV/ha <strong>der</strong> Güllekreisl<strong>auf</strong> bereits in Ordnung, die 3-phasige Variante läßt noch Reserven<br />

im Tierbesatz offen.<br />

Nährstofflieferung<br />

Interessant ist auch die Frage nach <strong>der</strong> Herkunft <strong>der</strong> Nährstoffe - wer ist schuld an <strong>den</strong><br />

Überhängen. Und hier wur<strong>den</strong> 2 Futtersituationen - 1-phasig bzw. 3-phasig/NP-red -<br />

gegenübergestellt. Zusätzlich sollen jeweils noch 100 kg N/ha mineralisch gedüngt<br />

wor<strong>den</strong> sein. Im ersten Fall stammen vom Stickstoff 45% aus Soja, 29% aus Getreide<br />

und nur 26% aus <strong>der</strong> beachtlichen und überzogenen Mineraldüngergabe. Beim<br />

Phosphor kommen 41% aus Getreide, 30% aus Mineralfutter, 29% aus Soja, <strong>bei</strong>m Kali<br />

stammen 63% vom Soja und 37% vom Getreide. Folglich ist <strong>der</strong> <strong>Einfluß</strong> <strong>der</strong> N-<br />

Mineraldüngung im viehhalten<strong>den</strong> Betrieb ab einem nennenswerten Tierbesatz gering.<br />

Über die <strong>Fütterung</strong> muß die Bilanz in Ordnung gebracht wer<strong>den</strong>. Und da <strong>bei</strong>m Getreide<br />

nichts zu machen ist, muß Sojaschrot und Mineralfutter herhalten. N-reduzierte <strong>Fütterung</strong><br />

mit weniger Sojaanteil bedeutet auch Entlastungen <strong>bei</strong>m Phosphor und Kali.<br />

Die Verschiebungen <strong>bei</strong> <strong>der</strong> 3-phasigen/NP-reduzierten <strong>Fütterung</strong> hin zum<br />

Hauptnährstoffanfall über hofeigenes Getreide haben sehr viel mit Nachhaltigkeit <strong>der</strong><br />

Landbewirtschaftung zu tun!<br />

Auswirkungen <strong>der</strong> Rationsgestaltung <strong>auf</strong> <strong>den</strong> gesamten Betrieb<br />

<strong>Fütterung</strong><br />

1-phasig<br />

3-phasig/NP-red<br />

Mineraldüngung 100 kg N/ha 100 kg N/ha<br />

N<br />

P2O5 K 2O<br />

N P 2O 5<br />

K2O<br />

Getreide<br />

Soja<br />

Mineralfutter<br />

Mineraldünger<br />

29<br />

41<br />

37 39<br />

61<br />

54<br />

45<br />

29<br />

31<br />

63<br />

21<br />

46<br />

26<br />

30<br />

30<br />

18<br />

Sachgebiet<br />

Schweinefütterung<br />

a4propst\folien\fol17.xls<br />

Nährstofflieferung (%)<br />

Güllemengen und Güllezusammensetzung<br />

5


Selbstverständlich wirkt sich die Rationsgestaltung <strong>auf</strong> die Güllemenge und die<br />

Güllezusammensetzung aus. Je weniger Futter pro Zuwachs <strong>auf</strong>gewendet wer<strong>den</strong><br />

muß, je geringer <strong>der</strong> Rohproteingehalt im Futter, desto geringer ist sowohl die<br />

Güllemenge als auch die Nährstoffkonzentration in <strong>der</strong> Gülle.<br />

Auswirkungen <strong>der</strong> Rationsgestaltung <strong>auf</strong> <strong>den</strong> gesamten Betrieb<br />

<strong>Fütterung</strong> 1-phasig 1-phasig<br />

Güllemenge (m 3 )<br />

HP-Getreide<br />

1-phasig<br />

NP-red<br />

3-phasig<br />

NP-red<br />

-pro Mastplatz 1,59 1,65 1,50 1,45<br />

-im Betrieb 1114 1157 1051 1018<br />

-pro ha 22,3 23,1 21,0 20,4<br />

Sachgebiet<br />

Schweinefütterung<br />

a4lin<strong>der</strong>\folie\204.ppt<br />

Güllemengen<br />

Auswirkungen <strong>der</strong> Rationsgestaltung <strong>auf</strong> <strong>den</strong> gesamten Betrieb<br />

<strong>Fütterung</strong> 1-phasig 1-phasig<br />

HP-Getreide<br />

1-phasig<br />

Molke<br />

1-phasig<br />

NP-red.<br />

3-phasig<br />

NP-red.<br />

Gehalte<br />

(kg/m 3 )<br />

N 6,73 7,25 6,75 6,37 5,51<br />

P2O5 3,79 3,64 3,31 3,12 2,89<br />

K 2O 3,67 3,53 5,03 3,49 3,16<br />

Sachgebiet<br />

Schweinefütterung<br />

a4lin<strong>der</strong>\folie\204.ppt<br />

Güllezusammensetzung<br />

Auch in diesem Punkt fällt HP-Getreide wie<strong>der</strong> negativ <strong>auf</strong> mit erhöhten Transportkosten<br />

und mehr problematischem Gülledünger. Hochgerechnet <strong>auf</strong> 1 GV fallen in <strong>der</strong><br />

6


Schweinehaltung etwa 12 - 14 m 3 Gülle an und nicht wie oft behauptet wird 18 bzw.<br />

sogar 22 m 3 .<br />

Futtereink<strong>auf</strong>/Getreideverk<strong>auf</strong> - Futterbilanz<br />

Die jeweilige Rationsgestaltung zwingt auch zum Mit<strong>den</strong>ken <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Futter-bereitstellung<br />

(Anbau, Vorrat, Zuk<strong>auf</strong>, Verk<strong>auf</strong>, Lagerung, Kontrakte, Transportkapazitäten usw.).<br />

Dem konventionellen Betrieb bleibt Getreide über (856 dt), er k<strong>auf</strong>t sich ja die Energie<br />

aus Sojaschrot. Insgesamt müssen 1339 dt teurere Eiweißfutter (82% davon) bzw.<br />

Mineralfutter (18% davon) zugek<strong>auf</strong>t wer<strong>den</strong>. In <strong>der</strong> Molkevariante stehen 1376 dt<br />

Getreide zum Verk<strong>auf</strong> frei, dafür wer<strong>den</strong> 11909 dt Futtermittel (89% Molke, 10% Soja,<br />

1% Mineralfutter) eingek<strong>auf</strong>t. Molke spart v.a. hofeigenes Getreide, weniger Sojaschrot<br />

bzw. Mineralfutter. Weit weniger Futtermenge muß im Fall <strong>der</strong> 3-Phasenfütterung<br />

bewegt wer<strong>den</strong>. Das eigenerzeugte Getreide wird fast <strong>auf</strong>gebraucht, und mit nur 815 dt-<br />

Zuk<strong>auf</strong> an Soja und Minerafutter wer<strong>den</strong> 524 dt davon gegenüber 1-phasig weniger<br />

benötigt.<br />

Auswirkungen <strong>der</strong> Rationsgestaltung <strong>auf</strong> <strong>den</strong> gesamten Betrieb<br />

1-phasig 1-phasig/Molke 3-phasig /NP<br />

11909<br />

1 % Mifu<br />

10 % Soja<br />

89 % Molke<br />

Futterzuk<strong>auf</strong> (dt)<br />

1339<br />

18 % Mifu<br />

82 % Soja<br />

815<br />

11 % Mifu<br />

89 % Soja<br />

Getreide Getreide Getreide<br />

856<br />

Getreideverk<strong>auf</strong> (dt)<br />

1376<br />

192<br />

Sachgebiet<br />

Schweinefütterung<br />

a4propst\folien\fol17.xls<br />

Futter -Eink<strong>auf</strong> / Verk<strong>auf</strong> - Bilanz<br />

7


Futterkosten<br />

Das macht sich natürlich <strong>bei</strong> <strong>den</strong> Futterkosten des Beispielbetriebes bemerkbar -<br />

5 000 bis 12 000 DM Ersparnis sind pro Jahr drin - je nach Rationsgestaltung. Nicht<br />

mitgerechnet sind hier verringerte Aufwendungen für Pachtflächen, Lüftungskosten,<br />

Gesundheitskosten, Umweltkosten usw..<br />

Auswirkungen <strong>der</strong> Rationsgestaltung <strong>auf</strong> <strong>den</strong> gesamten Betrieb<br />

<strong>Fütterung</strong> 1-phasig 1-phasig<br />

Molke(1.-/dt)<br />

1-phasig<br />

NP-red<br />

3-phasig<br />

NP-red<br />

Futterkosten<br />

(DM)<br />

-je Mastschw. 88 82 86 80<br />

-im Betrieb 166674 155693 161950 154607<br />

Sachgebiet<br />

Schweinefütterung<br />

a4lin<strong>der</strong>\folie\204.ppt<br />

Futterkosten<br />

Leistung und Tiergesundheit<br />

Die Auswirkungen <strong>der</strong> Rationsgestaltung <strong>auf</strong> die Leistung und Tiergesundheit sind oft<br />

schwer meßbar, aber ohne Zweifel da. Es geht hier nicht nur um die <strong>auf</strong>geführten<br />

Vorteile <strong>bei</strong> N-und P-reduzierten Rationen, son<strong>der</strong>n um vieles mehr. Die überragende<br />

Wirkung <strong>der</strong> Rohfaser wird oft verkannt, die Relationen zwischen Nährstoffen müssen<br />

stimmen, sogenannte „Antinutritive Faktoren“ (Bitterstoffe, Verkleisterungen, Toxine<br />

usw.) sollten stärker beachtet wer<strong>den</strong>. Oft bringt ein Gesundfutter mehr Leistung als ein<br />

überzogenes Leistungsfutter. Ein weiterer Punkt <strong>der</strong> noch viel stärker beachtet wer<strong>den</strong><br />

müßte ist die Futterhygiene und zwar beginnend <strong>auf</strong> dem Feld über das Lager bis in <strong>den</strong><br />

Trog.<br />

8


Auswirkungen <strong>der</strong> Rationsgestaltung <strong>auf</strong> <strong>den</strong> gesamten Betrieb<br />

<strong>Fütterung</strong> N-reduziert P-reduziert/Phytase<br />

Leistung Säurebindung ↓ Säurebindung ↓<br />

Säurebarriere ↑<br />

Verdaulichkeit ↑<br />

Energiekonzentration ↑<br />

Futter<strong>auf</strong>wand ↓<br />

Säurebarriere ↑<br />

Verdaulichkeit ↑ (RP, AS, Cu, Zn, Fe...)<br />

Verwertung ↑ (RP, AS, Cu, Zn, Fe...)<br />

Futter<strong>auf</strong>wand ↓<br />

Wasserverbrauch ↓<br />

Harnmenge ↓<br />

Gesundheit Ammoniak ↓ (Atemwege) Knochenelastizität ↑<br />

Biogene Amine ↓<br />

Beinschwäche ↓<br />

Blutharnstoff ↓ (Leber, Niere)<br />

Milchharnstoff ↓ (Ferkel)<br />

Durchfall ↓ (Ferkel, Sau)<br />

MMA ↓<br />

Sachgebiet<br />

Schweinefütterung<br />

a4lin<strong>der</strong>\folie\204.ppt<br />

Leistung und Tiergesundheit<br />

<strong>Fütterung</strong> im Verbund - Integrierte <strong>Fütterung</strong><br />

Die Art und Weise <strong>der</strong> <strong>Fütterung</strong> beherrscht also das Betriebsgeschehen. Eine<br />

leistungsoptimierte Rationsgestaltung im Einzelbetrieb macht natürlich nur Sinn, wenn<br />

sie <strong>auf</strong> die Folgestufe und <strong>auf</strong> die gefor<strong>der</strong>te Produktqualität ausgerichtet ist. Die<br />

Vorteile einer „guten“ Rationsgestaltung ließen sich <strong>bei</strong> fließen<strong>den</strong> Futterübergängen <strong>auf</strong><br />

die Folgebetriebe übertragen, <strong>der</strong> ökonomische und ökologische Zugewinn ginge<br />

einher mit mehr Verbraucherakzeptanz. Intakte Kreisläufe, Nachhaltigkeit und „Bio“ sind<br />

dann keine Worthülsen mehr, sie lassen sich vor allem über die Art und Weise <strong>der</strong><br />

<strong>Fütterung</strong>/Rationsgestaltung in <strong>den</strong> Griff bekommen. Packen wir’s an!<br />

Noch ein Nachwort: Es gibt viele <strong>Fütterung</strong>sprogramme, die Prozentrechnen können.<br />

Es gibt aber nur sehr wenige Programme, die Rationen mit dem Wissen und <strong>der</strong><br />

Erfahrung von 20 Jahren <strong>Fütterung</strong>sberatung und von mehr als 500 Beratern <strong>auf</strong> ihre<br />

<strong>Fütterung</strong>stauglichkeit „abklopfen“ können. Es gibt nur ein einziges<br />

<strong>Fütterung</strong>sprogramm, das aus <strong>der</strong> „einfachen“ Rationsgestaltung mehr macht, nämlich<br />

eine Gesamtschau zurück und nach vorne für <strong>den</strong> ganzen Betrieb (siehe oben) - Zifo.<br />

Und das Ganze noch dazu emminent schnell, mit nur 2 MB Speicherbedarf und ohne<br />

Probleme für <strong>den</strong> geübten Anwen<strong>der</strong>. Zifo ist fachlich vergleichbar mit Formel 1-Technik<br />

Stand 1998. Die Karosserie (Oberfläche) sollte allerdings <strong>auf</strong>gemöbelt wer<strong>den</strong> (Farbe,<br />

Grafiken, Fenstertechnik, Ausdruckgestaltung). Da wer<strong>den</strong> wir doch nicht - <strong>bei</strong> <strong>der</strong><br />

Wichtigkeit für eine komplexe und fundierte Beratung <strong>auf</strong> ein „Leihfahrrad“ umsteigen?!<br />

9


Zusammenfassung<br />

Die Rationsgestaltung hat im viehhalten<strong>den</strong> Betrieb Auswirkungen <strong>auf</strong> das gesamte<br />

ökonomische und ökologische Geschehen. Anhand eines Modellbetriebes wer<strong>den</strong><br />

jeweilige Berührungspunkte und Konfliktfel<strong>der</strong> <strong>auf</strong>gezeigt. Für die umfassende<br />

Produktionsberatung <strong>der</strong> Zukunft braucht man ein <strong>Fütterung</strong>sprogramm, das über <strong>den</strong><br />

Tellerrand hinausblickt.<br />

In aller Kürze:<br />

Die Rationsgestaltung hat <strong>Einfluß</strong> <strong>auf</strong> Nährstoffströme, Futterkosten, Güllemenge,<br />

Tiergesundheit usw..<br />

10

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