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Genaue Erklärung - Lehrer.uni-karlsruhe.de

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Leifi-gezeiten<br />

Ph 11<br />

Umwelt<br />

Ebbe und Flut<br />

An fast allen Küsten steigt und fällt <strong>de</strong>r Meeresspiegel zweimal am Tag mit vorhersagbarer<br />

Regelmäßigkeit. Etwas mehr als 6 Stun<strong>de</strong>n lang steigt das Wasser: die Flut kommt. Dann fällt es über<br />

einen ebenso langen Zeitraum wie<strong>de</strong>r ab: die Ebbe tritt ein. Das Zusammenspiel zwischen Ebbe und<br />

Flut nennt man Gezeiten.<br />

Die bei<strong>de</strong>n Bil<strong>de</strong>r zeigen <strong>de</strong>n gleichen Küstenabschnitt, links bei Ebbe rechts bei Flut.<br />

Den Wechsel von einem Niedrigwasser zum nächsten nennt man Ti<strong>de</strong>. Die Dauer einer Ti<strong>de</strong><br />

beträgt ca. 12 Stun<strong>de</strong>n und 25 Minuten. Deswegen verschiebt sich die Ebbe bzw. die Flut<br />

von Tag zu Tag um 50 Minuten. Diese Zeitverschiebung entspricht <strong>de</strong>r täglichen Verspätung<br />

<strong>de</strong>s aufgehen<strong>de</strong>n Mon<strong>de</strong>s, auch er verschiebt sich am selben Ort von Tag zu Tag um 50<br />

Minuten. Diese Beobachtung legt einen Zusammenhang zwischen <strong>de</strong>n Gezeiten und <strong>de</strong>m<br />

Umlauf <strong>de</strong>s Mon<strong>de</strong>s um die Er<strong>de</strong> nahe.<br />

Eine naheliegen<strong>de</strong> Ursache für die Gezeiten wäre die Gravitationskraft <strong>de</strong>s Mon<strong>de</strong>s, welche<br />

die Wassermassen <strong>de</strong>r Weltmeere zum Mond hinzieht. Bei dieser Theorie stößt man jedoch<br />

auf eine Schwierigkeit: Zwischen Mondaufgang und Mondaufgang liegen nicht eine son<strong>de</strong>rn<br />

zwei Ti<strong>de</strong>n. Der Grund für dieses Problem liegt darin, dass wir immer wie<strong>de</strong>r glauben, dass<br />

die Er<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Mittelpunkt <strong>de</strong>s ganzen Geschehens ist.<br />

Tatsächlich jedoch rotiert <strong>de</strong>r<br />

Mond nicht um <strong>de</strong>n Mittelpunkt<br />

<strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>; vielmehr bewegen sich<br />

Er<strong>de</strong> und Mond um ihren<br />

gemeinsamen<br />

Massenschwerpunkt S. Wegen<br />

<strong>de</strong>r relativ großen Masse <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong><br />

im Vergleich zum Mond liegt<br />

dieser Schwerpunkt mit einem<br />

Abstand von 0,73 Erdradien zum<br />

Erdmittelpunkt noch im Innern<br />

Starten Sie die Animation, in<strong>de</strong>m Sie <strong>de</strong>n Mauszeiger auf das Bild<br />

bewegen.<br />

http://www.physik.<strong>uni</strong>-muenchen.<strong>de</strong>/leifiphysik/web_ph11/umwelt-technik/10gezeiten/gezeiten.htm (1 von 3) [17.02.2005 01:22:14]


Leifi-gezeiten<br />

unseres Planeten. Für die<br />

folgen<strong>de</strong>n Überlegungen wird das<br />

Bezugssystem gewählt, in<br />

welchem <strong>de</strong>r gemeinsame<br />

Massenschwerpunkt S ruht.<br />

Die Animation rechts<br />

veranschaulicht die Bewegung<br />

von Er<strong>de</strong> und Mond in diesem<br />

Bezugssystem.<br />

Zur <strong>Erklärung</strong> <strong>de</strong>r Gezeitenwirkung wer<strong>de</strong>n nun die Bahnkurven verschie<strong>de</strong>ner Punkte <strong>de</strong>r<br />

Er<strong>de</strong> bei ihrer Bewegung um <strong>de</strong>n Massenschwerpunkt S untersucht. Von <strong>de</strong>r Drehung <strong>de</strong>r<br />

Er<strong>de</strong> um ihre eigene Achse wird dabei zunächst abgesehen.<br />

Der Mittelpunkt <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> bewegt sich wie<br />

oben beschrieben auf einem Kreis um diesen<br />

Punkt S. Sein Radius beträgt 0,73 Erdradien.<br />

Im Erdmittelpunkt hält sich die dadurch<br />

hervorgerufene Zentrifugalkraft mit <strong>de</strong>r<br />

Gravitationskraft die Waage.<br />

Wie die Animation links zeigt bewegen sich<br />

die Punkte A, B, C und D und damit auch alle<br />

weiteren Erdpunkte auf Kreisbahnen die <strong>de</strong>n<br />

gleichen Radius besitzen. In all diesen<br />

Punkten wirkt also die gleiche Zentrifugalkraft<br />

wie in M.<br />

Starten Sie die Animation, in<strong>de</strong>m Sie <strong>de</strong>n Mauszeiger auf das Bild<br />

bewegen.<br />

http://www.physik.<strong>uni</strong>-muenchen.<strong>de</strong>/leifiphysik/web_ph11/umwelt-technik/10gezeiten/gezeiten.htm (2 von 3) [17.02.2005 01:22:15]


Leifi-gezeiten<br />

In <strong>de</strong>r Abbildung unten ist die Zentrifugalkraft im Mittelpunkt <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> und in <strong>de</strong>n Punkten A, B, C und<br />

D mit grüner Farbe eingezeichnet. Im Gegensatz zu <strong>de</strong>r Zentrifugalkraft ist die durch <strong>de</strong>n Mond<br />

verursachte Gravitationskraft (blau) je nach Entfernung zum Mond unterschiedlich groß. Nur im<br />

Ermittelpunkt ist sie gegengleich zur Zentrifugalkraft. Durch Kräfteaddition bekommt man die<br />

Gesamtkräfte (rot) welche für die Gezeitenentstehung verantwortlich sind. Sie verursachen in <strong>de</strong>n<br />

Punkte A und C ein Anheben <strong>de</strong>r Wassermassen (Flut) und in <strong>de</strong>n Punkten B und D ein Absinken<br />

(Ebbe).<br />

Die bei<strong>de</strong>n Flutberge und Ebbezonen wan<strong>de</strong>rn mit <strong>de</strong>m Mond um die Er<strong>de</strong> herum. Diese dreht sich<br />

außer<strong>de</strong>m täglich um ihre eigene Achse unter <strong>de</strong>n Flutbergen und Ebbezonen hindurch.<br />

Der Mond läuft in <strong>de</strong>r gleichen Richtung um die Er<strong>de</strong>, in <strong>de</strong>r sich die Er<strong>de</strong> um die eigene Achse dreht.<br />

Daher ist <strong>de</strong>r "Mondtag" um 50 Minuten länger als <strong>de</strong>r "Sonnentag". Folglich tritt alle 12 Stun<strong>de</strong>n und<br />

25 Minuten Hochwasser und Niedrigwasser ein.<br />

Starten Sie die Animation unten, in<strong>de</strong>m Sie <strong>de</strong>n Mauszeiger auf das Bild bewegen.<br />

http://www.physik.<strong>uni</strong>-muenchen.<strong>de</strong>/leifiphysik/web_ph11/umwelt-technik/10gezeiten/gezeiten.htm (3 von 3) [17.02.2005 01:22:15]

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