umweltbericht grünordnungsplan - in Leinfelden-Echterdingen

Umweltbericht mit Grünordnungsplan "Jakobsbrunnen“ (16-8) Seite 41
Prognose über die Umweltauswirkungen - Konfliktanalyse
§ 44 (1) 3: Fortpflanzungs- und Ruhestätten mehrerer Vogelarten gehen durch Entfernung
von Gehölzen und Gebäuden verloren. Die Entwertung des östlich angrenzenden
Gehölzs kann zusätzlich zu einem Funktionsverlust für die dort heimischen
Brutvögel führen und erhöht den Konkurrenzdruck auf mögliche Ersatzhabitate
zusätzlich.
Fledermäuse:
Die im Plangebiet vorhandene Fledermausart (Zwergfledermaus, besonders und streng
geschützt) hat ihr Winterquartier oder ihre Wochenstube nicht im Plangebiet. Mehrere Exemplare
dieser Fledermausart nutzen die linearen Gehölzstrukturen an der Beethovenstraße und
dem Vogelherdweg intensiv zur Orientierung und Nahrungssuche.
Ein Vorkommen von Tagesquartieren in Baumhöhlen und-spalten des Gehölzes am
Vogelherdweg oder in Gebäuden kann nicht ausgeschlossen werden.
§ 44(1) 1: Durch eine Baufeldbereinigung während der aktiven Phase (März bis Oktober)
besteht die Gefahr einer Verletzung oder Tötung von Fledermäusen in ihrem
Tagesquartier.
§ 44(1) 2: Bau- und anlagebedingt sind Beeinträchtigungen der Fledermäuse und
Bestandsabnahmen innerhalb des Plangebiets und im östlich angrenzenden
Gehölzgürtel zu erwarten. Da die Zwergfledermaus häufig und weit verbreitet ist
und verschiedene Jagd- und Tagesverstecke nutzt, ist eine Gefährdung der
lokalen Population nicht gegeben. Die lokale Population der nur sporadisch im
angrenzenden Gebiet jagenden Rauhautfledermaus wird durch das Vorhaben nicht
erheblich gestört.
§ 44 (1) 3: Potentielle Tagesquartiere von Fledermäusen werden durch Abriss eines
Gebäudes und durch Entnahme von Gehölzen entfernt. Tagesquartiere im
angrenzenden Gehölz werden v.a. während der Bauzeit entwertet.
Aufgrund der Flexibiltät der vorhandenen Fledermäuse bei der Tagesquartierswahl
und der guten Ausstattung von Kontaktlebensräumen kann davon ausgegangen
werden, dass die ökologische Funktion der Ruhestätten aufrecht erhalten bleiben
wird.
Andere Tierarten:
Weitere geschützte Tierarten wurden bei den faunistischen Untersuchungen nicht beobachtet.
Vermeidung / Minderung
Bewertung Plangebiet
CEF-Maßnahmen:
Zur Minimierung des Eingriffs und zur Verhinderung der
Verbotstatbestände nach § 44 BNatSchG darf eine Baufeldbereinigung
nur in der Zeit von November bis Februar durchgeführt werden.
Sicherung eines kleinen Teils der Gehölzfläche durch
Pflanzbindung,
Durchführung von Schutzmaßnahmen während der Bauzeit,
Festsetzung von Pflanzgeboten für Laubbäume.
Die im Gebiet vorgesehenen Maßnahmen reichen nicht vollständig,
um den Verlust von Fortpflanzungs- und Ruhestätten von
vorhandenen Vögeln (nur Frei- und Höhlenbrüter) ausreichend zu
vermindern.
Bei den Fledermäusen entsteht kein Eingriffstatbestand nach § 44
BNatSchG.
Im westlich angrenzenden Wald werden 5 Nisthilfen für
Höhlenbrüter angebracht (2 für Stare, 3 für kleinere Singvögel).
Im direkten Umfeld des Plangebiets ist keine geeignete Maßnahme
für Freibrüter möglich.
Zur Schaffung von Nistplätzen für Baumbrüter werden an einem
Feldweg parallel zum ehemaligen Bahndamm in Echterdingen
Bäume als lineare Struktur gepflanzt.
Bei der für die Konflikte F-1 und F-2 vorgesehene Ersatzmaßnahme
E 2 entstehen ebenfalls Nistplätze für Strauchbrüter.
KMB Kerker, Müller + Braunbeck Freie Architekten, Stadtplaner und beratende Ingenieure
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