umweltbericht grünordnungsplan - in Leinfelden-Echterdingen

Umweltbericht mit Grünordnungsplan "Jakobsbrunnen“ (16-8) Seite 9
Bestandsbeschreibung und Bewertung
Zudem wurden bei den Bodenuntersuchungen polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe
(PAK) im Schotter unterhalb des Spielfelds, in den künstlichen Auffüllungen und
im Oberboden nachgewiesen.
(ERGEBNISBERICHT ZUR EINGRENZUNG DER PAK-BELASTUNG IM BEREICH DER SCHÜRFGRUBE SG1 (VEES/BEER, 2010)
UND WEITERE BODENUNTERSUCHUNGEN ZUR VERDICHTUNG DES ERKUNDUNGSRASTERS, CDM CONSULT GMBH, DIPL.-
GEOL. MARKUS KAMPSCHULTE UND DIPL.-GEOL MARCUS HAUBER 24.08.2012)
Das Spielfeld und die befestigten Wege, sowie Gebäude und Nebenflächen versiegeln den
Boden und beeinträchtigen die Bodenfunktionen erheblich.
Bedeutung:
Bei den unversiegelten Stadtböden sind die Bodenfunktionen aufgrund der Verdichtung und
dem inhomogenen Schichtenaufbau stark reduziert und von geringer Bedeutung für den
Gebietswasserkreislauf und in ihrer Funktion als Puffer und Filter für Schadstoffe.
Die Böden bieten jedoch Lebensraum für Gräser und verschiedene Feldgehölze.
Bei den Böden der unversiegelten Bereiche liegt, da es sich um Auffüllbereiche handelt, keine
natürliche Bodenentwicklung über den Schichten des Stubensandsteines vor.
Die versiegelten bzw. mit Tennenbelag befestigten Stadtböden haben einen Anteil von 66 %.
Durch die Versiegelung kommt den Bodenfunktionen keine Bedeutung im Naturhaushalt mehr
zu. Die Bedeutung dieser Flächen wird als sehr gering eingestuft.
Standort für Kulturpflanzen
Die natürliche Ertragsfähigkeit der aufgefüllten, tonigen Böden wird als gering eingestuft.
Ihre Bedeutung als Standort für Kulturpflanzen wird als gering bewertet.
Ausgleichskörper im Wasserkreislauf
Die Leistungsfähigkeit eines Bodens als Ausgleichskörper im Wasserkreislauf wird durch die
Aufnahme von Niederschlagswasser und die Abflussverzögerung bzw. -verminderung (mögliche
Speicherleistung) bestimmt. Insbesondere Tonböden reagieren empfindlich auf Verdichtung.
Die Leistungsfähigkeit der unversiegelten, tonigen Böden im Plangebiet ist von geringer
Bedeutung. Die Leistungsfähigkeit versiegelter Böden ist auf ein Minimum reduziert.
Filter und Puffer
Die Leistungsfähigkeit eines Bodens als Filter und Puffer für Schadstoffe ist hoch, wenn
Schadstoffe aus dem Stoffkreislauf entfernt, zurückgehalten und ggf. abgebaut werden können
und wenn Böden eine hohe Pufferkapazität besitzen.
Tonige Böden besitzen grundsätzlich eine hohe bis sehr hohe Bedeutung als Filter und Puffer
für Schadstoffe.
Die nicht versiegelten, tonigen Böden im Untersuchungsgebiet sind bereits vorbelastet haben
jedoch bis zur vollständigen Sättigung aufgrund ihrer chemischen und physikalischen
Eigenschaften eine mittlere Bedeutung für den Naturhaushalt.
Standort für die natürliche Vegetation
Mit hoher Leistungsfähigkeit werden Böden mit extremer Ausprägung von Standorteigenschaften
bewertet, da diese Böden günstige Voraussetzungen für spezialisierte und seltene
Pflanzengesellschaften bieten. Diese Funktion ist in Zusammenhang mit der Funktion als
Standort für Kulturpflanzen und die daraus resultierende Intensität in der Nutzung zu sehen.
Sind die Böden hierfür von hoher Bedeutung, sind sie in der Regel intensiv genutzt und somit
nicht von besonderer Bedeutung für die natürliche Vegetation.
Die Flächen von gering-mittlerer und mittlerer Bedeutung für Kulturpflanzen sind hingegen für
die natürliche Vegetation von Bedeutung.
Die unversiegelten Böden im Plangebiet sind von geringer Bedeutung als Standort für
Kulturpflanzen. Da sie aufgrund der Auffüllungen eine sehr hohe Hemerobie (polyhemerob)
aufweisen, besitzen sie als Standort für natürliche Vegetation ebenfalls eine geringe Bedeutung.
KMB Kerker, Müller + Braunbeck Freie Architekten, Stadtplaner und beratende Ingenieure
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