umweltbericht grünordnungsplan - in Leinfelden-Echterdingen

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Umweltbericht mit Grünordnungsplan "Jakobsbrunnen“ (16-8) Seite 40 Prognose über die Umweltauswirkungen - Konfliktanalyse 5.4.2 KONFLIKT F-2 BEEINTRÄCHTIGUNG / VERLUST AN LEBENSRÄUMEN (FAUNA) (BAU-, ANLAGE- UND BETRIEBSBEDINGT) Bei dem Vorhaben ist mit bau-, anlage-, und betriebsbedingten Störungen für Tiere zu rechnen. Baubedingt kommt es durch die Flächeninanspruchnahme für Baufelder zu einem Verlust von Nistplätzen, Tagesquartieren und Nahrungshabitaten der nachgewiesenen Vogel- und Fledermausarten. Zudem ist durch die Bauarbeiten mit einer Entwertung der Habitate durch akustische und visuelle Störreize sowie durch Immissionen (Staub und andere Schadstoffe) zu rechnen. Diese Beeinträchtigungen wirken mit Ausnahme von Gehölzentnahmen nur temporär. Anlagebedingt ist mit einem Verlust von Habitaten durch die Überbauung der Flächen, insbesondere des Gehölzgürtels entlang der südlichen und östlichen Gebietsgrenze zu rechnen. Die für Fledermäuse wichtigen, linearen Verbindungsstrukturen zwischen dem Wald und ihren Jagdhabitaten werden an der Beethovenstraße und dem Vogelherdweg entfernt. Betriebsbedingt wird es zu einer Entwertung von Lebensstätten durch die anthropogene Nutzung (akustische und visuelle Störeffekte) und den erhöhten Prädatorendruck durch Haustiere kommen. Vermeidung / Minderung Erhalt / Wiederherstellung eines kleinen Teils des Gehölzes durch Pflanzbindung und Pflanzgebot, Anlage einer Baumreihe als lineares Verbindungselement zwischen dem Wald und dem verbleibenden Gehölz in den Gebieten Jakobsbrunnen und Teiländerung Mohrenäcker. Schaffung neuer Lebensräume durch Festsetzung von Pflanzgeboten für weitere Laubbäume und Dachbegrünungen Verwendung insektenfreundlicher Beleuchtung Bewertung Ausgleich / Ersatz: Der Verlust des Gehölzgürtels im Süden kann durch die vorgesehenen Gestaltungs- und Minimierungsmaßnahmen nicht ausreichend vermindert werden. Für das Schutzgut Fauna entsteht eine erhebliche Beeinträchtigung und somit ein Eingriff im Sinne des § 20 NatSchG BW. Durch die für den Konflikt F-1 vorgesehenen Ausgleichs- bzw. Ersatzmaßnahmen werden die für das Schutzgut Fauna entstehenden erheblichen Beeinträchtigungen ebenfalls kompensiert. Als Ausgleich / Ersatz werden daher ebenfalls die Maßnahme 2003-S-007 (Anlage einer Feldhecke, Wiesenansaat) und die Baumpflanzungen parallel zum ehemaligen Bahndamm in Echterdingen angesetzt. Der Verlust von linearen Verbindungsstrukturen kann durch die Pflanzung der Bäume gleichartig ausgeglichen werden. 5.4.3 KONFLIKT F-3 BEEINTRÄCHTIGUNG VON NACH § 44 BNATSCHG GESCHÜTZTEN ARTEN (BAU-, ANLAGE- UND BETRIEBSBEDINGT) Im Plangebiet leben mehrere nach § 44 BNatSchG geschützte Arten (vgl. Kap.3.6.5). Vögel: Von den 23 kartierten Vogelarten (alle besonders geschützt) haben 11 Arten ihr Revier im Plangebiet. 4 der Arten sind in Baden-Württemberg auf der Vorwarnliste. § 44(1) 1: Durch eine Baufeldbereinigung während der Brutzeiten besteht die Gefahr einer Verletzung oder Tötung von Vögeln oder ihrem Gelege. § 44(1) 2: Bau- und betriebsbedingt ist eine Störung und Vergrämung der vorhandenen Vogelarten bis hinein in den östlich angrenzenden Gehölzgürtel zu erwarten. Maßnahmen sind nicht erforderlich, da die vorhandenen Arten weit verbreitete und siedlungstypische Arten sind und keine Verschlechterung des Erhaltungszustands der lokalen Populationen zu erwarten ist. KMB Kerker, Müller + Braunbeck Freie Architekten, Stadtplaner und beratende Ingenieure Brenzstraße 21 71636 Ludwigsburg Tel.: 07141/44 14- 0 Fax: 07141/44 14 14
Umweltbericht mit Grünordnungsplan "Jakobsbrunnen“ (16-8) Seite 41 Prognose über die Umweltauswirkungen - Konfliktanalyse § 44 (1) 3: Fortpflanzungs- und Ruhestätten mehrerer Vogelarten gehen durch Entfernung von Gehölzen und Gebäuden verloren. Die Entwertung des östlich angrenzenden Gehölzs kann zusätzlich zu einem Funktionsverlust für die dort heimischen Brutvögel führen und erhöht den Konkurrenzdruck auf mögliche Ersatzhabitate zusätzlich. Fledermäuse: Die im Plangebiet vorhandene Fledermausart (Zwergfledermaus, besonders und streng geschützt) hat ihr Winterquartier oder ihre Wochenstube nicht im Plangebiet. Mehrere Exemplare dieser Fledermausart nutzen die linearen Gehölzstrukturen an der Beethovenstraße und dem Vogelherdweg intensiv zur Orientierung und Nahrungssuche. Ein Vorkommen von Tagesquartieren in Baumhöhlen und-spalten des Gehölzes am Vogelherdweg oder in Gebäuden kann nicht ausgeschlossen werden. § 44(1) 1: Durch eine Baufeldbereinigung während der aktiven Phase (März bis Oktober) besteht die Gefahr einer Verletzung oder Tötung von Fledermäusen in ihrem Tagesquartier. § 44(1) 2: Bau- und anlagebedingt sind Beeinträchtigungen der Fledermäuse und Bestandsabnahmen innerhalb des Plangebiets und im östlich angrenzenden Gehölzgürtel zu erwarten. Da die Zwergfledermaus häufig und weit verbreitet ist und verschiedene Jagd- und Tagesverstecke nutzt, ist eine Gefährdung der lokalen Population nicht gegeben. Die lokale Population der nur sporadisch im angrenzenden Gebiet jagenden Rauhautfledermaus wird durch das Vorhaben nicht erheblich gestört. § 44 (1) 3: Potentielle Tagesquartiere von Fledermäusen werden durch Abriss eines Gebäudes und durch Entnahme von Gehölzen entfernt. Tagesquartiere im angrenzenden Gehölz werden v.a. während der Bauzeit entwertet. Aufgrund der Flexibiltät der vorhandenen Fledermäuse bei der Tagesquartierswahl und der guten Ausstattung von Kontaktlebensräumen kann davon ausgegangen werden, dass die ökologische Funktion der Ruhestätten aufrecht erhalten bleiben wird. Andere Tierarten: Weitere geschützte Tierarten wurden bei den faunistischen Untersuchungen nicht beobachtet. Vermeidung / Minderung Bewertung Plangebiet CEF-Maßnahmen: Zur Minimierung des Eingriffs und zur Verhinderung der Verbotstatbestände nach § 44 BNatSchG darf eine Baufeldbereinigung nur in der Zeit von November bis Februar durchgeführt werden. Sicherung eines kleinen Teils der Gehölzfläche durch Pflanzbindung, Durchführung von Schutzmaßnahmen während der Bauzeit, Festsetzung von Pflanzgeboten für Laubbäume. Die im Gebiet vorgesehenen Maßnahmen reichen nicht vollständig, um den Verlust von Fortpflanzungs- und Ruhestätten von vorhandenen Vögeln (nur Frei- und Höhlenbrüter) ausreichend zu vermindern. Bei den Fledermäusen entsteht kein Eingriffstatbestand nach § 44 BNatSchG. Im westlich angrenzenden Wald werden 5 Nisthilfen für Höhlenbrüter angebracht (2 für Stare, 3 für kleinere Singvögel). Im direkten Umfeld des Plangebiets ist keine geeignete Maßnahme für Freibrüter möglich. Zur Schaffung von Nistplätzen für Baumbrüter werden an einem Feldweg parallel zum ehemaligen Bahndamm in Echterdingen Bäume als lineare Struktur gepflanzt. Bei der für die Konflikte F-1 und F-2 vorgesehene Ersatzmaßnahme E 2 entstehen ebenfalls Nistplätze für Strauchbrüter. KMB Kerker, Müller + Braunbeck Freie Architekten, Stadtplaner und beratende Ingenieure Brenzstraße 21 71636 Ludwigsburg Tel.: 07141/44 14- 0 Fax: 07141/44 14 14
Seite 1 und 2: K M B Kerker, Müller + Braunbeck F
Seite 3 und 4: Umweltbericht mit Grünordnungsplan
Seite 39: Umweltbericht mit Grünordnungsplan
Seite 73 und 74: 933/1 GFW Konflikte: LNH 933/5 B-1
Seite 75: versch.dgn 02.07.2013 13:23:06

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